Egal, ob ein Netz für die Kapellener „Turtels“-Baseballer erneuert werden muss, eine Spielgemeinschaft für 600.000 Euro einen neuen Kunstrasenplatz braucht oder – gemeinsam mit den städtischen Betrieben – jemand gesucht wird, der die sensible Hydraulik für den Boden des Wevelinghovener Lehrschwimmbeckens reparieren kann: „Erstens ist kein Problem wie das vorherige, und zweitens versuchen wir alle Vereine gleich zu behandeln.“ Sagt Mährle.
Das erfordert diplomatisches Geschick, wenn 60, 70 Prozent der Grevenbroicher Hobbysportler ihren Kick vom runden Leder kriegen. Der Fußball dominiert die Schlossstadt. Aber es gibt eben auch die kleinen Vereine, die nicht bloß deswegen hinten anstehen sollen, weil sie weniger Mitglieder haben und in einer Randsportart unterwegs sind. Die Billardfreunde und Dart-Begeisterten zum Beispiel. Auch die sollen und wollen berücksichtigt werden.
„Die Kunst ist es, nach Möglichkeit den Vereinen gerecht zu werden“, sagt Mährle. Ganz klar: Voller Einsatz für den eigenen Sport – da will man möglichst rasch zur Sache kommen. Bis zu einem gewissen Kostenrahmen kann Mährle mit seinen Verbindungen quer durch die Stadtverwaltung und die Stadtbetriebe und dem – natürlich zu knappen – Sportetat der Stadt selber helfen. „Für größere Projekte muss die Stadtverwaltung die Politik einbinden“, erläutert Mährle dann den Vereinsvorsitzenden. So ein Ratsbeschluss kann noch einmal für ganz anderen Schub in einer Modernisierung sorgen. Und mehr Mittel mobilisieren.
Vor allem dann ist die Stabsstelle Sport gefragt. Wie etwa derzeit – bei der Modernisierung der Flutlichtanlagen auf den Sportplätzen der Stadt. Schließlich soll der Spiel- und Trainingsbetrieb auch im Herbst und Winter nicht im Dunklen stattfinden. Also brauchen die Arenen in Neukirchen, Elfgen und Gustorf neues Licht. „Konventionelle Leuchtmittel werden aus dem städtischen Haushalt bezahlt. Wenn ein Verein LED-Leuchtmittel einsetzen möchte, muss zusätzlich ein Eigenanteil erbracht werden“, berichtet Mährle.
Also haben sich die Vereine in den drei erstgenannten Stadtteilen für eine konventionelle Lichtanlage entschieden. In Wevelinghoven war es Wunsch des Vereins, auf LED-Licht zu setzen. Dort trägt der Verein die Kosten. Bis diese Entscheidung gefallen war, hat es eine Weile und viele Gespräche lang gedauert. Mährle hat den Entscheidungsprozess begleitet – und will nun sehen, wie viel die Verkaufsvorträge der Flutlichtanbieter in der Praxis Wert sind: „Wir werden Zwischenstromzähler installieren, um zu sehen, wie groß der Unterschied in der Praxis ist.“
Geklärt sei mittlerweile die Unruhe der Vereine rund um den Hybridfußballplatz. Da wächst Rasen, der an neuralgischen Stellen durch Kunstrasen verstärkt wird. „Dieser Platz benötigt eine besondere Pflege, die in diesem Jahr an die Herstellerfirma übertragen wurde“, sagt Mährle.
Wenn etwas funktioniert, werden die Erfahrungen mit anderen Sportverantwortlichen im Rhein-Kreis ausgetauscht. „Ein wertvoller Beitrag ist das“, findet der Sportkümmerer. Und ist in Gedanken schon bei der nächsten Herausforderung. Das Schwimmen in der Stadt funktioniert, weil das Schlossbad ergänzt wird um zwei Lehrschwimmbecken. Dadurch wird das Schulschwimmen sichergestellt. „Es gibt jedoch immer weniger Firmen und Handwerker, die im Zweifel so eine Anlage wie diese Lehrschwimmbecken reparieren können“, sagt Mährle. Das habe sich auch bei der in diesem Frühjahr abgeschlossenen Sanierung des Lehrschwimmbeckens in Frimmersdorf gezeigt. Wie das Schul- und Vereinsschwimmen in den nächsten Jahren sichergestellt werden kann, ist die nächste Herausforderung für die Stabsstelle Sport.