2024-06-14T14:12:32.331Z

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Magenschmerzen bereitet den Verantwortlichen des SV Schöllnach derzeit das Auftreten der Mannschaft. F: Stefan Ritzinger
Magenschmerzen bereitet den Verantwortlichen des SV Schöllnach derzeit das Auftreten der Mannschaft. F: Stefan Ritzinger

Tiefpunkt beim SV Schöllnach

Nach der 0:8-Pleite gegen Niederalteich droht dem Verein der Gang in die A-Klasse +++ Trainerlösung zeichnet sich ab

Beim SV Schöllnach ging es in den vergangenen Wochen und Monaten drunter und drüber. Nachdem die Streitigkeiten um die Vorstandschaftswahl auch die sportliche Entwicklung maßgeblich beeinflussten und der Verein den Abstieg in die Kreisklasse hinnehmen musste, kämpft man dort seit Saisonbeginn sogar gegen den Durchmarsch in die A-Klasse. In den letzten sieben Partien holten Geier, Zitzlsberger, Wensauer und Co. nur vier Punkte und erlebten am vergangenen Wochenende mit der 0:8-Klatsche gegen Niederalteich den absoluten Tiefpunkt. Für Abteilungsleiter und Interimscoach Dominik Wohl Anlass genug, in Bezug auf die jüngere Vergangenheit Klartext zu reden.

"Die Leistung am vergangenen Sonntag war desolat und die Mannschaft, die dort auf dem Platz stand, war schlichtweg nicht kreisklassentauglich. Arbeitsverweigerung, peinlich, blamabel, unglaublich - alle anderen Worte, die mir dazu noch einfallen, fallen unter das Jugendschutzgesetz. Die Mannschaft ist jetzt gefordert Charakter zu zeigen", findet Wohl deutliche Worte für seine Mannen, die in der Tabelle punktgleich mit dem SV Winzer auf dem hinteren Relegationsrang stehen, allerdings den schlechteren direkten Vergleich mit dem Aufsteiger haben. Der Gang in die A-Klasse wäre der Worst Case, den die Verantwortlichen in jedem Fall verhindern wollen. "Es ist momentan zweifellos eine sehr schwierige Situation für den Verein. Jedoch schauen wir positiv nach vorne, denn jeder Neuanfang ist schwer und braucht Zeit. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir nach dem Winter nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden, trotzdem haben wir keine Angst und sehen es als Herausforderung und Aufgabe", meint der 31-Jährige Torhüter, der im Sommer vom BC Außernzell nach Schöllnach gewechselt war und nach dem ersten Saisonspiel das Amt als Abteilungsleiter angetreten hat.

Wohl: "Werden mit Bedacht Spieler aussuchen, die zum Verein passen."

Insgesamt verließen vor der Saison sage und schreibe 24 (!) Spieler den Verein und diesen Aderlass konnte der SVS bis heute nicht kompensieren. Selber konnte Vorstand Christian Raith neben einigen unterklassigen Kickern vier tschechische Legionäre an Land ziehen, die die Erwartungen jedoch nur teilweise erfüllen konnten. "Bereits bei meinem Amtsantritt war mir bewusst, dass die Mannschaft zu schwach ist, um die ambitionierten Ziele des Vereins erreichen zu können. Das Hauptproblem bei uns ist, dass die Mannschaft nicht fit ist und von Woche zu Woche andere Leistungsträger ausfallen. Der Kader ist nicht breit genug aufgestellt, um potentielle Stammspieler zu ersetzen. Aus der mangelnden Fitness resultieren wiederum individuelle Fehler, die wir bisher erst in wenigen Spielen abstellen konnten", erklärt Wohl, der sich daher bereits um personelle Verstärkungen umsieht. "Im Moment steht im Vordergrund, dass wir uns spielerisch verstärken und den Kader verbreitern. Mir ist wichtig, dass wir nicht wild neue Spieler verpflichten und Geld zum Fenster rauswerfen. Ganz im Gegenteil, wir werden mit Bedacht Spieler aussuchen, die zum Verein passen".

Neuer Trainer soll in den kommenden Wochen vorgestellt werden.

Neu aufstellen muss sich der SV Schöllnach auch auf der Trainerposition, die nach dem Rücktritt von Alois Roßgoderer bis zum Winter interimsmäßig von Wohl und Co-Trainer Bernd Glashauser bekleidet wird. "Der Trainerwechsel war unumgänglich und der Verein hätte reagieren müssen, wenn Roßgoderer die Reißleine nicht selbst gezogen hätte. Wir wussten aber bereits wenige Tage nach seinem Abgang, wer neuer SVS-Trainer werden soll. Die ersten Gespräche sind durchwegs positiv verlaufen, aber weiter will ich diese Position derzeit nicht kommentieren. Wir werden den Trainer in den kommenden Wochen vorstellen", berichtet Wohl, der den Verein langfristig wieder gut aufstellen will. "Wir werden alles dafür tun, um den SV Schöllnach wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört. Primäres Ziel ist natürlich der Klassenerhalt und der Neuaufbau, sekundär will der SVS natürlich schnellstmöglich wieder in die Kreisliga. In der derzeitigen Situation ist es vermessen, davon zu sprechen. Aber ich bin der Meinung, dass in der Zukunft die Kreisliga das Ziel sein muss. Denn nur wer Ziele hat, kann diese auch verfolgen", so Wohl abschließend.

Aufrufe: 06.11.2013, 10:33 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor