2024-04-30T08:05:46.171Z

Pokal
Foto: Maly
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TSV Pansdorf unterliegt Siems-Dänischburg nur knapp

Pansdorferinnen bieten dem Seriensieger einen heißen Tanz

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Die SG Siems-Dänischburg bleibt das Aushängeschild im Pokal der Kreise Ostholstein und Lübeck. Zum sechsten Mal innerhalb der letzten sieben Jahre, davon jetzt drei Mal in Folge ging der gläserne Pokal in Richtung Krummer Weg. Gegen den TSV Pansdorf, der das Heimrecht sichtlich genoss, tat sich das von Thorsten Wagenzink betreute Team (Trainer Kambiz Tafazoli war beruflich verhindert) sehr schwer. Nach 90 zwar nicht immer hochklassigen, dafür umso spannenderen Minuten hieß es 3:2 (1:2) für die favorisierten Gäste. Ein Sieg, der zwar denkbar knapp ausfiel, über die gesamte Zeit gesehen aber verdient zu Stande kam.

„Wir haben überhaupt keinen Grund, unseren Mädels heute irgendeinen Vorwurf zu machen“, ließ Trainer Nils Scholtz einen durchaus begründeten Stolz durchblicken. „Nach einer überragenden Saison mit nur einer Niederlage und dem Aufstieg in die Verbandsliga war das heute ein Zubrot. Es hat richtig Spaß gemacht.“ Auch der Gegner sparte nicht an Lob für den unterlegenen TSV. Mehrfach war zu hören: „Pansdorf hat uns heute mehr gefordert als so ziemlich jeder Gegner in der abgelaufenen Punktrunde.“ In dieser brachte es Siems fertig, all seine 22 Spiele mehr oder weniger deutlich zu gewinnen. Mit dem TSV Pansdorf traf die SG Siems-Dänischburg allerdings auf einen Finalgegner, dessen Kader deutlich mehr als Kreisligatauglichkeit zu bieten hat. So verfügen eine Reihe von Spielerinnen bereits über SH-Liga-, mit der gerade erst reaktivierten Nicole Körner sowie Bianca Löwenstrom (diese fehlte im Finale) deren zwei sogar über Zweitligaerfahrung.

In der neunten Minute passierte genau das, was der TSV Pansdorf verhindern wollte: Nach einem Freistoß Carmen Burows und der einzigen Unsicherheit der ansonsten überragenden Angela Koldewey erzielte Sophie Hagedorn aus kurzer Distanz das frühe Gegentor. Vor dem Spiel äußerte Pansdorfs zweiter Trainer Stephan Mews die Befürchtung, dass genau dann die Gefahr bestünde, dass der Siems-Express erst richtig ins Rollen kommen würde. Doch bereits zwei Minuten später wurde diese Sorge fürs erste zerstreut. Nach einem Ball überlief Körner die Siemser Innenverteidigung; den vorher noch aufsetzenden Ball köpfte Körner an SG-Keeperin Johanna Jacobi vorbei ins Tor. Bei dieser Aktion prallten die beiden Spielerinnen unglücklich zusammen, konnten nach einer kurzen Behandlungspause aber weitermachen.

Der TSV Pansdorf stand auch nach diesem Ausgleich nicht sonderlich tief, sondern versuchte weiterhin, den Gästen die Stirn zu bieten. Das Gros der Chancen bis zur Pause lag allerdings auf Lübecker Seite. So war es beispielsweise Martha Thomaschewski, die gleich zweimal (30., 45.) an Koldewey scheiterte. Auch an der größten Möglichkeit war Thomaschewski als Vorbereiterin beteiligt, indem sie sich auf der linken Seite gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzen und die präzise Vorlage auf Hagedorn geben konnte. Deren Schuss mit dem linken Fuß ging allerdings knapp am Tor vorbei. Unabhängig vom Ausgang dieser Szene wurde deutlich, dass die kommenden Gegner gut damit beraten sind, die SG Siems-Dänischburg nicht alleine auf eine Martha Thomaschewski zu reduzieren. Diese ist seit Jahren zweifellos Kopf und Herz der Mannschaft. Doch das Beispiel der erst 16-jährigen Sophie Hagedorn macht deutlich, dass nicht erst seit deren Auftauchen längst eine neue Generation guter Spielrinnen in Siems herangewachsen ist.

Auch der TSV Pansdorf blieb nicht passiv. Vor allem die von der linken Seite durch Madeleine Philipp hereingetretenen Eckbälle sorgten für Gefahr. So hätten gleich zwei von ihnen (16., 33.) fast den direkten Weg ins Tor gefunden.

Die zweite Halbzeit lief gerade zwei Minuten, als Pansdorfs Anna-Lena Horstmann unglücklich im Rasen hängen blieb und gegen Melanie Thun aus der Partie genommen werden musste. Das verunsicherte den TSV zunächst, was dann auch nicht ohne Folgen blieb. Denn nur wenig später war die spielstarke Julia Gramkow nicht zu halten und ließ Koldewey mit ihrem Schuss von der Strafraumgrenze keine Abwehrmöglichkeit. Das Spiel schien jetzt tatsächlich zu Gunsten der SG Siems-Dänischburg zu kippen. Bereits in der 68. Minute hätte Sarah Inacio nach einem über Thomaschewski eingeleiteten Konter für einen weiteren, großen Schritt in Richtung Pokalsieg sorgen können. Frei vor Koldewey versagten allerdings die Nerven, die TSV-Schlussfrau reagierte mit einer sensationellen Fußparade.

Das 3:1 fiel dann aber doch nur wenige Minuten später. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf brachte Hagedorn den Ball flach in den Pansdorfer Strafraum hinein. Genau in den Lauf Thomaschewskis, die aus wenigen Metern problemlos vollendete. Aber auch das war noch nicht gleichbedeutend mit der Vorentscheidung. Mit einem aus fast 30 Metern direkt verwandelten Freistoß sorgte Melanie Schöning für neue Spannung (82.). Gleich im nächsten Angriff hätte es zum Ausgleich kommen können, wenn Josefin Jegorenko den Ball direkt vor dem Tor besser unter Kontrolle bekommen hätte. So aber blieb es bei jeweils noch einem Torschuss auf beiden Seiten bei 3:2 für die Tafazoli-Elf.

Die schon auf dem Platz ausgeprägte Fairness setzte sich auch nach dem Schlusspfiff fort und war der schöne Abschluss eines gelungenen Tages. Denn bereits zuvor boten die B-Mädchen beim 1:0 der SG Neustadt/Eutin gegen den TSV Ratekau sowie die C-Mädchen des SV Viktoria Lübeck und des Oldenburger SV (1:0) sehenswerten Fußball.


TSV Pansdorf: Koldewey – Rogge, Parduhn, Körner, Schöning, Horstmann, Jegorenko, Schubert, Philipp, Schlünzen, Kautz (eingewechselt: Thun, Labbous, Hahn)
SG Siems-Dänischburg: Jacobi – Koch, Inacio, Gramkow, Taube, Baade, Kähler, Burow, Thomaschewski, Helms, Hagedorn (eingewechselt: Nausedat, Scheer, Bründel)
SR: Derlin (Dahme)
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Hagedorn (9.), 1:1 Körner (11.) – 1:2 Gramkow (52.), 1:3 Thomaschewski (74.), 2:3 Schöning (82.)

Aufrufe: 018.6.2017, 20:34 Uhr
Sven MalyAutor