2024-05-02T16:12:49.858Z

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Torsten Griesbaum, Trainer des FV Ettenheim.    | Archivfoto: Uwe Schwerer
Torsten Griesbaum, Trainer des FV Ettenheim. | Archivfoto: Uwe Schwerer

Torsten Griesbaum: „Zu viel Aktionismus bringt nichts“

BZ-Interview zum Spieltag mit Torsten Griesbaum vom Trainerduo des FV Ettenheim nach fünf Niederlagen in sechs Spielen

Bis zum Herbstanfang sind es noch rund zwei Wochen. Für die Fußballer des FV Ettenheim ist der Sommer indes längst vorbei, ist die bisherige Saisonbilanz doch so erwärmend wie ein Dezemberspaziergang in kurzen Hosen. Das 0:2 am Samstag zu Hause gegen den SC Durbachtal II war die fünfte Niederlage im sechsten Spiel. Mit einem Punkt auf der Habenseite und einem Torverhältnis von 4:24 stehen die Rot-Weißen auf dem letzten Tabellenplatz. Daniel Ruda unterhielt sich mit Torsten Griesbaum, einer Hälfte des Ettenheimer Trainerduos.

BZ: Es gibt sicherlich schönere Tage, um über Fußball zu sprechen.
Griesbaum: Sagen wir so, viel schlimmere gibt es jedenfalls nicht.


BZ: Der Fußball ihrer Mannschaft dürfte Sie und ihren Trainerkollegen Thorsten Moser derzeit aber wohl mehr als sonst beschäftigen.
Griesbaum: Das stimmt, wir sind ständig dabei, uns auszutauschen und zu überlegen, was wir verändern, um die Situation zu verbessern. Zu viel Aktionismus bringt in einer solchen Phase aber auch nichts. Wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren.


BZ: Warum setzte es am Samstag wieder eine Niederlage?
Griesbaum: Wir haben das Spiel am Ende nicht unverdient verloren, aber wer weiß, was passiert wäre, wäre der Ball beim Stand von 0:0 nicht am Pfosten, sondern im gegnerischen Tor gelandet. Das hätte uns mal Selbstvertrauen gegeben, wir sind ja in dieser Saison in noch keinem einzigen Spiel in Führung gegangen. So bekommen wir aber direkt vor dem Halbzeitpfiff das 0:1, in der Pause stellen wir um, und fünf Minuten nach Wiederanpfiff vertändeln wir den Ball und es steht 0:2. Wir probieren dann zwar noch einmal alles, aber an dem Tag war einfach nichts mehr drin.


BZ: Was ist die größte Baustelle Ihrer Mannschaft?
Griesbaum: Wir merken vor allem, dass wir die Abgänge von drei Leistungsträgern der vergangenen Saison nicht 1:1 ersetzen können, auch wenn wir in der Breite eigentlich ganz gut aufgestellt sind. Und inklusive der Vorbereitung hatten wir bisher nur ein, zwei Wochen, in denen mit dem Stammkader trainieren konnten. Krankheit, Verletzung, Urlaub sind die Gründe. Dass unser Stürmer Michael Schwanz dann nach einer Roten Karte auch noch für acht Wochen gesperrt ist, kommt noch dazu.


BZ: Ein solch schlechter Saisonstart kommt demnach nicht unbedingt überraschend?
Griesbaum: Wir wussten von Anfang an, dass es für uns in dieser Saison enorm schwer wird. Vier Landesligaabsteiger, der FV Sulz ist nicht aufgestiegen, die Liga ist einfach stärker als vergangene Saison. Wir müssen die bisherigen Spiele aber abhaken und nach vorne blicken. Es ist ja klar, dass wir jetzt anfangen müssen, Punkte zu sammeln. Sonst sind wir ganz schnell komplett abgehängt. Vergangene Saison waren wir ja in einer ähnlichen Situation, da hatten wir nach fünf Spielen auch nur einen Punkt.


BZ: Sie kennen sich also mit solchen Krisensituationen aus.
Griesbaum: Das kann man so sagen. Wir wissen, wie wir die Situation einzuschätzen haben. Natürlich ist die Stimmung gerade aufgrund dieser schlechten Ergebnisse nicht gut. Das Selbstvertrauen ist einfach nicht da, und das ist ja auch keine Überraschung. Der Schlüssel, um da rauszukommen, ist mannschaftliche Geschlossenheit. Die müssen wir zeigen, denn nur so haben wir eine Chance, in dieser Saison den Klassenerhalt zu schaffen.

Aufrufe: 09.9.2018, 20:47 Uhr
Daniel Ruda (BZ)Autor