2024-06-14T06:55:53.576Z

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Spielertrainer Hussein Beydoun stemmt den Siegerpokal in die Luft. F: Marius Stegemann
Spielertrainer Hussein Beydoun stemmt den Siegerpokal in die Luft. F: Marius Stegemann

TSG Dissen feiert historischen Heimerfolg

Kreisligist gewinnt erstmals den Dachser-Cup / Brameyer gibt Organisation ab

Der Schlusspunkt beim 13. Dachser-Cup in Dissen hätte kaum dramatischer sein können: Im Finale zwischen Gastgeber TSG Dissen und BW Lohne musste der letzte Neunmeter wiederholt werden. Mit Erfolg für die Gastgeber, die erstmals das eigene Hallenfußballturnier gewannen.

Deniz Yarin musste nach dem vermeintlich entscheidenden Neunmeter erneut Anlauf nehmen. Seinen ersten Versuch, der unten rechts neben dem Torwart von Landesligist Blau-Weiß Lohne eingeschlagen war, hatte der Schiedsrichter noch nicht freigegeben.

So schritt Yarin ein zweites Mal zur Tat, visierte wieder unten rechts an – und traf zum 7:6. Wenige Sekunden später lag der 28-Jährige unter einer großen Jubeltraube. Zum ersten Mal in der zwölf-jährigen Geschichte des Turniers hatte der Gastgeber den Pokal gewonnen. „Der Erste war drin, der Zweite auch – locker weg“, zeigte sich der entscheidende Schütze entspannt und glücklich zugleich: „Das erste Spiel haben wir verloren, danach haben wir uns stabilisiert und nichts anbrennen lassen. Ich bin positiv überrascht.“

Nach dem ersten Spiel in der Gruppe der niedersächsischen Teilnehmer schien der Turniersieg für die TSG noch in weiter Ferne. Im Auftaktspiel setzte es eine 1:4-Niederlage gegen den späteren Finalgegner Lohne, der bis zum Endspiel ungeschlagen blieb. „Ich glaube, es war wichtig, dass wir im ersten Spiel einen Dämpfer bekommen haben“, meinte Dissens Spielertrainer Hussein Beydoun und lobte sein Team für die anschließende Reaktion: „Die Vorrunde haben wir dann noch souverän als Gruppenzweiter überstanden. Im Halbfinale waren wir die cleverere Mannschaft.“ Auf dem Weg dahin setzten sich die Gastgeber mit 3:1 gegen den punktlosen SV Rasensport Osnabrück durch. Dessen Trainer Frank Ulbricht sah in dem Turnier trozdem eine tolle Möglichkeit für einige Spieler um erste Hallenerfahrungen zu sammeln und erkannte gleichzeitig die Überlegenheit der Gruppengegner an.

Die Dissener schlugen derweil auch den Landesligisten GW Mühlen (2:1), der kurzfristig für seinen Ligakonkurrenten SV Bad Rothenfelde eingesprungen war. Im Halbfinale wartete dann der Bezirksligist Spvg. Steinhagen, der sich vor dem Landesligisten und späteren Drittplatzierten VfB Fichte Bielefeld in der westfälischen Gruppe durchgesetzt hatte.

Dissen und Steinhagen (5:3) lieferten sich ein packendes Duell bei dem Beydoun für einen echten Glanzmoment sorgte: Der 34-Jährige wurde beim Stand von 3:3 eingewechselt, verhinderte mit einer perfekt getimten Grätsche den Rückstand und erzielte im Gegenzug das Dissener 4:3. Während Beydoun die Fäuste ballte, wurde es auch auf der Tribüne richtig laut. „Da habe ich wieder gedacht, dass ich noch 20 bin“, scherzte Beydoun und nannte das Erfolgsrezept: „Das war Willenstärke. Wir wollten den Pokal unbedingt holen. Der Name TSG Dissen soll auch mal in den Geschichtsbüchern auftauchen, das haben wir nun geschafft.“Dass es nicht schon in der regulären Spielzeit des Finales zum Turniersieg reichte, lag an der individuellen Klasse der Lohner, die mit Christopher Schepp den besten Spieler des Turniers stellten. So schockte der Ex-Bersenbrücker Frank Placke die Dissener mit einem starken Solo-Tor zum 4:4 49 Sekunden vor dem Ende. Zuvor hatte die TSG, angeführt vom herausragenden Nelson Pereira-Correia, einen frühen Rückstand gedreht und insgesamt dreimal in Führung gelegen.

Umso mehr freute sich Turnierleiter Frank Brameyer bei seiner letzten Siegerehrung gleich drei Pokale an die TSG vergeben zu können: Der Pokal für den besten Torschützen ging an Pereira-Correia (7 Treffer), Christopher Jassin-Sievert wurde zum besten Torwart gewählt, und Beydoun nahm den Turnierpokal entgegen. „Wir haben guten Fußball gesehen, und vom Drumherum war alles top. Dass die TSG Dissen erstmals gewonnen hat, ist natürlich besonders schön. Nach zwölf Jahren Organisation sind ab nächstes Jahr aber mal andere dran“, so Brameyer in seinem Schlusswort.

Alle Infos zum Dachser-Cup unter: https://www.fupa.net/liga/8-dachser-cup

Aufrufe: 018.12.2018, 08:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor