2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal

Tim Daseking und Olaf Sieweke verstehen sich bestens

Kreispokal Lübbecke: Die Trainer des FC Preußen Espelkamp und des TuS Tengern trafen sich vor dem Pokalendspiel zu einem gemeinsamen Frühstück

Die beiden kennen und schätzen sich seit langem. „Tim war ein immer verlässlicher, solider und technisch guter Spieler“, sagt Olaf Sieweke über Tim Daseking. „Olaf ist ein sehr emotionaler Typ, der es sehr gut versteht, seinen Spielern eine hohe Siegbereitschaft zu vermitteln“, sagt Tim Daseking über Olaf Sieweke. Bei einem gemeinsamen Frühstück im Bielefelder Kachelhaus haben die beiden Trainer der Landesligisten TuS Tengern und FC Preußen Espelkamp auf das Kreispokalendspiel vorausgeblickt, das am Mittwochnachmittag um 16 Uhr im Sportpark Mittwald angepfiffen wird.

Eines hat Olaf Sieweke seinem Gegenüber voraus. Der Trainer des TuS Tengern hat bereits in drei Fußballkreisen im Pokalwettbewerb triumphiert: mit dem VfL Theesen (da war Tim Daseking als Spieler beteiligt) in Bielefeld, mit dem SC Herford in Herford und dem SV Spexard in Gütersloh. „Ich bin Trainer geworden, um Titel zu gewinnen. Das möchte ich natürlich auch mit dem TuS Tengern schaffen, zumal ich weiß, wie wichtig dieser Titel für das Prestige ist. Für mich persönlich wäre es natürlich toll, wenn ich auch im vierten Fußballkreis diesen Titel gewinnen würde“, so Sieweke.

Tim Daseking bestätigt diese Auffassung. „Der Pokalsieg hat auch für den FC Preußen Espelkamp einen hohen Stellenwert, weil man sich für den Westfalenpokal qualifizieren kann. Bei dem nötigen Losglück bekommt man dann attraktive Gegner, deshalb wäre ein Sieg wünschenswert“, so Daseking.
Den Ausgang des Endspiels halten sowohl Daseking als auch Sieweke für total offen. „Für uns ist es natürlich ein Vorteil in der gewohnten Umgebung zu spielen. Ansonsten sehe ich zwei Mannschaften auf Augenhöhe, wobei der TuS Tengern in der Offensive stärker besetzt ist“, sagt Daseking, der seit seiner Amtsübernahme bei den Adlerträgern dafür gesorgt hat, dass die Defensive hervorragend steht.

„Ich bin Trainer geworden, um Titel zu gewinnen“

Der 34-Jährige wagt auch eine Tipp. „Preußen Espelkamp gewinnt nach Verlängerung“, so Daseking. Dem stimmt Olaf Sieweke logischerweise nicht zu. „Das Spiel wird in 90 Minuten entschieden, und zwar für den TuS Tengern. Außerdem bin ich mir sicher, dass ein paar Tore fallen“, sagt der 53-Jährige, dem die Vorfreude auf das Endspiel deutlich anzumerken ist. Allerdings wundert sich Sieweke darüber, dass „das Endspiel nicht auf neutralem Platz ausgetragen wird“. „Es ist natürlich toll, auf der tollen Anlage am Sportpark Mittwald anzutreten, doch in allen anderen Fußballkreisen wird so ein Finale auf neutralem Platz absolviert. Darüber sollten sich die Verantwortlichen mal ein paar Gedanken machen“, ergänzt Sieweke.

Am Mittwoch wird es interessant zu sehen sein, welches System sich auf dem Platz durchsetzen wird. Die Espelkamper Preußen agieren seit Tim Dasekings Einstieg mit einer Dreierkette. „Die Mannschaft fühlt sich wohl darin und hat es sehr gut angenommen. Es ist aber nicht in Stein gemeißelt“, sagt Daseking, der natürlich weiß, „dass mir bei dieser Formation, die bei gegnerischem Ballbesitz zu einer Fünferkette wird, ein Spieler nach vorne fehlt“. Olaf Sieweke ist ein Verfechter der defensiven Viererkette. „ Ich bevorzuge die 4:4:2-Grundordnung, wobei die vier defensiven Spieler in der Kette genau wissen, was sie zu tun haben. Das verschafft ihnen auch Sicherheit. Davor gibt es natürlich kleine Änderungen“, sagt Sieweke, der außerdem lieber „5:4 als 1:0 gewinnt“. „Auch mit 30 5:4-Siegen wird man Meister, auch wenn man extrem viele Gegentreffer kassiert“, outet sich Tengerns Trainer als Fan einer offensiven Spielweise.

Diese Aussage lässt sich mit Zahlen belegen: der TuS Tengern hat in den bisherigen acht Saisonspielen mit 18 geschossenen und 14 kassierten Treffern 15 Punkte erspielt. Bei Preußen Espelkamp reichten 12 geschossene, aber nur sieben kassierte Tore für 14 Zähler. Deshalb wird es am Mittwoch sehr interessant zu beobachten sein , welches Team sein Spie wird durchdcrücken können. Zudem kommt es zum Aufeinandertreffen vieler befreundeter Spieler: die Espelkamper Can Akbas, Maxim Dyck und Yasin Köse haben schon das Trikot des TuS Tengern getragen, die inzwischen bei den Kleeblättern aktiven Waldemar Jurez, Richard Urban und Felix Budde (bei den B-Junioren) haben schon bei Preußen Espelkamp gespielt.

Jedenfalls haben beide Trainer Respekt vor dem Gegner. „Wir treffen auf eine Mannschaft mit viel Qualität, das ist uns bewusst“, sagt Tim Daseking. „Wenn die Espelkamper ihren guten Lauf unter Tim fortsetzen, sehe ich sie auch in der Liga weit oben“, erwidert Sieweke. Bereits am kommenden Sonntag stehen sich die beiden Mannschaften im Punktspiel in Tengern gegenüber. Mal schauen, welcher der beiden Trainer dann seinen ersten Titel im Fußballkreis Lübbecke gewonnen haben wird.

Aufrufe: 02.10.2018, 19:00 Uhr
Rainer PlackeAutor