2024-06-06T11:30:11.560Z

Analyse
So entspannt wie Trainer Markus Zengerle hier auf der Bank Platz genommen hat, ist die Tabellenlage für seine SSV Höchstädt nicht.  Foto: Karl Aumiller
So entspannt wie Trainer Markus Zengerle hier auf der Bank Platz genommen hat, ist die Tabellenlage für seine SSV Höchstädt nicht. Foto: Karl Aumiller

Träumen nicht erlaubt

Kreisligist SSV Höchstädt spielt fernab der hochgesteckten Ziele +++ Trainer Markus Zengerle spricht offen vom Abstiegskampf

Viel Verletzungspech, aber auch unterschiedliche Anschauungen der Teamleitung haben den Verantwortlichen die Augen geöffnet. Von den oberen Sphären der Kreisliga Nord ist die SSV Höchstädt meilenweit entfernt und sieht einer heißen Frühjahrsrunde entgegen.

Soll & Haben

Sie wollten oben mitspielen in der Kreisliga Nord, doch die Realität sieht ganz anders aus. Mit Rang zehn befinden sich die Rothosen mitten im Abstiegskampf. Trainer Markus Zengerle konnte sich mit der Zielsetzung der sportlichen Leitung der SSV (Rang drei) von vornherein nicht anfreunden: „Die Erwartungshaltung in Höchstädt ist von jeher sehr hoch“, bemerkt dazu der 44-jährige Übungsleiter. Den Abrutsch in der Tabelle bewirkten mehrere Begleitumstände. Fehlende Studenten und Verletzungen stellten den Trainer stets vor neue Herausforderungen.

Hin & Weg

Für Neuigkeiten an der Wechselbörse sorgten die Donaustädter in der Winterpause nicht. Einzig als Verstärkung zählen die Nachwuchsspieler, die zukünftig vermehrt in die Erste hineinschnuppen sollen. Da wären mit Tizian Korittke, David Stenzl, Kevin Eirich, Ciprian Balan und Jannis Weißbecker deren fünf, die sporadisch zum Zug kommen sollen.

Team & Chef

Seit eineinhalb Jahren hält Markus Zengerle als Trainer der SSV Höchstädt die Zügel fest in der Hand. Klar ist für den gebürtigen Unterglauheimer Übungsleiter schon jetzt, dass nach dieser Saison für ihn bei den Rothosen Schluss ist. „Wir haben in der Spielpause Gespräche geführt. Da traten vermehrt Meinungsverschiedenheiten zutage. Ich habe dabei das Gefühl gewonnen, es ist besser, wenn man sich nach der Saison trennt.“ Über seine getroffene Entscheidung hat Trainer Markus Zengerle auch seine Mannschaft mittlerweile in Kenntnis gesetzt.

Glücks- und Sorgenkinder

Als belebendes Element werden die fünf nachrückenden Jugendspieler gesehen. Eine verletzungsfreie Saison wünscht man derweil „Flo“ Kratzer. „Er greift wieder an und ist als Führungsspieler eminent wichtig für unseren Kader“, hebt Zengerle den 30-jährigen Binswanger hervor. Sorgen und Nöte drängen den SSV-Coach jede Menge. Mit Sebastian Letzing, Patrick Wanek und Tobias Herrle fehlen drei Stammkräfte verletzt. Aber damit nicht genug: Mit Felix Kreuzer und Maximilian Veh befinden sich zwei Akteure auf Auslandsstudium, wobei Letzterer sich wieder im Kader zurückgemeldet hat.

Test & Taktik

Nahe der tschechischen Grenze in Vilzing hat die SSV Höchstädt vom 23. bis 25. Februar ihr Trainingslager aufgeschlagen. Markus Zengerle ist von dieser Maßnahme voll überzeugt: „Gleich nach unserer Rückkehr haben wir in den Tests gegen Schretzheim, Zusmarshausen und Feldheim schon gute Ansätze gezeigt.“

Start & Ziel

Direkte Kontrahenten läuten für die Höchstädter mit Hainsfarth, Alerheim und Unterthürheim die Frühjahrsrunde ein. Da heißt es auf den Punkt fit zu sein. „In dieser Phase müssen Punkte her“, wettert Markus Zengerle und stimmt seine Truppe auf den Ernstfall ein. Und wenn man ihn nach dem Saisonziel fragt, kommt es wie aus der Pistole geschossen: „Wir wollen nicht absteigen.“

Prognose: Vielleicht hat der Klub mit der zu hohen Erwartungshaltung seine Kicker zu sehr unter Druck gesetzt. Jetzt ist wichtig, dass alle verstanden haben, dass es ums nackte Überleben geht. Wenn alle an einem Strang ziehen, ist die Klasse auch zu halten.
Aufrufe: 07.3.2018, 07:51 Uhr
Donau-Zeitung / dirgAutor