2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Jens Senftner

Top-Teams Dringenberg und Höxter stolpern

Während Tabellenführer Post SV Detmold kampflos sein Spiel gegen Steinheim gewinnt, verzeichnen die Verfolger Punktverluste. Dringenberg beißt sich die Zähne an Peckelsheim aus, Höxter geht in Lipperreihe unter.

Ohne anzutreten ist Detmold der große Gewinner an der Tabellenspitze. Die Postler bauen am 14. Spieltag ihren Vorsprung auf zwei Punkte aus. Im Tabellenkeller kassiert Barntup eine krachende Niederlage in Oerlinghausen, die SpVg. Brakel II verpasst unglücklich einen Punktgewinn gegen Lemgo. Zwei Partien dieses Spieltags konnten nicht beendet und mussten vorzeitig abgebrochen werden.

Im Derby erkämpft der FC PEL gegen das Top-Team aus Dringenberg ein Unentschieden. Florian Schindler brachte die Heim-Mannschaft in der 20. Spielminute mit 1:0 in Führung, Thomas Rex (22.) sorgte postwendend für den Ausgleich. Durch den Punktgewinn vergrößerte Peckelsheim den Vorsprung auf die Abstiegszone auf zehn Zähler, der SVD liegt jetzt zwei Punkte hinter Tabellenführer Detmold zurück. „Am Ende des Spiels steht ein Unentschieden zu Buche, was auch gerecht ist“, so Dringenberg-Coach Sven Schmidt. „Wir hatten zwar über die gesamte Spielzeit die höheren Spielanteile und mehr Ballbesitz, aber uns ist es heute nicht gelungen, zwingende Torchancen herauszuspielen. Wir hatten zwar drei, vier richtig gute Möglichkeiten durch Stiewe und Rex, aber das Tor haben wir leider nicht gemacht. Peckelsheim hat, wie sie es immer in ihrer Art und Weise tun, leidenschaftlich verteidigt. Wir haben nach dem 0:1-Rückstand glücklicherweise sofort das 1:1 gemacht, aber haben es nicht hinbekommen, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Am Ende des Tages müssen wir mit dem Unentschieden leben“, so der Gäste-Trainer weiter.

FC PEL-Coach Matthias Rebmann sagte zur Partie: „Ich glaube, wir haben läuferisch und auch taktisch eine richtig gute Leistung auf den Platz gebracht. Wenn man sieht, wie viele Ausfälle wir heute hatten, bin ich echt Stolz auf die Truppe, dass wir so eine Leistung abgeliefert haben. Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Wir haben unsere Hälfte sehr gut verteidigt. Klar hatte Dringenberg viel Ballbesitz, aber hat wenig Zwingendes herausgespielt. Einmal musste Till Sickes gut parieren, da hat er den Winkel sehr, sehr gut verkürzt und stark gehalten. Wir schicken dann bei einem Konter Florian Schindler auf die Reise, der läuft alleine in den Sechszehner und schließt dann super ab ins linke untere Eck. Leider kriegen wir sofort im Anschluss das 1:1. Ich glaube, da haben wir noch zu lange gejubelt. Wenn wir den Ausgleich nicht sofort kriegen, wird es für Dringenberg über 90 Minuten schwer, hier etwas mitzunehmen. So mussten wir immer noch sehr, sehr gut verteidigen und haben unsere Konter, gerade in der zweiten Halbzeit, nicht mehr so gut ausgespielt. Da haben wir nicht mehr so viel Genauigkeit reinbekommen, sonst hätten wir noch unsere Chancen gehabt. Wir hatten wirklich viele Möglichkeiten zu kontern, aber haben es halt nicht gut zu Ende gespielt. Dringenberg war immer wieder gefährlich mit den vielen Diagonalbällen, die wir gut verteidigt haben. Dann hatten wir auch das nötige Spielglück. In der 88. Minute steht Thomas Rex frei vor dem Tor und schießt drüber. Aber das Spielglück haben sich die Jungs heute redlich verdient. Wir haben heute kämpferisch und läuferisch eine außerordentliche Leistung gebracht und alles auf den Platz geworfen. So holt man dann gegen den Tabellenzweiten einen Punkt und hat sich den auch verdient – auch wenn der Gegner gefühlt 80% Ballbesitz hatte.“


Der TuS Lippereihe hat dem SV Höxter die dritte und zugleich höchste Saisonniederlage zugeführt. Der Tabellendritte kam beim Fulland-Team mit 1:4 unter die Räder. Ein Doppelschlag durch Marco Weigmann (17.) und Fynn Grahl (19.) brachte Lipperreihe auf die Siegerstraße. Lucas Balch (36.) konnte zwar noch vor der Pause verkürzen, ein weiterer Treffer gelang dem SVH im weiteren Spielverlauf aber nicht. Stattdessen schlug der TuS noch zweimal zu. Furkan Kücük (76. und 79.) per Doppelpack brachte den Heimsieg unter Dach und Fach. Durch den Erfolg klettert Lipperreihe auf den vierten Tabellenplatz und liegt nur noch einen Zähler hinter Höxter zurück. SVH-Trainer Uwe Beck sagte zur Niederlage: „Lipperreihe ist eine gute Truppe, war der erwartet schwere Gegner und hat das beste Umschaltspiel der Liga. Bis zum 0:2 waren wir überhaupt nicht gut, danach wurde es besser. Und dann kommt die Crunchtime, in der mit uns immer zu rechnen ist. Vorentscheidend das 1:3 und entscheidend das 1:4. Beides Abseitstore. Der Schiedsrichter entscheidet ein Spiel, welches er von Anfang an in beide Richtungen katastrophal geleitet hat. Keine Linie, keine Kommunikationsfähigkeit und nur mit der Karte als „Werkzeug“ unterwegs. Diese Arroganz in der Spielleitung, Woche für Woche – woher nehmen sich die Schiedsrichter das Recht, die Spiele so zu entscheiden? Die Tatsache, dass ein Unparteiischer nicht in der Lage ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren und sich Fehler einzugestehen, ist enttäuschend und spricht für sich. Ein Trainer oder Spieler macht in jedem Spiel Fehler, aber den längeren Hebel auszunutzen, um solche Entscheidungen durchzubringen, finde ich mehr als inakzeptabel. Gratulation an Lipperreihe und alles Gute für die weitere Serie.“

Marco Weigmann vom TuS beschrieb das Spiel wie folgt: „Die erste halbe Stunde war von uns richtig stark. Wir haben unser Umschaltspiel gegen einen wirklich guten Gegner perfekt durchgezogen und konnten dann auch 2:0 in Führung gehen. In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit haben wir ein bisschen nachgelassen. Da kriegen wir einen unglücklichen Elfmeter gegen uns, dadurch ist Höxter nochmal rangekommen. In dieser Phase war Höxter auch stärker, genau wie zehn Minuten nach der Halbzeit. Da wollten sie es nochmal wissen und kamen gut aus der Kabine. Wir haben uns allerdings da rausgekämpft und machen dann durch Furkan noch zwei Tore, die wirklich stark herausgespielt waren – wobei das 3:1 durchaus Abseitsverdächtig war. Wir haben insgesamt gegen einen richtig guten Gegner eine starke Leistung gezeigt und unter dem Strich auch verdient gewonnen.“

Der Tabellendrittletzte bot dem hoch gehandelten Top-Klub aus Lippe sehr, sehr viel Paroli. Brakel musste sich letztendlich dennoch knapp geschlagen geben. Jonas Andreas Böhner (13. und 55.), Frederik Lüke (20.) und Matteo Carmisciano (77.) erzielten die vier Treffer für die Gastgeber. Für den TBV waren Simon Schneidermann (17.), Arno Warketin (32., 49. und 64.) und Thomas Specht (33.). erfolgreich. „Wir haben ein wildes Spiel knapp und glücklich gewonnen. Aber so ist der Fußball halt manchmal. Im Spiel gegen Post lief alles gegen uns, heute hatten wir dafür reichlich Dusel. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, so Simon Schneidermann zum glücklichen Erfolg der Gäste.

Tag der offenen Tür. Am Ende neun Tore, es ging hin und her. Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt. Ein Doppelschlag der Lemgoer kurz vor dem Halbzeitpfiff und ein weiterer Treffer unmittelbar nach Wiederbeginn leiteten die Niederlage ein. Wir schon gegen Post Detmold haben wir aber nicht aufgegeben und hatten den großen Favoriten am Rande des Punktverlusts. Die Ausgleichchance vergab Carmisciano in der 90. Minute mit einem direkten Freistoß von der Strafraumkante. Großes Kompliment an das Team für eine famose kämpferische Leistung. Nächsten Sonntag haben wir spielfrei und werden dann in der Rückrunde gestärkt wieder angfreifen“, so Brakel-Trainer Norbert Dölitzsch.

Ganz klare Sache für die favorisierten Gastgeber. Mit 9:1 schickte der TSV den Tabellenvorletzten auf die Heimreise. Bereits nach einer Viertelstunde führte Oerlinghausen durch Tore von Tim Witte (8.), Daniel Nadig (14.) und Till Kamp (15., Eigentor) mit 3:0. Noel Heitkamp besorgte (45.) kurz vor der Pause den 4:0 Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang schraubten erneut Nadig (65. und 82.), Jan-Justin Johannhörster (67.), Finn Mosebach (77.) und Nils Engmann (89.) das Resultat in die Höhe. Johannes Lindemeyer (66.) betrieb zwischenzeitlich Ergebniskosmetik. Miron Tadic war mit dem Auftritt seines Teams natürlich sehr zufrieden: „Wir haben in der Höhe verdient gewonnen. Wir haben es heute wieder richtig gut gemacht – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Momentan macht es einfach Spaß. Die Jungs machen viele Dinge richtig gut. Wir haben in allen Bereichen und in alle Facetten, die der Fußball mitbringt, heute richtig gut gespielt. Wenn du nach 15. Minuten 3:0 führst, dann ist es eben so, dass du dann manchmal ein bisschen Gas rausnimmst. Zwischen der 15. und der 35. Minute verwalten wir das Spiel, obwohl wir auch noch ein paar große Torchancen hatten. Aber in dieser Phase waren wir nicht mehr zielstrebig genug. Das haben wir aber dann in der zweiten Halbzeit wieder besser gemacht. So kam dann auch dieses Resultat zustande. Glückwunsch an meine Jungs!“

RSV-Co-Trainer Jannik Schalowsky gab zu Protokoll: „Wir waren heute immer einen Schritt zu spät und kamen auch nicht ins Spiel. Die Niederlage ist leider auch in der Höhe verdient. Oerlinghausen war heute in allen Belangen überlegen.“

Das Spiel wurde im Vorfeld abgesagt, da der TSC Steinheim keine vollzählige Mannschaft stellen konnte. Detmold erhält kampflos die Punkte, die Parte wird mit 2:0 für den Tabellenführer gewertet. Gäste-Coach Rytis Narusevicius sagte bereits am Freitag: „Wir treten nicht an. Haben einige Spieler, die nicht geimpft sind und es sind noch einige krank. Es stehen uns somit keine neun Spieler zur Verfügung, die spielen können."

Diese Partie wurde am Freitagabend angepfiffen. Nach Treffern von Jan Schönwälder, Magnus Diekmann und Kevin Pietsch (2) führte Jerxen-Orbke mit 4:0, als das Spiel aufgrund eines Asthmaanfalls der Schiedsrichterin abgebrochen werden musste. Diese musste notärztlich versorgt werden.

Bereits am Samstag-Nachmittag trafen die beiden Mannschaften aufeinander. Das Spiel wurde allerdings in der zweiten Halbzeit abgebrochen, da das Flutlicht ausfiel. Bis zum Abbruch führten die Gastgeber durch Tore von Marko Petkau (19.) und Jonas Sprengelmeyer (45.) mit 2:0.

Aufrufe: 05.12.2021, 18:17 Uhr
André WinkelhagenAutor