2024-05-17T14:19:24.476Z

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Serdar Kurt, die neue Nummer eins im Bernhausener Tor, bringt Oberliga-Erfahrung mit.
Serdar Kurt, die neue Nummer eins im Bernhausener Tor, bringt Oberliga-Erfahrung mit. – Foto: Archiv Yavuz Dural

TSV Bernhausen: Hallo-Wach-Pillen für die Lustlosen

Trainer Weinmann hofft durch die Zugänge auf neue Motivation

Der Krisensaison ist ein großer Schnitt gefolgt. Nun tritt die Mannschaft erneut als Wundertüte an.

Viel hat in der vergangenen Saison nicht gefehlt, und die Fans des TSV Bernhausen müssten sich nun nicht nur an eine weitgehend neue Mannschaft gewöhnen, sondern auch gleich noch einen neuen Trainer. Es war Mitte April, und Peter Weinmann hatte auf gut Deutsch gesagt die Schnauze voll. Seine Kicker hatten gerade einen weiteren Auftritt hingelegt, der irgendwo zwischen lustlos und leblos einzuordnen war, da hat der Coach sich die Sinnfrage gestellt: Muss ich mir das länger antun? Ist mir das meine Freizeit wert? Weinmanns Erkenntnis lautete: eher nein. Noch am selben Abend bot er im Verein seinen Rücktritt an.

So hätte am Fleinsbach eine überwiegend erfolgreiche Ära nach fünf Jahren trist enden können. Konjunktiv. Ja, hätten die Verantwortlichen um den Abteilungschef Nikolaos Kalantidis nicht branchenunüblich reagiert. Nicht nur, dass ihre Antwort kurz und knapp lautete: Gesuch abgelehnt. Auch im danach anhaltenden Pleiten-Pech-und-Pannen-Kurs jagten sie nicht etwa den Trainer vom Hof – den blauen Brief überreichten sie stattdessen einem beträchtlichen Teil ihres kickenden Personals. Das Ergebnis ist mittlerweile zu begutachten: Da obendrein der ein oder andere von sich aus gegangen ist, beispielsweise der Torjäger Aristidis Perhanidis in die Landesliga nach Oberensingen, sind sage und schreibe 16 Spieler weg. Ein krasserer Schnitt war kaum möglich. Und so lautet die Devise bei den „Veilchen“ nun: alle Uhren auf Null, Neuanfang – verbunden mit einer spannenden Frage: was kommt diesmal aus der Wundertüte Bernhausen raus?

Neuzugang mit Oberliga-Erfahrung

Wer hätte vor zwei Jahren damit gerechnet, dass die Filderstädter als Aufsteiger auf den dritten Tabellenplatz stürmen würden? Nicht minder verblüffend war dann der Absturz von zuletzt, um zehn Ränge bis in den Abstiegskampf. Aktuell nun, ahnt Weinmann, „wird es nach dem Riesenumbruch eine schwierige Saison“ – eine, in der das Ganze gleichwohl wieder deutlich mehr Spaß machen soll. „Viele im Kader haben gedacht, es geht von allein“, sagt Weinmann. Ein gesättigt wirkendes Team, dem der Erfolgshunger abhanden gekommen war. Mit den Neuen hofft Weinmann „wieder auf Motivation, Wille, Leidenschaft“. Hallo-Wach-Pillen für die Lustlosen. In diesem Bereich müsse man „extrem zulegen“.

Zumindest ein Quintett der Einsteiger soll zudem von den rein fußballerischen Leistungen her zu Stützpfeilern werden, allen voran Serdar Kurt und Onur Aycil. Kurt bringt im Tor Oberliga-Erfahrung mit (früher Stuttgarter Kickers, VfR Aalen, Normannia Gmünd), und der Rückkehrer Aycil ist von Weinmann auf der Zehnerposition als „Kopf des Teams“ eingeplant. Lenker, Denker, Torschütze – so die Erwartungen an den 24-Jährigen. Aber auch ein Daniel Johne, Nicola Portoghese und Sebastian Lieto sind als Fixgrößen vorgesehen. Dumm nur, dass sich Johne einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat. Er ist damit der zweite noch länger Fehlende nach dem Rekonvaleszenten Yasin Arslan, der einen Kreuzbandriss auskuriert.

Auch deshalb legt Weinmann die Messlatte heuer lieber tief. Wann es für ihn eine gute Saison wäre? „Wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, sagt der Trainer – „und wenn man sieht, dass die Jungs wieder Bock haben“. Für ihn selbst gilt das definitiv. Im dreiwöchigen Familienurlaub auf Föhr hat Weinmann den Akku aufgeladen.

Der zwischenzeitliche Frust? Vergessen, vorbei. Ist Fußball nicht doch die schönste Freizeitbeschäftigung?

Eine Frage an den Käpt’n

Herr Kerker, warum wird diese Bernhausener Saison besser als die vergangene?
Patrick Kerker:
Weil wir nun wieder eine wirklich gute Einheit sind. Es sind viele junge, hungrige Spieler dazugekommen. Das wird uns weiterhelfen. Wenn wir dann einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen, sind alle zufrieden. In der Rückrunde der vergangenen Saison war der Teamgedanke nicht mehr ganz so da.

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Aufrufe: 030.8.2019, 10:50 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor