TSV Bernhausen: Die zusammengeschweißte Einheit sticht

Giovanni Damato hatte seine Worte mit Bedacht gewählt. Im letzten Spiel der abgelaufenen Kreisliga-Saison bot sich den Fußballerinnen des TSV Bernhausen nämlich eine große Chance: Mit einem Sieg im eigenen Stadion gegen den Tabellenführer 1. FC Lauchhau-Lauchäcker 04 hatte Damatos Team die Gelegenheit, sich auf der Zielgeraden noch den Meistertitel und damit den direkten Aufstieg in die Bezirksliga zu sichern. „Ich habe zu ihnen gesagt, wenn ihr heute hier auf dem eigenen Platz Meister werdet, bleibt euch das in Erinnerung“, sagt der Coach. Und tatsächlich, den Bernhäuser Fußballerinnen gelang durch ein 2:0 die Überraschung, was auch die sportliche Leiterin Monika Weber besonders freute. „Wir hatten einfach den Willen, dieses Spiel zu gewinnen. Die Freude danach war natürlich riesengroß“, sagt sie.

Erst seit drei Jahren gibt es das Frauenfußballteam in Bernhausen; mit der Meisterschaft können die Kickerinnen vom Fleinsbach nun ihren bislang größten Erfolg feiern. Gerechnet haben sie damit beim Filderclub eher weniger. „Wir sind den Lauchhauerinnen die ganze Saison über hinterhergerannt“, sagt Damato. Größer als die Meisterschaft und der Aufstieg wiegt für den Trainer allerdings der neu gewonnene Zusammenhalt innerhalb des Teams. „Die Mädels sind jetzt eine zusammengeschweißte Einheit, die Unruhe ist komplett raus“, sagt der Trainer. Vor der Saison war der Kader laut Damato ein zusammengewürfelter Haufen. Die jüngste Spielerin im Team ist gerade einmal 16, die älteste 40 Jahre alt. „Da dann alle zusammenzubringen, ist wirklich nicht einfach“, sagt der Coach.

TSV gewinnt alle sechs Heimspiele

Aber auch aus sportlicher Sicht muss sich der TSV Bernhausen nach der abgelaufenen Saison keinesfalls verstecken. Mit 53 geschossenen Toren und nur elf Gegentoren in zwölf Spielen stellte die Damato-Truppe den besten Angriff und die beste Abwehr der Liga, in Sabrina Mildner (16 Saisontore) zudem noch die Toptorschützin. Dass die Bernhäuserinnen besonders heimstark sind, zeigte nicht nur der Sieg gegen Lauchhau-Lauchäcker am letzten Spieltag. Der TSV gewann alle sechs Heimspiele und erzielte dabei beeindruckende 26 Treffer – das sind mehr als vier pro Partie. Aus Sicht von Trainer Damato war ein Faktor aber noch entscheidender. „Manchmal ist die Moral im Team wichtiger als eine einzelne Spielerin. Diese Moral hat bei uns absolut gepasst.“

Auf eines legen sie beim TSV Bernhausen derweil besonders großen Wert: die Nachwuchsarbeit. „Das läuft bei uns echt super. Wir können in jeder Jugend eine Mannschaft stellen, das ist nicht unbedingt selbstverständlich“, sagt Monika Weber. Auch für den Trainer Damato ist das Thema Jugend in Bernhausen ein absoluter Trumpf. „Das war auch ein Faktor, warum ich im vergangenen Jahr nach Bernhausen gekommen bin. Die Nachwuchsarbeit funktioniert hier wirklich hervorragend“, sagt der frühere Jugendtrainer.

„Das Ziel ist der Aufstieg"

Die Jugend ist auch mit ein Grund, warum Damato optimistisch auf die kommende Spielzeit in der Bezirksliga blickt. Zudem können sie beim Filderclub bereits drei Zugänge für die neue Saison vermelden: Melina Peterlick (20 Jahre) kommt vom TB Neckarhausen, Lena Allevato (16) und Arjana Sadrijaj (16) waren in den vergangenen beiden Jahren vereinslos und ziehen nun am Fleinsbach wieder die Kickstiefel an. Als Abgänge haben die Bernhäuserinnen indes Julia Gatto zu verkraften, die es zur SG Leinfelden-Echterdingen zieht.

Bezüglich der künftige Saisonziele bleibt Damato nicht bescheiden und traut seinem Team einiges zu: „Das Ziel ist der Aufstieg, das habe ich auch ganz offen kommuniziert.“ Zum Vorbereitungsstart wartet voraussichtlich am 25. Juli die erste große Aufgabe, wenn der TSV im Freundschaftsspiel auf den Bezirksligisten VfL Herrenberg II trifft. Bleibt also abzuwarten, ob dem Team der erhoffte Durchmarsch gelingt. Damato und seine Spielerinnen werden jedenfalls alles dafür tun, die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.

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