TSV Wallenhorst: Drei Brüder kicken in einem Team

Die Fußballbegeisterung ist bei den Bauers schon immer da gewesen. Bereits vor dem Kindergarten kickten die Knirpse gemeinsam im Garten. Manchmal ging es zum Leidwesen der Mutter auch ins Haus. „Sie waren immer am Ball, auch hier drin. Da ist viel im Haushalt kaputtgegangen“, erinnert sich Jutta Bauer.

Mittlerweile spielen die beiden 21-jährigen Zwillinge Jens und Lars zusammen mit ihrem drei Jahre älteren Bruder Daniel beim Bezirksligisten in Wallenhorst. Für die Geschwister ist es nach zwei gemeinsamen Spielzeiten nichts Besonderes mehr, zusammen auf dem Feld zu stehen. Im FuPa-Live-Ticker der Wallenhorster kann es aber durchaus für Verwirrung sorgen. „Bauer ist für Bauer gekommen. Diesen darf man nicht verwechseln mit Bauer, der bereits auf dem Feld ist“, war dort zu lesen.

Trainer Holger Karp ist froh, dass nicht alle gleich aussehen – sonst hätte er ein Problem. Er kennt die Bauers mittlerweile gut: „Sie gehen gemeinsam durch dick und dünn und haben einen sehr starken Zusammenhalt.“

Doch nicht immer kämpften die Brüder Seite an Seite. Nachdem die Grundlagen in Wallenhorst gelegt worden waren, zog es Lars und Jens in die Jugend des VfL Osnabrück. Daniel kickte für BW Hollage, wo auch später Jens spielte, und den FC SW Kalkriese. So kam es zum direkten Duell der Brüder, als Lars und Daniel bereits wieder für Wallenhorst auf dem Platz standen und Jens noch das Hollager Trikot trug. Das bessere Ende konnten Lars und Daniel für sich verbuchen, Wallenhorst gewann mit 4:0.

Auch in dieser Saison läuft es gut für das Trio und seinen TSV. Nach 17 Spielen stehen die Wallenhorster mit 29 Punkten auf dem sechsten Platz. Einen großen Anteil an diesem Erfolg haben die Bauers.

Fragt sich nur: Wer ist der talentierteste? Jens und Daniel zeigen sofort auf Lars. „Er ist schnell, ballsicher und hat viel Übersicht“, lobt Daniel seinen jüngeren Bruder. „Aber das Schießen ist nicht so seins“, verrät Jens lachend. „Er trifft auch schon mal den Ball nicht und schlägt ein paar Luftlöcher.“

Für ihren Trainer ist Lars ebenfalls der fußballerisch und technisch Stärkste von den Dreien. „Die anderen beiden kommen sehr über den Kampf“, erklärt Karp. Logisch, dass Lars in der Offensive spielt und die Kämpfer in der Defensive.

Zu einem kleinen Duell kommt es auch abseits des Platzes, wenn Bundesliga geschaut wird. Jens ist Dortmund-Fan, Daniel Anhänger von Borussia Mönchengladbach. „Da wird schon ein bisschen gestichelt“, gesteht der Älteste der Bauers. Lars bleibt lieber neutral.

In dieser fußballverrückten Familie hatte eine andere Sportart nie eine Chance. Vater Reinhard Bauer spielte ebenfalls für den TSV Wallenhorst und ist jetzt der treueste Fan der drei. Welcher Vater sieht seine drei Söhne nicht gerne gemeinsam auf dem Platz beim Kicken? Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. „Die Mannschaft und der Trainer sind cool“, sagt Daniel. „Und das Beste: Wir brauchen nur zwei Minuten bis zum Platz.“

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