TSV Plattenhardt: Ein einstiger Drittliga-Kicker als Zugabe

Eine offizielle Verkündung hat es nicht gegeben. Die personelle Zugabe, mit welcher der TSV Plattenhardt seine Ambitionen nachdrücklich unterstreicht, tauchte in den jüngsten Testspielen dann einfach mal im Kader auf. Gestatten: Michael Deutsche, ehemaliger Drittliga-Kicker des 1. FC Heidenheim, zuletzt für Bissingen in der Oberliga am Ball. Der 27-Jährige ist beruflich bedingt nach Stuttgart gezogen. Über persönliche Kontakte schlugen die Filderstädter zu.

Es ist Spieler Nummer 15 im eigenen Kader, der über höherklassige Erfahrung verfügt, also zumindest schon in der Landesliga auf Punktejagd war. Allein diese Zahl verdeutlicht, warum das Ensemble aus dem Weilerhau der Topfavorit auf den Meistertitel ist. Von der nominellen Besetzung her wirkt es, als habe sich da ein Team in die falsche Spielklasse verirrt. Die spannende Frage aber lautet weiter: bedeuten die besten Einzelteile auch das beste Ganze? „Wir haben gute Spieler, ja. Aber was das Mannschaftsgefüge anbelangt, sind uns andere vielleicht einen Schritt voraus“, sagt der Trainer Steffen Küttner. Werden die Seinen dennoch endlich, wie von allem im Verein herbeigesehnt, als Erster über die Ziellinie gehen?

In der Hinrunde schien es dem Einsteiger Küttner lange Zeit gelungen, der Mannschaft jene Siegermentalität und Erfolgsgier einzuimpfen, an der es ihr in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mangelte. So legten der Kapitän Antonino Rizzo und dessen Mitstreiter unter anderem ihre chronische Auswärtsschwäche ab. Vor allem in einem nicht goldenen, sondern grauen Oktober offenbarte sich dann aber, dass auch die Plattenhardter verwundbar und kein Überteam sind. So beträgt der Vorsprung an der Tabellenspitze nun „nur“ fünf Zähler. „Wir haben es selbst in der Hand“, sagt Küttner, mahnt jedoch zugleich: „Entschieden ist da noch lange nichts.“

Der Torjäger ist wieder fit

Klar ist: sollte es abermals nicht klappen mit dem Aufstieg, wäre es eine herbe Enttäuschung. Neun vergebliche Anläufe zur Rückkehr nach „oben“ hat der Filder­club bereits hinter sich. Einen Druck von Vereinsseite verspüre er nicht, betont Küttner zwar. Auch unausgesprochen steht aber als Motto über allen Beteiligten: wenn nicht diesmal, wann dann? Nie seit dem Landesliga-Abstieg anno 2011 waren die Voraussetzungen besser.

Dass er und seine Kicker nun am Auftaktwochenende noch Spielpause haben, kommt dem Coach nicht ungelegen. So bleibt eine Woche mehr zur Vorbereitung – und auch dafür, den ein oder anderen aufs gewünschte Niveau heranzuführen. Stichwort Kevin Siekerman. Der Torjäger befindet sich nach mehrmonatiger Verletzungspause mittlerweile wieder im Angriffsmodus. Sein Ausfall, sagt Küttner, „war nicht leicht zu verkraften“. Selbst in einem solchen Topkader nicht.

Stichwort auch Michael Deutsche. Der Neue, eingeplant fürs zentrale Mittelfeld, sei noch nicht bei hundert Prozent. Ein weiteres Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz ist freilich allein schon mit seiner Verpflichtung gesetzt.

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