2024-05-02T16:12:49.858Z

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Abedin Reqica wird ab Sommer 2022 neuer Trainer bei der FSG Bensheim. Er folgt auf das Duo Volker Pitz/Frank Bender, das seinen sofortigen Rücktritt verkündet hat.
Abedin Reqica wird ab Sommer 2022 neuer Trainer bei der FSG Bensheim. Er folgt auf das Duo Volker Pitz/Frank Bender, das seinen sofortigen Rücktritt verkündet hat. – Foto: Timo Babic

Trainerduo Pitz und Bender tritt bei FSG Bensheim zurück

Vorstand hatte entschieden, im nächsten Jahr nicht mehr mit den beiden zu planen +++ Pitz gibt auch Abteilungsleiter-Posten auf +++ Reqica übernimmt ab Sommer 2022

Bensheim. Volker Pitz und Frank Bender sind mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern bei der FSG Bensheim zurückgetreten. Das Duo war als Trainerteam verantwortlich für die in der Kreisliga C spielende erste Mannschaft; dazu führte Pitz die Fußballer des Weststadtclubs fast zwei Jahre lang als Abteilungsleiter. Dieser für sie nicht leichte Schritt ist die Reaktion auf die Entscheidung des FSG-Vorstands, in der nächsten Saison nicht mehr mit dem Trainerduo zu planen.

Für Pitz und Bender ist dies nicht nachvollziehbar, traten sie doch im Jahr 2019 mit einem klaren Konzept auf die Kommandobrücke – und das zu einem Zeitpunkt, als die FSG nach mehreren Abstiegen in Folge sportlich am Boden lag. Damals sei man von Vorstandsseite an sie herangetreten, ob sie es sich vorstellen könnten, als Trainer mit ihrer A-Jugendmannschaft zu den Aktiven zu wechseln und so die Fußballspielgemeinschaft im Seniorenbereich „sportlich am Leben zu erhalten“. Volker Pitz und Frank Bender nahmen die Herausforderung an und feierten in der Saison 2019/20 ihre Premiere als verantwortliche Übungsleiter im Herrenbereich.

Die erste Spielzeit, die wegen Corona abgebrochen werden musste, beendeten die Bensheimer nach der Quotientenregelung auf dem neunten Platz. In der darauffolgenden Abbruchsaison stand Platz zwölf für die Weststädter zu Buche und aktuell ist man ebenfalls Zwölfter.

Comeback fürs Reserve-Team

Wichtig ist und war dem Trainerduo dabei immer, die FSG Bensheim im Seniorenbereich wieder „auf gesunde Füße zu stellen“ – und dies mit Spielern, die sich mit dem Verein verbunden fühlen. Verbunden, weil sie entweder seit ihren Kindesbeinen im Sportpark West dem Leder nachjagen oder weil sie bei der FSG das Fußball-Abc erlernten und nun ihrem Heimatverein wieder etwas zurückgeben wollen.

„Als wir angefangen haben, hatte die FSG gerade noch vier Erstmannschaftsspieler. Uns ist es mit viel Einsatz gelungen, den Kader im ersten Jahr auf 30 und dann sogar auf 45 Spieler zu erweitern. Dies hatte die positive Folge, dass wir im zurückliegenden Sommer sogar wieder eine Reservemannschaft zum Spielbetrieb in der D-Liga melden konnten. Alles Dinge, die wir bei unserem Antritt in einem Konzept geplant und auch in die Tat umgesetzt haben“, berichtet Volker Pitz.

Nun sind ihm und Frank Bender die Gründe zum geplanten Trainerwechsel im Sommer 2022 aufgestoßen. „Uns wurde vom Vorstand mitgeteilt, dass sich die Mannschaft in den zurückliegenden zwei Jahren nicht weiterentwickelt habe und wir als Trainerteam auch an unsere Grenzen gestoßen wären“, berichtet Bender.

"Auf Augenhöhe" mit den Gegnern

„Dabei ist die erste Saison von der Platzierung gut gelaufen und die zweite Abbruchsaison war in Sachen Platzierung eigentlich ein Muster ohne Wert. Es ist uns aber trotzdem gelungen, die Mannschaft zusammenzuhalten, wir haben auch in der langen Corona-Pause, wenn es denn möglich war, auf den verschiedensten Wegen miteinander trainiert. Und dazu konnten wir in Zeiten, wo andere Vereine ihre Reserve abmelden, eine neue zweite Mannschaft installieren“, ergänzt Volker Pitz: „Aktuell liegen wir in der Tabelle sicherlich hinter unseren eigenen Erwartungen, in fast allen bisherigen Saisonspielen befanden wir uns aber mit den Gegnern auf Augenhöhe und mussten meist nur knappe Niederlagen hinnehmen.“
Die Enttäuschung sitzt tief, haben sie doch viel in dieses Projekt investiert und viele ihrer Schützlinge durch die ganze Jugendzeit als Trainer begleitet, was zu einem Zusammenhalt zwischen Spielern und Trainern geführt hat.

Bei einigen Spielern fließen die Tränen

Ihre Mannschaft haben Volker Pitz und Frank Bender über ihren Entschluss informiert – und dabei ging es durchaus emotional zu. „Da sind selbst bei gestandenen Jungs einige Tränen geflossen, es hat sich im Laufe der Zeit eine enge Beziehung entwickelt“, so Pitz, der auch gleichzeitig sein Amt als Leiter der Fußballabteilung zur Verfügung stellt. Über zehn Jahre war er im FSG-Vorstand zunächst als Jugend- und danach als Abteilungsleiter aktiv. Von Vorstandsseite hätte man es gerne gesehen, wenn er diesen Job weiterhin bekleiden würde. Auch für Frank Bender hätte man wohl einen Posten gefunden, doch „aufs Abstellgleis“ wollen sich die beiden „nicht schieben lassen“.

„Wir wollten hier in den nächsten Jahren weiter unser Konzept ausbauen und den Club mittelfristig eine oder vielleicht auch zwei Klassen nach oben bringen – und das in erster Linie mit Spielern, die das FSG-Gen besitzen. Das ist jetzt nicht mehr möglich und so gehen wir eben diesen Schritt, der uns beiden garantiert nicht leicht fällt“, erklärt Frank Bender noch einmal die Gründe für den Rücktritt.

Reqica übernimmt das Zepter

Der neue Spielertrainer der FSG Bensheim ab Sommer 2022 steht bereits fest. Es ist Abedin Reqica, der nach der laufenden Saison und dann acht erfolgreichen Jahren seine Zelte beim SSV Reichenbach abbrechen wird. Die FSG-Verantwortlichen sahen es als große Chance, den aus der Bensheimer Weststadt kommenden Reqica als Spielertrainer verpflichten zu können.
„Abedin fühlt sich der FSG verbunden und kehrt zu seinem Heimatverein zurück. Ob und wie viele Spieler er mitbringt, steht noch nicht fest. Er besitzt aber ein Netzwerk und das wollen wir nutzen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Uwe Danzberger die Verpflichtung: „Dabei denken wir an ehemalige Spieler der FSG, die jetzt bei anderen Clubs spielen. Wir wollen dann in jedem Fall den Aufstieg ins Visier nehmen.“

Er betont in diesem Zusammenhang, dass man im Vorstand gerne einen Verbleib von Volker Pitz und Frank Bender gesehen hätte. „Natürlich hätte ich Volker gerne weiterhin auf der Position des Abteilungsleiters gesehen, Frank hätte als Co-Trainer mitarbeiten können. Wir bedauern den Rücktritt der beiden sehr, zumal wir uns der Tatsache bewusst sind, dass sie den Verein mit dem Hochziehen ihrer damaligen A-Jugendlichen sportlich am Leben gehalten haben. Das haben wir nicht vergessen und dafür sind wir ihnen dankbar.“

Aufrufe: 06.12.2021, 15:25 Uhr
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