2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Hohnen

Teutonia kann Aufstiegssekt kaltstellen

Obwohl die Entscheidung, wie mit der wegen der Corona-Krise unterbrochenen Saison zu verfahren ist, erst auf dem außerordentlichen Verbandstag des Fußballverbandes Niederrhein am 24. Juni fällt, sind einige Prognosen möglich.

Die Ungeduld wächst. Während in anderen Mannschaftssportarten längst über den Wiedereinstieg in den Punktspielbetrieb diskutiert wird, hängen die Amateurfußballer in Nordrhein-Westfalen noch immer in der Luft.

Offiziell läuft die seit dem 13. März ausgesetzte Saison noch, doch mit Blick auf das in den vergangenen Wochen abgefragte Meinungsbild unter den Vereinen und der am Freitag vom Fußballverband Niederrhein (FVN) herausgegebenen Pressemitteilung lassen sich bereits belastbare Prognosen treffen. Grundsätzlich gilt: Die Anträge des FVN-Präsidiums sehen keine Absteiger vor. Ein Streifzug durch die Ligen, an denen Klubs aus dem Fußballkreis 5 Grevenbroich/Neuss teilnehmen.

Landesliga Da es wegen Covid-19 keinen Absteiger aus der Oberliga Niederrhein gibt, könnten nach den Durchführungsbestimmungen des Verbandes insgesamt fünf Landesligisten aufsteigen. In der Gruppe 1 wären das auf jeden Fall der TV Jahn Hiesfeld und der FSV Duisburg, in der Gruppe 2 (mit Kapellen und Holzheim) die Spvgg Sterkrade-Nord und Teutonia St. Tönis. Aufsteiger Nummer fünf müssten in Relegationspielen die beiden zum Stichtag 13. März auf Rang drei geführten Teams ermitteln. Da dies wegen der von der Politik verkündeten Einschränkungen nicht möglich ist und die Entscheidung, so Reinhold Dohmen, Mitglied im FVN-Fußballausschuss, „nicht per Los fallen soll“, dürften sowohl der SC Düsseldorf-West (Gruppe 1) als auch der 1. FC Mönchengladbach (2) aufsteigen.

Bezirksliga Sowohl die Meister als auch die Vizemeister erhalten das Recht in die Landesliga aufzurücken. Macht bei sechs Gruppen insgesamt schon mal zwölf Aufsteiger. Damit wäre die dem Fußballkreis 4 Mönchengladbach/Viersen angehörende Teutonia Kleinenbroich als in jedem Fall Zweitplatzierte der Gruppe 3 (hinter dem 1. FC Viersen) dabei. In den Gruppen 1 (SG Unterrath) und 5 (RSV Praest) ist der aktuelle Tabellenführer (zum 13. März) nicht identisch mit dem „aus Gründen der Fairness“ (Dohmen) ebenfalls aufstiegsberechtigten Herbstmeister am Ende der Hinrunde. Darum dürften hier als Aufsteiger Nummer 13 und 14 zusätzlich Germania Reusrath (1) und der Mülheimer FC (5) hoch.

Kreisliga A Turnusgemäß schickt der Fußballkreis 5 Grevenbroich/Neuss in dieser Saison lediglich eine Mannschaft in die Bezirksliga. Nun aber profitieren die Kicker an Rhein und Erft mal von der Corona-Pandemie, in den Durchführungsbestimmungen des FVN ist nämlich von „bis zu zwei Aufsteigern“ die Rede. Neben der DJK Novesia, Tabellenführer bei Abbruch und auch bei Anwendung der Quotientenregel auf Platz eins, kann auch Herbstmeister BV Wevelinghoven in die Bezirksliga zurückkehren. Für die neue Saison heißt das: Da die SG Kaarst nach ihrem Rückzug aus der Bezirksliga dazustößt und aus den beiden Kreisligen B insgesamt vier Mannschaften aufrücken, ginge die höchste Kreisklasse 2020/21 mit 19 Teams an den Start.

Kreisliga B Die ursprüngliche Planung sah drei Aufsteiger in die Kreisliga A vor. Neben den unbestrittenen Meistern SC Grimlinghausen (1) und SV Glehn (2) wäre das der Sieger der Relegationsspiele zwischen den beiden Zweitplatzierten gewesen. Die entfallen, womit sowohl Rheinwacht Stürzelberg (1) als auch der VfR Büttgen (2) das Aufstiegsticket lösen. „Wenn es am 24. Juni wirklich so beschlossen wird, werden wir wahrscheinlich mit drei Gruppen in die nächste Saison gehen“, kündigt Kreisvorsitzender Dirk Gärtner an. Und das liegt an der Spielklasse darunter.

Kreisliga C In der untersten Spielklasse des Fußballkreises ist die Situation nämlich wesentlich unklarer. Da in der zu dieser Saison erstmals eingerichteten Aufstiegsrunde mit zwei Gruppen zu je zehn Mannschaften bis zum 13. März gerade mal sieben der vorgesehenen 18. Spieltage absolviert waren, ist die Aufstiegsfrage nicht wirklich zu beantworten. Nach dem Verbandstag will Dohmen darum alle Klubs der Aufstiegsrunde kontaktieren, um ihre Ambitionen abzuklopfen. Salopp gesagt, gilt: „Alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind, steigen auf!“ Die dadurch möglicherweise aufgeblähte Kreisliga B würde dann, so Gärtner, „im Verlauf der nächsten zwei, drei Jahre auf ihre normale Stärke reduziert.“

Aufrufe: 016.6.2020, 22:30 Uhr
RP / Dirk SitterleAutor