2024-06-17T07:46:28.129Z

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F: Stefan G. Rex
F: Stefan G. Rex

Torwart wird zum Derbyhelden

Brachts Robin Krahnen hielt im Bezirksliga-Duell gegen Brüggen einen Elfmeter

Im Nachhinein kann man in Bracht sicherlich lachen über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Oliver Klostermann. Der hatte im Gemeinde-Derby der Bezirksliga zwischen TuRa Brüggen und den TSF Bracht in der Nachspielzeit beim Stand von 2:2 berechtigterweise auf Handelfmeter zugunsten der TuRa entschieden.

Den abstiegsbedrohten Gästen dürfte das Herz in die Hose gerutscht sein. Torhüter Robin Krahnen blieb aber cool und entschärfte den Schuss von Jakob Scheller.

"Als der Pfiff kam, habe ich sofort daran gedacht, in welche Ecke er wohl schießen wird", berichtet der Schlussmann, der sich danach schnell entschied: "Man guckt dem Schützen noch mal kurz in die Augen und dann war für mich klar, dass ich nach links springe." Die richtige Entscheidung, Krahnen parierte sicher und hielt den TSF damit einen im Abstiegskampf wertvollen Zähler fest. "Aktuell ist für uns jeder Punkt extrem wichtig. Dass wir den ausgerechnet auf diese Art und Weise im Derby holen, baut uns natürlich sehr auf." Seit fünf Spielen ist Bracht damit ungeschlagen und kann seine Flucht aus dem Tabellenkeller damit fortsetzen. Nach acht sieglosen Spielen und teils haarsträubenden Defensivleistungen stand die TSF am Tabellenende, kurz vor Jahresende hat sie nun allerdings zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. "Das hätte jeder von uns nach acht Spieltagen sofort unterschrieben", findet Krahnen.

Entscheidend für den Aufschwung ist für den 22-Jährigen die Lernfähigkeit des Teams: "Wir sind eine junge Truppe, für viele ist es das erste Jahr in der Bezirksliga. Das Niveau kannten viele nicht, mittlerweile sind wir aber wesentlich besser eingespielt." Trainer Markus Steffens habe bei der Überwindung des Katastrophenstarts eine entscheidende Rolle gespielt: "Er hat es immer geschafft, uns von Neuem zu motivieren." Krahnen selber musste den Saisonstart dabei von der Bank aus betrachten. Im offenen Torhüter-Zweikampf mit Tim Wolters hatte er im Sommer den Kürzeren gezogen, nach neun Spielen entschied sich Coach Steffens aber für einen Wechsel. Offenbar eine gute Entscheidung, seitdem haben die TSF nur zwei von neun Spielen verloren.

"Es ist natürlich immer schwierig zu sagen, ob das wirklich am Torwart liegt. Aber so oder so, Tim und ich sind beide gute Sportsmänner, jeder fiebert für den anderen mit. Und für den Verein kann es nur von Vorteil sein, zwei gute Torhüter zu haben." Dass die Karten in der Winterpause neu gemischt werden, ist Krahnen bewusst: "Ich gehe zwar davon aus, dass ich nach der Hinrunde vielleicht ein, zwei Bonuspunkte mitnehme, aber trotzdem muss ich mich in der Vorbereitung neu beweisen. Und wenn Tim dann den besseren Eindruck macht, kann man einen Wechsel auch nachvollziehen."

Aufrufe: 013.12.2016, 14:01 Uhr
RP / cpasAutor