2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Wollen die Schiedsrichterei im Fußballkreis Bad Kreuznach weiter voranbringen: Obmann Torsten Bauer (3.v.l.), Stellvertreter Björn Strack (3.v.r.) sowie Ausschuss-Neuling Niklas Stauch (re.) und die Beisitzer Olaf Schneider, Rouven Bösand und Thomas Müller (von links).
Wollen die Schiedsrichterei im Fußballkreis Bad Kreuznach weiter voranbringen: Obmann Torsten Bauer (3.v.l.), Stellvertreter Björn Strack (3.v.r.) sowie Ausschuss-Neuling Niklas Stauch (re.) und die Beisitzer Olaf Schneider, Rouven Bösand und Thomas Müller (von links). – Foto: Martin Imruck

Transparent und kommunikativ

Kreisschiedsrichtertag bestätigt Torsten Bauer als Obmann im Amt +++ Björn Strack bleibt Stellvertreter

Bad Kreuznach. Der Montagabend im Vereinsheim des FC Bavaria Ebernburg stand ganz im Zeichen der Schiedsrichter. Während draußen auf der Roten Asche im Dauerregen fleißig trainiert wurde, stellte der Kreisschiedsrichterausschuss drinnen die Weichen für die nächsten vier Jahre. Für diese Amtsperiode wurde nämlich der sechsköpfige Ausschuss von den 68 stimmberechtigten Schiedsrichtern gewählt.

Dabei erfuhren sowohl der aktuelle Schiedsrichterobmann, Torsten Bauer (Seesbach), wie auch sein Stellvertreter Björn Strack (Waldlaubersheim) großen Zuspruch. Beide wurden einstimmig wiedergewählt und bedankten sich mehrfach für das Vertrauen der harmonischen Versammlung. So war denn auch Platz für ein paar Späßchen. „Ich bin ja wenigstens schon vier Jahre dabei“, frotzelte Björn Strack in Richtung seines Schiedsrichterkollegen, der die Steilvorlage gerne annahm und entgegnete: „Wenn ihr den als wieder wählt, werde ich ihn nie einholen.“

Niklas Stauch ist neuer Schiedsrichter-Lehrwart

Nach dem Rücktritt von Bauers Vorgänger Christian Wendel im März 2018 waren bei den Neuwahlen im Juni nur Björn Strack und Rouven Bösand (Fürfeld) im Ausschuss verblieben. Neu dazugekommen waren damals noch die Beisitzer Thomas Müller (Medard), Olaf Schneider (Hargesheim) und Thomas Diederich (Waldlaubersheim). Letzterer Stand wegen seiner Verpflichtungen als Bürgermeister der Gemeinde Warmsroth am Montagabend nicht mehr zur Verfügung.

Neu im Kreisschiedsrichterausschuss ist Niklas Stauch (Roxheim), der das Amt des Lehrwarts von Rouven Bösand übernimmt, der aus beruflichen Gründen zwar kürzertritt, dem Ausschuss aber als Beisitzer erhalten bleibt. Bei fünf ungültigen Stimmen erhielt Bösand 58 von 68. Beisitzer Thomas Müller (60 Stimmen) und Olaf Schneider (63) wurden ebenfalls wiedergewählt.

Nach den Streitigkeiten eine tolle Entwicklung hingelegt

Locker und herzlich war die Atmosphäre im Bavaria-Sportheim. Ein Pläuschchen hier, eine Umarmung dort. Der Kreis-Schiedsrichtertag verlief auffällig harmonisch. Dabei hatte Obmann Torsten Bauer in seiner Ansprache, die einen Großteil der Sitzung in Anspruch nahm, durchaus auch mahnende Worte an die versammelten Kollegen gerichtet. „Wir müssen auch trainieren! Laufen gehen und Regeln lernen“, würde sich der Chef mehr Schiedsrichter auf Verbandsebene wünschen. Auch beim Besuch der Sitzungen sowie den Lehrgängen sei immer Luft nach oben.

Dennoch, die Bilanz des ehemaligen Bundesliga-Referees ließ keine Zweifel, dass der 45-Jährige durchaus zufrieden ist mit der Entwicklung im Kreis. Und mit 133 aktiven Schiedsrichtern blieb die Zahl der aktiven Regelhüter im Kreis gegenüber dem Vorjahr (127) denn auch konstant. „Der Neuanfang ist gelungen und es besteht Grund zur Zufriedenheit. Jetzt blicken wir nach vorne“, sagte Bauer zum Ende seiner Rede. Transparenz und Kommunikation sollen auch weiterhin die Grundlage der Arbeit des Kreisschiedsrichterausschusses ausmachen. „Dann kann man Probleme lösen und Streitigkeiten vorbeugen“, so Bauer, der viel Applaus für seinen Vortrag bekam.

Ehrungen für Scott Smith und Wolfgang Lauer

Hernach dankten es ihm die Anwesenden mit ihrem deutlichen Votum. „Es ist motivierend, dieses Vertrauen und diese Unterstützung zu bekommen. Ich habe richtig Bock drauf“, geht Torsten Bauer optimistisch in die kommenden vier Jahre. In 2020 steht mit der 100 Jahrfeier gleich ein Riesenevent an. „Auch dort würden wir uns freuen, wenn noch der ein oder andere mit anpacken würde“, sagt Bauer.

Emotionaler Höhepunkt des Kreisschiedsrichtertages sind jedoch zwei Ehrungen, die Torsten Bauer und Björn Strack im Rahmen der DFB-Aktion „Danke Schiri“ vornehmen. Sichtlich gerührt sind Scott Smith (Planig) und Wolfgang Lauer (Oberhausen). Beide Ehrungen, so Torsten Bauer, seien absolute Herzensangelegenheiten. Und das nicht nur, weil der Obmann viele Male mit beiden auf dem Platz stand. „Da könnte man hunderte Geschichten erzählen“, meint Bauer. Scott Smith, der in dieser Saison sein 20-jähriges Dienstjubiläum feiert, sei Schiedsrichter mit Leib und Seele. Am meisten beeindruck habe ihn, erzählt Bauer, eine Szene bei der Beisetzung des verstorbenen Verbandsschiedsrichterobmanns Erhard Blaesy: „Scott hat eine Widmung auf eine gelbe und Rote Karte gemacht und ans Grab gelegt“, spricht Bauer von einem Akt der Anerkennung. „Auch den Leuten gegenüber, die etwas für einen bewirkt haben. Das zeigt, dass das Schiedsrichtersein für dich eine Herzensangelegenheit ist“, bedankt sich der 45-Jährige bei Smith.

Auch beim ehemaligen Obmann Wolfgang Lauer müsse man wegen seiner Verdienste um das Schiedsrichterwesen und den Fußball tausendfach Danke sagen. Seit 1970 ist der Mann vom SV Oberhausen an der Pfeife, stellte Bauer als jungen Hüpfer einst in den Senkel. „Eine sensationelle Zeit“, erinnert sich der heutige Obmann und Laudator. Heute hilft Lauer bei der Organisation der Hundertjahrfeier. „Jemanden mal so richtig zur Sau machen, aber dann überhaupt nicht nachtragend sein und Menschen so zu akzeptieren wie sie sind, einfach nur bemerkenswert“, schließt Torsten Bauer seine Rede. Applaus brandet auf. Anerkennung pur.

Aufrufe: 04.2.2020, 19:00 Uhr
Martin ImruckAutor