Fast 500 Zuschauer waren ins Hainsackerer Waldstadion geströmt, um das Pokalendspiel zu verfolgen. Der erwartete fuballerische Leckerbissen war es aber nicht, was sie im ersten Durchgang zu sehen bekamen. So sah man beiden Mannschaften an, um was es ging. Und vorne fehlte beiden die letzte Genauigkeit bei Abschluss und Passspiel, „der letzte Punch“, wie es Kareths Trainer Franz Koller ausdrückte. Judenmann (4./13.) hatte die ersten beiden Schusschancen für Hainsacker. Die waren aber genauso wenig von Erfolg gekrönt wie der erste ernstzunehmende Abschluss der Karether durch Waller (32.). Intensiv und kampfbetont war die erste Hälfte, ja, Torchancen blieben auf beiden Seiten jedoch die Außnahme. „Die erste Halbzeit von uns war sehr schlecht“, fand Koller nach dem Abpfiff klare Worte.
Nach dem Seitentausch fand der Gast aus Kareth besser ins Spiel und erspielte sich erstmals klare Einschussmöglichkeiten. Waller (57.), dem das Leder nach Wolfrums Parade vor die Füße fiel, er aus sieben Metern aber nur die Oberkante der Latte, und Bice (59.), dessen Schuss aus kürzester Distanz klasse von Wolfrum pariert wurde, hatten dicke Chancen. In der Schlussphase wendete sich allerdings das Blatt: Hainsacker wollte das Ding in der regulären Spielzeit gewinnen und schnürte Kareth mit munterem Offensivfußball hinten ein. Doch weder Tries (74.), noch Judenmann (78.) nutzten ihre Chancen, sondern hauten den Ball aus wenigen Metern über das Gestänge.
So kam es, wie es kommen musste: der Pokalsieger musste im Elfmeterschießen entschieden werden. Nachdem beide Teams je einmal verschossen, sollte der zehnte und damit letzte Elfer die Entscheidung herbeiführen: Kareths Gröschl trat an, Goalie Wolfrum hielt und wurde anschließend von seinen Mitspielern frenetisch gefeiert. „Wir haben heute eine konzentrierte, gute Leistung gezeigt“, freute sich SpVgg-Coach Florian Dieterle, dem natürlich auch die Bierdusche nicht erspart blieb. „Mir ist es so lieber, als dass wir heute schlecht spielen, dafür letzten Sonntag gut. Es war eine harte Saison und es sind noch zwei Spiele, jetzt lassen wir es aber erstmal krachen.“
Schiedsrichter: Stephan Herdegen (Regensburg); Zuschauer: 475; Tore: Fehlanzeige
Das Elfmeterschießen: 1:0 Weiner, Wolfrum hält gegen Bice, Glötzl hält gegen T. Judenmann, 1:1 Ebner, 2:1 Jahrstdorfer, 2:2 Wimberger, 3:2 Stark, 3:3 Eberl, 4:3 Gleißl, Wolfrum hält gegen Gröschl
SpVgg Hainsacker: Wolfrum - Eller, Jahrstdorfer, Tries, Möller - T. Judenmann, Regnat (56. Hegerl), Gleißl, Weiner, A. Judenmann - Bilopotocki (87. Stark)
TSV Kareth-Lappersdorf: Glötzl - Gröschl, Antov, Massinger, Wimberger - Eberl, Kammermeier, Waller, Ebner, Röhrl - Bice
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