2024-05-23T12:47:39.813Z

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– Foto: Pressefoto Eibner

Tim Albutat sorgt für den Brustlöser

3. Liga: KFC Uerdingen zeigt sich beim 2:2 in Saarbrücken kämpferisch voll auf der Höhe.

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Der KFC Uerdingen beweist erneut Moral und Charakterstärke und kommt nach zweimaligem Rückstand und einem verschossenen Elfmeter zu einem verdienten 2:2 beim Aufstiegskandidat 1. FC Saarbrücken.

Es ist schon ein paar Tage her, dass der KFC Uerdingen in Saarbrücken gewonnen hat. Am 8. April 1986 feierten die Blau-Roten in der Landeshauptstadt ihren letzten Sieg (2:1). Und auch ihr letzter Auftritt im Ludwigspark liegt schon einige Zeit zurück. Am 19. Dezember kamen die Uerdinger dort zu einem 2:2. Die Partie begann damals mit zweistündiger Verspätung: Fans aus beiden Lagern griffen zu den Schneeschaufeln, um den Rasen von der weißen Pracht zu befreien. Seitdem hat sich viel verändert, auch im Ludwigspark. Das Stadion wurde nach einem Umbau für 50 Millionen Euro kürzlich eröffnet und bietet nun 16.000 Zuschauern Platz. Eines war aber genau wie damals – das Ergebnis von 2:2.

Maßgeblichen Anteil an dem Punktgewinn hatte Tim Albutat, obwohl er nur 45 Minuten auf dem Platz stand und nach der Pause in der Kabine blieb. Das hatte einen einfachen Grund: Der Mittelfeldspieler hatte bereits die gelbe Karte gesehen. „Um eine gelb-rote Karte zu vermeiden, durfte ich nicht mehr aufs Feld“, sagt er. „Aber das war okay.“ Gegen Hansa Rostock am Dienstag (19 Uhr) darf er aber trotzdem nicht auf den Platz, weil es seine fünfte gelbe Karte war. „Aber dann gegen Lübeck bin ich wieder dabei, und dann will ich auch mal vier, fünf Spiele in Folge auf dem Platz stehen und meinen Rhythmus finden.“

Als Albutat auf dem Platz war, hat er entscheidend dazu beigetragen, dass die Mannschaft ihren Rhythmus findet. Es sah nämlich nach gutem Beginn düster aus. Saarbrücken war nach einem gemeinschaftlichen Stellungsfehler von Haktab Omar Traoré und Assani Lukimya in Führung gegangen und Uerdingen hatte seine große Chance vertan: Muhamed Kiprit, der gefoult worden war, scheiterte mit dem ersten Elfmeter für ds KFC in dieser Saison an Torhüter Daniel Batz, der in der Vergangenheit den Ruf des Elfmetertöters erworben hat und diesem erneut gerecht wurde.

Genau in diesem Moment, da alles für Saarbrückens fünften Sieg und Uerdingens vierte Niederlage in Folge sprach, köpfte Tim Albutat nach einem Freistoß von Mike Feigenspan den Ausgleich. Sein Gefühlsausbruch war mehr als die Freude über ein Tor, es war das Signal: dieses Tor ist so etwas wieder Brustlöser für die gesamte Mannschaft. Die Gäste, die mutiger und offensiver als zuletzt begonnen hatten, blühten auf. Auch wenn das Team sich eine Viertelstunde nach Wiederbeginn dem Druck des Aufstiegskandidaten ausgesetzt sah und erneut in Rückstand geriet, so war die Moral ungebrochen. Peter van Ooijen belohnte sich und seine Mitspieler mit dem beherzten Schuss zum 2:2.

„Wir können zufrieden sein mit dem Punkt“, sagte Tim Albutat, der eigentlich bei Standardsituationen zur Absicherung hinten bleibt. „Da ich aber schon gelb gesehen hatte und dann das Risiko eine Platzverweises bestanden hätte, bin ich mit nach vorne gegangen. Dass das direkt klappt und ich ein Tor erziele, war perfekt.“

Trainer Stefan Krämer, der nach seiner roten Karte ein Spiel Innenraumverbot hatte, meinte unmittelbar nach dem Abpfiff auf der Tribüne: „Wir haben heute von Beginn an mutig nach vorn gespielt. Das hatten wir uns auch so vorgenommen. Insgesamt bin ich zufrieden, obwohl wir natürlich über unser Verhalten bei den beiden Gegentoren sprechen müssen.“ Den Punkt aber hatten sich die Uerdinger verdient.

Aufrufe: 07.3.2021, 21:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor