2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: © TFV

TFV: Entscheidung des Gesundheitsamtes ein Schlag ins Gesicht

Das Landespokalfinale in Thüringen wird ohne Zuschauer stattfinden. In der Pressekonferrenz beziehen TFV-Verantwortliche nochmals dazu Stellung.

Zur Pressekonferenz äußerten sich Joachim Zeng und Thomas Münzberg, wie in der Nachricht zuvor bereits mitgeteilt, über die Entwicklung im Vorfeld.
Das sagte Joachim Zeng unter anderem: „Wir haben als Verband keinen Anteil an der Entwicklung. Wir sind wie all die Jahre zuvor, immer bemüht, für die Vereine das Beste heraus zu holen. Aber wir leben in einer besonderen Zeit und müssen uns auch Entscheidungen beugen, die wir nicht beeinflussen können.

Lange war nicht klar, dass es einen ‚Finaltag der Amateure’ geben wird. Der DFB wollte einen Pokalsieger bis 30.06. gemeldet haben. Wir haben nach Lösungen gesucht, aber das wurde dann zu den Akten gelegt. Am 15. Juli kam die Meldung, dass ein ‚Finaltag der Amateure“ durchgeführt wird. Da blieben noch fünf Wochen Zeit. Wir haben vorrangig darauf hingearbeitet, das eine noch offene Halbfinale am 08.08.zu spielen, um wenigstens noch 14 Tage Vorlauf zu haben.

Bereits im letzten Jahr wurde in einer Beratung mit den großen Thüringer Vereinen festgelegt, dass wir nach drei Jahren in Erfurt das Endspiel in Jena austragen, wenn diese Mannschaft das Finale erreicht. Gerade im Zusammenhang mit dem „Finaltag“ sind viele Auflagen zu erfüllen, die man nur in wenigen Thüringer Stadien vollstrecken kann.

Jena hat eine Zulassung von 1.880 Zuschauern für das Punktspiel gegen Babelsberg bekommen und wir haben gesagt, dass wir das Jenaer Hygeniekonzept für unser Pokalfinale nutzen wollen. Das Gesundheitskonzept wurde dann nach dem Spiel am Montag eingereicht. Wir waren von 300 Zuschauern aus Martinroda ausgegangen. Doch das Gesundheitsamt Jena, das als besonders streng bekannt ist, hat u. a. so argumentiert, wobei jeder Landkreis andere Verordnungen und Auslegungen hat:

‚Gästezuschauer werden nicht zugelassen, da zu befürchten ist, dass durch sie die Veranstaltung einen Charakter erhielte, die das Pandemiegeschehen in besonderem Maße befördert.

Schon die Anreise von Gästezuschauer führt zu einem höheren Infektionsrisiko. Anders, als Heimzuschauer, haben sie grundsätzlich einen längeren Anfahrtsweg. Das Infektionsrisiko hängt u.a. von der Dauer der Kontaktzeit ab. Erfahrungsgemäß kommt ein nicht unerheblicher Anteil der Gästezuschauer mit Bussen. Ein weiterer Anteil reist in Fahrgemeinschaften mit dem PKW an. Da in diesen Fällen der Mindestabstand nicht einhaltbar wäre, wären die so Anreisenden verpflichtet, MNS zu tragen. Die Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass ohne eine Kontrolle die Verpflichtung zur Tragung von MNS regelmäßig missachtet wird. Erst Recht ist mit einer Missachtung zu rechnen, wenn Alkohol genossen wird. Davon ist hier auszugehen. Es gehört zu den Gepflogenheiten der Besucher von Punktspielen, schon während der Anfahrt Alkohol zu konsumieren … .

Der Ausschluss der Gästezuschauer ist deshalb erforderlich und geeignet, um ein zusätzliches Infektionsrisiko zu vermeiden.’ (Quelle: Schreiben Gesundheitsamt Jena)

Thomas Münzberg: „Ich habe mir mal angeschaut, wie andere Landesverbände das Pokalfinale handhaben. In zwei Verbänden finden keine Finals statt. In vier Verbänden sind 700 bis 1.000 Zuschauer zugelassen, acht gehen in die Richtung 200 bis 400. Fünf inklusive Thüringen finden ohne Besucher statt. Die Entscheidung des Gesundheitsamtes war für mich persönlich ein Schlag in das Gesicht. Wir haben alles versucht, sind aber leider an den Behörden gescheitert.

Wir standen schon lange vor dem Halbfinale im Kontakt mit beiden Gesundheitsämtern, also mit Gotha, das eine Option war, wenn Jena nicht das Finale erreicht hätte, und Jena. Nie war davon die Rede, dass keine Gästefans zugelassen werden. Wir haben auf das Konzept von Jena für das Spiel gegen Babelsberg gebaut. Dazu war auch ein Mitarbeiter von Ort und hat sich alles angeschaut. Es hätte gar keinen Sinn gemacht, vorher ein unfertiges Konzept einzureichen.

Am Mittwoch fand in Jena eine Pressekonferenz von der wir nichts wussten statt. Da wurde wohl gesagt, dass keine Gästefans zugelassen werden. Ich habe den Bescheid erst 13.30 Uhr, also eine halbe Stunde später erhalten. Ich kann verstehen, dass Martinroda verunsichert war und gedacht hat, wir würden unser ‚eigenes Ding’ machen, aber so war es einfach nicht.“

Jenas Geschäftsführer Chris Förster, betonte anschließend, dass den TFV keinerlei Schuld treffe. Man musste erst einmal das Spiel gegen Babelsberg abwarten. Jena wurde gestern 13 Uhr mitgeteilt, dass keine Gästefans zugelassen werden. Wörtlich sagte er: „Der TFV hat alles versucht, dass 300 Zuschauer aus Martinroda mitkommen. Sie hätten auf der Gegengerade“ Platz gefunden, aber offensichtlich schien das zu viel Risiko zu sein. Wir können den Frust von Martinroda aber nachvollziehen.“

Aufrufe: 020.8.2020, 18:00 Uhr
PM TFVAutor