Der Diplom-Sportlehrer hatte zuletzt beim Deutschen Fußball-Bund gearbeitet. Nachdem er 2013 die Fußballlehrer-Lizenz an der Hennes-Weisweiler-Akademie in der Sportschule Hennef erworben hatte, wechselte er zum DFB. Müller war in der Trainerausbildung tätig. Er unterrichtete Torsten Frings, als das frühere Mittelfeld-Ass von Werder Bremen, Borussia Dortmund und Bayern München 2015 seinen Fußballlehrer machte.
"Wir haben uns damals sehr gut verstanden. Der Kontakt ist anschließend nie abgerissen", sagt Müller. Er hatte Frings sofort gratuliert, als der ehemalige Co-Trainer von Werder Bremen den Job in Darmstadt erhalten hatte. Müller hatte nicht daran gedacht, dass er selbst ein Thema für das Schlusslicht werden könnte. "Ich war überrascht und fühlte mich geehrt, als die Anfrage kam."
Der Deutsche Fußball-Bund gab sofort Grünes Licht für den Wechsel seines Angestellten. "Ich bin dem DFB sehr, sehr dankbar. Er hat mir keine Steine in den Weg gelegt und mich immer optimal gefördert", so Müller, der in Köln wohnt. Dort wird auch sein Lebensmittelpunkt bleiben. "Aber ich werde mir natürlich eine Wohnung in Darmstadt suchen. Doch dafür war noch keine Zeit, weil ich direkt ins Trainingslager nach Spanien gereist bin."
Frings hält große Stücke auf seinen neuen Assistenten. "Mit seinen Kompetenzen wird Björn Müller unser Team optimal ergänzen." Das Trainer-Duo eint die Zuversicht, den Tabellenletzten, der erst acht Punkte auf dem Konto hat, noch retten zu können. "Wir sind alle realistisch und wissen, dass eine Herkules-Aufgabe auf uns wartet. Doch wir glauben auch, dass wir das Feuer noch einmal entfachen können", sagt Björn Müller. Frings bezeichnet die Darmstädter als "eine kleine Gruppe Ausgeschlossener, denn wir sind die Einzigen, die noch an uns glauben". Das schweiße zusammen.
Einer seiner ehemaligen Trainer drückt Björn Müller für die neue Aufgabe fest die Daumen. "Es ist toll, dass er diese Möglichkeit erhalten hat. Das ist eine große Chance für ihn, im Profibereich Fuß zu fassen", sagt Jupp Tenhagen. Der ehemalige Nationalspieler hatte Björn Müller 1996 vom KFC Uerdingen zum 1. FC Bocholt geholt, der damals unter Tenhagens Regie in der Regionalliga, der dritthöchsten Klasse, auflief.
Müller hatte nach seinen Anfangsjahren beim VfB Rheingold in der Jugend erst beim VfL Rhede und dann in Uerdingen gekickt, ehe er nach Bocholt kam. VfL Bochum II, FC Remscheid, noch einmal 1. FC Bocholt, DJK TuS Hordel, Wattenscheid 09, SC Empfingen (Baden-Württemberg) und Concordia Hamburg waren seine weiteren Stationen als Spieler. In Empfingen stieg Müller als Nachwuchskoordinator schon ins Trainergeschäft ein. 2008 wechselte er als Trainer-Ausbilder zum Hamburger Fußball-Verband, ehe er zum DFB ging.