Die Suche nach einem neuen Cheftrainer beim VfL Rheingold Poll ist abgeschlossen. Wenige Wochen nachdem Salvatore Trovato seinen Abgang im Sommer verkündete, konnte der Verein mit Kemal Özden einen Nachfolger vorstellen. Nur eine Frage ist noch offen: beginnt Özden seine Trainerkarriere im Seniorenbereich in der Landes- oder Bezirksliga?
Vor rund zwei Monaten teilte der VfL Rheingold Poll mit, dass Salvatore Trovato nach dann drei Jahren als Cheftrainer des Bezirksligisten den Verein verlassen wird. Sein neuer Verein ist bereits bekannt: es geht zum FC Germania Zündorf, einem direkten Konkurrenten in der Liga. Zusätzliche Brisanz bietet der Wechsel, da - Stand jetzt - mindestens sechs Akteure ihrem Trainer folgen werden.
In Poll deutete sich demnach ein umfangreicherer Umbruch an. Meistern soll den Kemal Özden, der nach über zehn Jahren Trainertätigkeit in verschiedenen Altersklassen in der Jugend jetzt auch bei den Senioren durchstarten möchte. "Der Schritt kommt für mich genau zum richtigen Zeitpunkt", verrät der 29-Jährige im Gespräch mit FuPa Mittelrhein. "Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und strebe dann auch die UEFA-A-Lizenz an", sagt er weiter.
Nachdem der Verein mit ihm in Kontakt getreten war und es einige Treffen zwischen den beiden Partien gab, konnte rasch Vollzug gemeldet werden. "Die Chemie hat gepasst und wir haben die selben Ziele", erklärt Özden. "Ich werde in Poll in den kommenden zwei Jahren eine junge Mannschaft aufbauen, die attraktiven Bezirksliga-Fußball zeigen soll." Ein Konzept und eine Spielidee hat er dafür bereits im Hinterkopf. Einzig die Frage, in welcher Liga er mit seiner Mission startet, ist noch nicht klar. Im aktuellen Wettbewerb steht Poll auf dem dritten Platz, acht Punkte hinter dem Spitzenreiter SV Altenberg und vier hinter der SpVg Köln-Flittard. Doch die Chancen stehen gut, dass die Poller noch näher heranrücken können, da sie noch ein Nachholspiel zu absolvieren haben.
Neben den sportlichen Zielen soll auch das Vereinsleben wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. "Das ist dem Vorstand ein ganz wichtiges Anliegen", betont Özden. Derzeit sei es so, dass viele Spieler nach dem Training den Heimweg antreten und nicht noch auf ein Kölsch auf der Platzanlage verweilen. "So etwas ist wichtig für einen alteingesessenen Verein wie den VfL", findet der Neu-Coach.
Schon sehr früh begann die Trainerlaufbahn von Özden. Als er Anfang 20 zwei Kreuzbandrisse erlitt, blieb er dem Fußball trotzdem treu. Doch statt über das Feld zu marschieren, gibt er nun Anweisungen von der Seitenlinie. Dafür hat er sich permanent fortgebildet. Unter anderem hospitierte er in den Nachwuchsleistungszentren von Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Oberhausen, Darmstadt 98, Fenerbahce Istanbul und des 1. FC Köln.
In den kommenden beiden Spielzeiten kann Özden auf ein starkes Team zählen. Mit ihm werden Leutrim Hima, Ali Bilim und Evren Akgül die Mannschaft betreuen. Hima, der zur Zeit ebenfalls die B-Lizenz anstrebt, und Bilim, noch Trainer der U19 in Poll, stehen ihm dabei als Co-Trainer zur Seite. Akgül übernimmt als Sportwissenschaftler und EXOS-Lizenz-Inhaber den Part als Athletiktrainer. "Mit Leutrim und Evren arbeite ich schon seit fünf Jahren zusammen", unterstreicht Özden die erfolgreiche Kooperation.
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