2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Freigestellt: Trainer Michael Burlet
Freigestellt: Trainer Michael Burlet – Foto: Michael Schnieders
Sparkasse

Trennung mit vielen Fragezeichen

Beim Regionalligisten FC Wegberg-Beeck folgt Mark Zeh auf Michael Burlet

REGIONALLIGA WEST

Die sportliche Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: Michael Burlet hat den FC Wegberg-Beeck als Trainer in der vergangenen Saison aus der Fußball-Mittelrhein- in die Regionalliga geführt. In der aktuellen Spielzeit sammelte er mit dem Aufsteiger 25 Punkte aus 25 Partien. Die Beecker rangieren momentan auf dem 14. Tabellenplatz. Der Klassenerhalt ist weiterhin in greifbarer Nähe, und so kommt die vorzeitige Trennung der Kleeblätter von ihrem Cheftrainer für Außenstehende völlig überraschend.

Auch wenn sich Beecks Verantwortliche öffentlich nicht ausführlich äußern wollen: Nicht nur sportliche Gründe waren für die Freistellung ausschlaggebend. „Wenn es in der Zusammenarbeit zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand keine Probleme gegeben hätte, dann hätten wir diesen Schritt ganz sicher nicht gemacht“, teilt Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen mit. „So eine Entscheidung fällt man ganz sicher nicht in fünf Minuten. Wir haben nach dem 0:3 am vergangenen Samstag in Bergisch Gladbach viele Gespräche geführt, uns letztendlich für diesen Weg entschieden.“ Mit „wir“ ist der achtköpfige Vorstand gemeint, dem Henßen als Beiratsmitglied angehört.

Am Dienstagabend hatten Henßen und Geschäftsführer Thomas Klingen sowohl Burlet als auch die Mannschaft über den Schritt informiert. Ex-Coach Henßen leitete im Anschluss das Training, seit Mittwoch ist Beecks bisheriger Reservetrainer Mark Zeh (37) – der die Burlet-Nachfolge eigentlich erst ab der kommenden Saison antreten sollte – für das Team verantwortlich. „Es ist eine schwierige und komische Situation für uns alle. Michael ist ganz sicher kein schlechter Trainer oder Mensch, aber am Ende hat es einfach nicht gepasst“, sagt Henßen.

Den geschassten Coach traf die Trennung nach knapp anderthalb Jahren bei den Beeckern nicht völlig unvorbereitet. „Das hat sich in der vergangenen Woche abgezeichnet. Ich hatte immer ein gutes Gefühl bezogen auf die Mannschaft. Wir stehen drei Punkte über dem Strich. Ich übergebe das Team auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Auf alles andere kann sich jeder seinen eigenen Reim machen“, will Burlet nicht nachkarten, schiebt in einem Atemzug aber hinterher: „Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein für die Zukunft alles Gute.“ Wie es für den 56-Jährigen weitergeht, ist derzeit ungewiss. Der A-Lizenz-Inhaber sieht seine Zukunft jedenfalls im Trainerbereich. Eine Zusage für die kommende Saison habe er bislang noch keinem interessierten Verein gegeben. „Es ist noch alles offen“, betont Burlet, der in den Sozialen Medien auch als Kandidat bei Ligakonkurrent Alemannia Aachen gehandelt wird. Bei den Schwarz-Gelben war er von April bis September 2012 bereits als Co der „Ersten“ an der Seite von Ralf Aussem nach der Entlassung von Friedhelm Funkel im Einsatz.

Klassenerhalt weiter das Ziel

Henßen unterstreicht, dass die Beecker unbedingt die Klasse halten und auch in der kommenden Saison mit einer schlagkräftigen Mannschaft in der Regionalliga starten wollen. „Gerade weil das unser Wunsch ist, war der Trainerwechsel alternativlos.“ Unabhängig von der künftigen Ligazugehörigkeit wollen die Verantwortlichen nun zeitnah die Kaderplanung für die kommenden Spielzeit angehen und entsprechende Gespräche mit den Spielern führen. „Wir sind von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Sie hat das Zeug dazu, die Klasse zu halten“, sagt Henßen, der als Beecker Trainer in den Spielzeiten 2015/16 und 2017/18 mit dem Club nach dem Aufstieg direkt wieder aus der Regionalliga abgestiegen war.

Aufrufe: 04.3.2021, 16:00 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor