2024-06-14T14:12:32.331Z

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Tobias Urban ist mit dem bisherigen Saisonverlauf recht zufrieden. | Foto: Wolfgang Scheu
Tobias Urban ist mit dem bisherigen Saisonverlauf recht zufrieden. | Foto: Wolfgang Scheu

Tobias Urban: „Platz fünf ist ein Ansporn für uns“

BZ-INTERVIEW mit Trainer Urban vom SV Hölzlebruck

Das Ideal der elf Freunde ist eine Utopie. Doch der Traum, am Ball wie eine Familie zusammenzuhalten, wird noch immer mit Leben erfüllt. Etwa beim SV Hölzlebruck. Johannes Bachmann unterhielt sich mit HSV-Trainer Tobias Urban über einen leidenschaftlichen Vorgänger und einen hochwillkommenen verlorenen Sohn.

BZ: Elf Spieltage sind um. Ihr Fazit?
Urban: Die Zwischenbilanz ist gut und wäre sehr gut, wenn wir bei der Aufstellung nicht so viel jonglieren müssten. Mein Wunsch, mal öfter mit den gleichen Jungs zu spielen, geht wegen etlicher Verletzungen nur selten in Erfüllung. Aber was soll ich klagen. Wir stehen auf Rang fünf sehr gut da. Die Jungs ziehen toll mit.

BZ: Sie sind als neuer Coach in ein Umfeld gekommen, das als sehr familiär gilt. Wie wurden Sie aufgenommen?
Urban: Herzlich und offen. Das Umfeld ist so stimmig, wie es für mich in fünf Jahren als Trainer beim FC Löffingen war. Familiär, das trifft es genau. Es macht richtig Spaß. Von der Vereinsführung bis zum Trainerteam und dem Fanclub ziehen alle an einem Strang.

BZ: Peter Beha wechselte zum Saisonstart vom Landesligisten FC Löffingen zurück zu seinem Stammverein, dem HSV. Wieviel Anteil am Erfolg hat er?
Urban: Der Peter konnte erst drei Spiele für den HSV bestreiten, hat aber schon fünf Tore erzielt. Er hat sofort gezeigt, wie wertvoll er für den SV Hölzlebruck sein kann. Man merkt, dass er wieder in der Heimat angekommen ist. Er wird hier aufgenommen wie der verlorene Sohn. Jeder freut sich, dass er zurück ist beim HSV. Auch wenn er nicht spielt, ist er als Unterstützer an der Seitenlinie immer da und enorm wichtig.

BZ: Was machen Sie anders als Ihr Vorgänger Andreas Binder?
Urban: Gute Frage. Für die Jungs bin ich ja der Neue. Das ist sicher spannend. Sowohl Binder als auch ich haben unsere eigene Auffassung vom Fußball.

BZ: Binder ist ein Hölzlebrucker Eigengewächs. Wie oft taucht er an der Linie auf?
Urban: Er hilft, wie man das halt so macht in einer Familie. Der Torwart der zweiten Mannschaft fällt nach einem Schien- und Wadenbeinbruch aus. Binder steht, wenn es eng wird, zwischen den Pfosten. Und er ist nach wie vor ein totaler Fan der ersten Mannschaft. Wir zwei verstehen uns sehr gut.

BZ: Der Sommer scheint nicht enden zu wollen, aber in sechs Wochen beginnt die Winterpause. Was ist für Sie und Ihr Team noch drin in diesem Jahr?
Urban: Wir wollen weiterhin so fleißig Punkte sammeln wie bisher. Platz fünf ist ein Ansporn. Im Winter wollen wir versuchen, unser großes Lazarett aufzulösen. Aktuell haben wir sechs verletzte Stammspieler. Dazu kommen einige Akteure, die angeschlagen sind und eigentlich eine Pause bräuchten. Ich hoffe, dass die alle in der Frühjahrsrunde wieder angreifen können. Wenn wir komplett sind, werden wir zeigen, was der SV Hölzlebruck in Bestbesetzung so alles drauf hat. Es ist immer Luft nach oben. Wir wollen uns weiter verbessern.

BZ: Am Sonntag gastieren Sie mit Ihrem Team auf dem seit Jahrzehnten berühmt-berüchtigten Tennenbronner Schächle.
Urban: Das Schächle ist wirklich eine Bastion, die jeder Kicker aus dem Schwarzwald kennt. Spiele dort oben sind immer etwas besonderes, die FVT-Fans sind begeisterungsfähig. Da ist viel los, die Lautstärke ist enorm. Ich finde das toll, wenn das Publikum mitgeht. Das ist für uns ein Spitzenspiel. Die Tennenbronner sind als Tabellendritter der Favorit, aber wir sind gerüstet. Wir haben keinen Druck und können locker aufspielen.

Aufrufe: 018.10.2018, 17:45 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor