Das Alter allein ist aber nicht aussschlaggebend für seine Entscheidung, die er in Absprache mit den Entscheidungsträgern um den 1. Vorsitzenden Perry Gumann getroffen habe: "Du siehst das Spiel von außen besser, erkennst Fehlerketten und bewertest Szenen ganz einfach anders: Du kannst besser Tipps geben, kannst Spieler kurz rausnehmen, konkreter ansprechen, ohne dich dabei nebenbei noch auf dein eigenes Spiel konzentrieren zu müssen", so Trauner. Die bessere Betreuung von Spiel und Training sowie Weiterentwicklung seines Kaders sind die eine Seite der Medaille: "Ich will natürlich auch selbst als Trainer weiterkommen und sehen, ob das in Zukunft etwas für mich ist."
Und natürlich merkt auch er die körperlichen Veränderungen, die einen Mittdreißiger auf den Platz ereilen: "Läuferisch bin ich nach wie vor gut drauf, aber ich merke einfach, dass ich die Grundschnelligkeit nicht mehr habe. Die Gegenspieler werden außerdem immer jünger, viele Mannschaften haben einen Schnitt von Anfang 20." Sein Rückzug aus dem Team ist übrigens kein plötzlicher, sondern das Ende eines Prozesses, der sich über die vergangenen Spielzeiten schon abzeichnete: "Ich hab mein Spiel umgestellt: Früher bin ich fast bei jedem Angriff mit nach vorne, das spar' ich mir inzwischen. Auch bei Ecken und Freistößen habe ich Verantwortung abgegeben. Insgesamt hab ich mich zurückgenommen." Und das konnte er auch, weil im geschlossenen Hüttenbacher Gefüge andere wuchsen.
Sollte die Not groß sein, wird er sein Team freilich nicht im Stich lassen: "Ich leite aber auch das Training nur noch von außen, die Fitness wird also leiden. Es ist auf jeden Fall so, dass ich mich bei Heimspielen nicht mehr auf die Spielerliste schreiben lasse. Und in Auswärtsspielen nur, wenn es sehr knapp wird." Das aber soll in der kommenden Saison in Hüttenbach gar nicht mehr vorkommen, aufgrund einiger Nachwuchsakteure, die in den Herrenbereich rücken, sei der Kader künftig breiter aufgestellt.
In der Winterpause wird es derweil in Hüttenbach keine Veränderung geben, "wir haben uns im Sommer punktuell verstärkt, ich bin mit dem Kader zufrieden", so Trauner. Das kann er auch - seine SpVgg steht wie schon zur Winterpause der vergangenen Spielzeit auf Rang drei der Tabelle. Von einem Überraschungsteam der Bezirksliga 1 kann also nicht mehr gesprochen werden. Dennoch ist man in Hüttenbach eher zurückhaltend mit ausgegebenen Zielen, zu präsent ist noch die vorletzte Saison, als die SpVgg erst am Schlussspieltag in einem Herzinfarkt-Finale die Klasse halten konnte. "Es geht sehr eng zu. Sollten wir unseren inzwischen schon traditionellen Fehlstart von zwei Pleiten aus der Winterpause hinlegen, sind wir schnell im Mittelfeld", so Trauner.
Bei einem gelungenen Start aus der Pause allerdings (Hüttenbach spielt zunächst zuhause gegen Herzogenaurach, dann auswärts in Tennenlohe) sähe die Ansprache anders aus: "Dann wollen wir oben dran bleiben bis zum Schluss."