2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach Stunden der Angst: Wlad Beiz (Mitte), ist glücklich, die Oma sowie die beiden Cousinen und Cousin in Sicherheit gebracht zu haben. 
Nach Stunden der Angst: Wlad Beiz (Mitte), ist glücklich, die Oma sowie die beiden Cousinen und Cousin in Sicherheit gebracht zu haben.  – Foto: Foto: ost

TSV Jetzendorf: Wlad Beiz engagiert sich als Flüchtlingshelfer

Stürmer übernimmt weiterhin Hilfstransporte aus der Ukraine

Jetzendorf – Der Offensiv-Kicker im Bezirksliga-Team des TSV Jetzendorf, Wlad Beiz, fehlte im letzten Testspiel der Jetzendorfer und wird möglicherweise auch beim Punktspielauftakt am morgigen Sonntag in Rohrbach fehlen. Denn: Der 27-Jährige engagiert sich seit Kriegsbeginn in der Ukraine als Flüchtlingshelfer für seine Landsleute.

VON JOSEF OSTERMAIR

TSV-Trainer Alexander Schäffler hat dafür vollstes Verständnis: „In Gedanken ist das ganze Team bei ihm“, so Schäffler im Gespräch mit den Dachauer Nachrichten.

Wlad Beiz, der mit seiner Freundin Nadja in Scheyern lebt, ist es gelungen, zwei Cousinen im Alter von 14 und 18 Jahren, einen 16-jährigen Cousin und die Oma von der Grenze Polen/Ukraine nach Pfaffenhofen zu bringen. Dort leben seine Eltern.

Wlad Beiz arbeitet bei einem Logistik-Unternehmen und engagiert sich mit großer Hingabe in der Flüchtlingshilfe. So ist es gelungen, schon am zweiten Tag des Krieges seine Verwandten, die auf die ganze Ukraine verstreut lebten, nach Pfaffenhofen zu bringen. „Sie waren die ersten Ukraine-Flüchtlinge“, sagt der Fußballer.

Die beiden Schwestern seiner Mutter leben noch in der Heimat. Wlads Beiz’ Eltern und sein Bruder Denis holten Verwandte an der Bundesstraße von Kiew nach Warschau ab. Sie sind nervlich sehr angeschlagen, mussten 40 Stunden an der Grenze ausharren, bis Erlösung kam.

Wlad Beiz engagiert sich weiterhin für Hilfstransporte aus der Ukraine und ist gerührt von der großen Spendenbereitschaft der Deutschen. Er hat jedoch den Eindruck, dass unkontrollierte Sachspenden nicht helfen. Insbesondere Hygieneartikel und ähnliches Material lagere schon in Bergen an den Grenzen zur Ukraine.

Deshalb hat Wlad Beiz einen Appell an Menschen, die helfen möchten: Es sei besser, Geld an speziellen Hilfsorganisationen für Ukraine-Transporte zu spenden. Die Sachspenden sollten den in Bayern angekommenen, geflüchteten Frauen und Kindern zukommen, die mit nichts dastehen.

Auch auf dem Platz stark: Stürmer Wlad Beiz.
Auch auf dem Platz stark: Stürmer Wlad Beiz. – Foto: Foto: ost

Aufrufe: 011.3.2022, 17:06 Uhr
Josef OstermairAutor