2024-05-16T14:13:28.083Z

Querpass
Die Luft ist raus: Bei der SG Schneifel-Auw III geht nichts mehr.
Die Luft ist raus: Bei der SG Schneifel-Auw III geht nichts mehr. – Foto: Alexander Fischer/Symbolbild

Torwart-Legende Robert Juchems kann sich ein Comeback vorstellen

Nach dem Rückzug der dritten Mannschaft der SG Schneifel-Auw aus der Kreisliga C I blutet einem besonders das Herz: Bis zuletzt hatte Torwartlegende Robert Juchems auch im gediegenen Fußballalter von 63 Jahren immer mal wieder ausgeholfen und ein ums andere Mal gezeigt, dass er immer noch über ein starkes Stellungsspiel und sehr gute Reflexe verfügt.

„Schade, dass es so weit gekommen ist“, sagt Juchems. Als die Dritte der Vereinigten aus Auw, Ormont, Hallschlag und Stadtkyll mangels Personal zum zweiten Mal nicht antreten konnte, musste sie Ende Oktober aus dem laufenden Spielbetrieb ausscheiden (TV berichtete). „Insgesamt wird in der SG gute, engagierte Arbeit geleistet. Um die dritte Mannschaft wurde sich aber zu wenig gekümmert“, bemängelt Juchems, der in den vergangenen vier Jahren auf rund 30 Einsätze in diesem Team kam und dabei nur eine einzige Niederlage quittieren musste. Der Abgang von Trainer Peter Peters habe schon länger festgestanden, ohne, dass sich die Verantwortlichen wirklich um einen Nachfolger gekümmert hätten. „Manchmal saßen bei der Zweiten auch noch etliche Leute auf der Bank oder die Alten Herren waren parallel im Einsatz“, kritisiert Juchems zudem die mangelnde Koordination.

Ob er mit 63 noch mal eine neue Herausforderung angeht? Fit ist der aus Stadtkyll stammende, frühere Oberligatorwart (Eintracht Trier, FSV Salmrohr, SV 07 Elversberg) unverändert, hat sein früheres Kampfgewicht von 82 Kilo behalten und nähert sich einer magischen Zahl: Bis zum Beginn seines Rentenalters am 1. August 2022 will der Logistikmitarbeiter aus der Medizintechnikbranche eine Million Sit-ups und Liegestützen geschafft haben. „20 000 fehlen mir noch. Das packe ich bis dahin“, sagt Juchems, der 1987 und ’89 am Ironman auf Hawaii teilgenommen hat. Meist vier, fünf Mal am Tag lege er kleinere Fitnesseinheiten ein. „Das geht auch schon mal in der Mittagspause oder vorm Fernseher.“

Gerne will er auch nach dem Ende der SG-Dritten im Tor spielen. Bei den Alten Herren von Auw/Ormont und der Ü50 der Trierer Eintracht macht er das sowieso weiterhin. „Außerdem lässt sich grundsätzlich darüber reden, wenn ich irgendwo helfen kann“, lässt der Keeper-Routinier durchblicken. Gleichwohl betont er: „So verrückt wie noch vor zehn Jahren bin ich aber nicht mehr.“ Damals flog er teilweise sogar an Wochenenden nach München, um beim FC Wacker in der bayrischen A-Klasse auszuhelfen.

Bei der SG Schneifel würden sie eventuell auch noch mal gerne auf die Dienste von Juchems zurückgreifen. „Der Konkurrenzkampf mit den Torleuten aus der ersten und zweiten Mannschaft ist eröffnet“, sagt der Sportliche Leiter Martin Knuppen mit einem Augenzwinkern, wohlwissend, dass im Rheinland- und im B-Liga-Team (auch) gute und jüngere Schlussmänner zur Verfügung stehen.

Aufrufe: 05.11.2021, 17:38 Uhr
Andreas ArensAutor