Torhüter-Frage geklärt

Die SpVg Olpe darf kurz durchatmen, denn die wichtigste Personalentscheidung, die am Wochenende über die Bühne ging, lautet: Der Club hat für die kommende Saison einen Torwart. Diese positive Nachricht ist deshalb so bedeutungsvoll, weil der künftige Landesligist nach den Abgängen von Christian Bölker (wechselt zum 1. FC Kaan-Marienborn), Simon Sander (TuS Erndtebrück 2.) und Christoph Sauermann (FSV Gerlingen) lange ohne Torwart dastand und mit Sorge den neuen Aufgaben entgegenfieberte. Jetzt folgte die Beruhigung in Form eines neuen Schlussmannes. Sein Name: Niklas Obermann. Sein Verein: RW Lüdenscheid.

Der 19-Jährige aus Herscheid stand in den letzten beiden Jahren in der Landesliga-A-Jugend von RW Lüdenscheid und gilt im Märkischen Kreis als ein großes Talent. RWL hatte ihn im kommenden Spieljahr für seine Bezirksliga-Elf eingeplant, doch entschloss sich Obermann stattdessen zu einem Wechsel nach Olpe. „Er hat zugesagt“, bestätigte Björn Schneider, der Sportliche Leiter des Westfalenliga-Absteigers“, die Information von FuPa Südwestfalen.

Die Lösung der kniffligen Torhüterfrage ist die eine, der dünne Kader die andere Seite der Medaille. So hat Christian Griffel dem Klub seine Abmeldung geschickt. Pro Forma, denn der Abwehrspieler hat sein Studium beendet und sucht eine Arbeitsstelle. „Das ist von Anfang an offen kommuniziert worden. Christian ist zu 100-prozentig korrekt“, kommentiert Schneider die Vorgänge um den Defensiv-Spieler, dessen endgültiger Abschied aus der Kreisstadt keineswegs fest steht. Entscheidend ist die berufliche Perspektive.

Christian Griffel hat sich abgemeldet, sein Vater, Ottmar Griffel, bleibt. Der ehemalige Coach der Sportfreunde Siegen hat seinen Vertrag als Trainer der A-Jugend der JSG Drolshagen/Olpe um ein Jahr verlängert. Ottmar Griffel, der die SpVg Olpe im Jahr 2015 zur Landesliga-Meisterschaft führte, trat im Februar diesen Jahres bei dem Olper Nachwuchs die Nachfolge von Denis Huckestein an, der zum Nordost-Regionalligisten Wacker Nordhausen wechselte. „Wir sind froh, dass Ottmar Griffel bleibt“, sagte Björn Schneider.

Trotzdem: Die positiven Personalien sorgen zwar für kleine Lichtblicke, doch ist am Finkenhagen weiterhin Schwerstarbeit angesagt, da dem Verein nach der Zusage von Mittelfeldspieler Raphael Hütte (kommt vom TuS Rhode) bislang nur 14 Feldspieler und ein Torhüter zur Verfügung stehen. Im Einzelnen: Torwart: Niklas Obermann. Feldspieler: Raphael Hütte, Alexander Santana, Kevin Krumm, Marcel Kühr, Thomas Rath, Jannik Buchen, Fabian Schulte, Felix Gebauer (kommt aus der zweiten Mannschaft), Koray Demirtas (kommt aus der eigenen A-Jugend), Matthias Pfaffenrot, Sergen Gülbeyec (FC Iserlohn), Sandro Steglich (TuS Ennepetal), Louis Zmitko (SF Siegen) und Christian Klur (SG Finnentrop/Bamenohl).

Das kann es aber noch nicht gewesen sein. „Wir hätten gerne 18 Feldspieler und zwei oder drei Torhüter“, erklärt Schneider, der angesichts des großen Aderlasses von ebenfalls 14 Akteure, die den Verein mittlerweile verlassen haben, feststellt: „Alles, was gegen den Verein laufen kann, läuft gegen den Club.“

So werden er und seine Vorstandskollegen noch einige Tage weiter auf intensive Suche nach Neuzugängen gehen müssen, damit, so Schneider, „wir hoffentlich noch zwei, drei Spieler dazubekommen werden“. Im Notfall sollen A-Jugendliche den Kader der Ersten auffüllen. Bleibt abzuwarten, wie viele Fußballer sich am kommenden Sonntag (10 Uhr) zum ersten Training in der Bezirkssportanlage einfinden werden. Die Übungsstunde leiten Co-Trainer Mounir Saida und Torwart-Coach Guido Dömer. Chefcoach Thomas Hütte wird am 27. Juli aus China zurückerwartet.