2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Überraschend klar mit 0:4 unterlagen die Sirzenicher (vorne: Kevin Walter) im Pokal-Halbfinale beim SV Tawern.
Überraschend klar mit 0:4 unterlagen die Sirzenicher (vorne: Kevin Walter) im Pokal-Halbfinale beim SV Tawern. – Foto: Andreas Arens

Tawern zieht durch Kantersieg ins Pokalfinale ein

Kreispokal Trier-Saarburg: Mit 4:0 gewinnt das Team von Trainer Steve Birtz gegen A-Liga-Konkurrent Sirzenich und trifft nun am 4. Juni in Olewig auf Igel-Liersberg. SPIELSZENEN und VIDEOINTERVIEWS

Zu einer überraschend klaren Angelegenheit wurde das zweite Halbfinalspiel um den Trier-Saarburger Kreispokal der A- und B-Ligisten: Glatt mit 4:0 (3:0) setzte sich der SV Tawern am Mittwochabend vor 200 Zuschauern gegen den SV Sirzenich durch und steht damit im Endspiel, das am Samstag, 4. Juni, 17 Uhr, auf dem Olewiger Rasenplatz gegen den aktuellen A-Liga-Spitzenreiter SG Igel-Liersberg (am Mittwoch zuvor 1:0-Sieger beim TuS Trier-Euren) über die Bühne geht.

Dabei kamen die Sirzenicher drei Tage nach der unglücklichen 1:2-Niederlage im A-Liga-Hit gegen Igel-Liersberg besser ins Spiel, ließen den Ball gut laufen und waren präsenter. „In der ersten Viertelstunde hatten wir richtig Probleme. Der Saft hat da gefehlt“, musste Tawerns Trainer Steve Birtz in seiner Analyse zugeben.

Die Chance zur Führung hatten aber die Gastgeber bereits in der zehnten Minute: Einen Fehlpass von Patrick Stockreiser, dem Vertreter des verletzten Stammtorwarts Markus Borne, nahm Marco Ihl auf. Sein Lupfer war dann aber zu schwach, sodass Stockreiser klären konnte.

Im bis dahin insgesamt eher vor sich hinplätschernden Spiel ging es ab der 25. Minute Schlag auf Schlag. Nach einem Tawerner Einwurf bekam die Abwehr der Gäste den Ball nicht weg, Pascal Hurth, der in der Winterpause aus Luxemburg zurückgekehrte Goalgetter, fackelte nicht lange und traf aus 14 Metern platziert ins rechte untere Eck. Wenig später war Aleks Klodt in höchster Not zur Stelle, nachdem Yves Dahm einen klugen Steckpass auf Ihl gespielt hatte (27.).

Das 1:0 für Tawern:

Der Sekundenzeiger hatte noch keine ganze Umdrehung gemacht, da fiel das 2:0. Diesmal konnte Sirzenich nach einer Ecke den Ball nicht entscheidend wegbefördern. Fabian Densborn hielt von der Strafraumkante drauf und überraschte Stockreiser (28.).

Das 2:0 für Tawern:

Der Doppelschlag gab Tawern viel Auftrieb. „Auf einmal waren wir in den Zweikämpfen und auch die Kommunikation auf dem Platz stimmte“, wusste Birtz. Einen kurzen bangen Moment hatte seine Abwehr zunächst nur nach einer halben Stunde zu überstehen. Da rauschte ein scharf gezogener Freistoß von Luca Bierbrauer vors von Mike Kratz gehütete Gehäuse, doch der Tawerner Keeper war hellwach.

Die gastgebenden Schwarz-Weißen waren einfach konsequenter – und legten schon in der 34. Minute nach. Nach einer sehenswerten Kombination, an der er zuvor schon beteiligt war und dann Hurth und Jonathan Konrad vorlegten, drückte Karim Yahia den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.

Ein offensives Lebenszeichen der Sirzenicher gab es vier Minuten vor der Pause. Da zog der ansonsten ziemlich blasse Kevin Walter aus der zweiten Reihe ab, Kratz tauchte erfolgreich ab.

Die Mannschaft der beiden Trainer Tillmann Schweitzer und Elmar Klodt kam mit guten Vorsätzen aus der Kabine. Zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff des souveränen Schiedsrichters Dominic Mainzer (ließ das Spiel laufen und pfiff nur relativ selten) gespielt, da köpfte der wenig später mit Adduktorenproblemen ausgewechselte Kevin Endres nach Klodt-Flanke nur knapp vorbei.

Seine Kaltschnäuzigkeit bewies Tawern in der 57. Minute erneut. Der nach seiner Einwechslung (für den verletzten Konrad) sehr spielfreudige Carsten Vogel legte ab auf Hurth, der bediente Dahm auf rechts – und der knallte den Ball aus spitzem Winkel ins Netz.

Pech für Sirzenich. Einige Minuten nach einer unnötigen Attacke von Pascal Kirch unweit der Außenlinie (sah dafür Gelb) musste auch Tim Brandscheid mit Knöchelproblemen ausgewechselt werden.

„Es war ähnlich wie zuvor in der Liga gegen Igel-Liersberg: Wir kommen sehr gut ins Spiel, aber der Gegner trifft. Die ersten beiden Gegentreffer entsprangen Ping-Pong-Bällen in unserer Hintermannschaft. Man hat gemerkt, wie bei uns nach den beiden Toren kurz hintereinander die Köpfte erst mal nach unten gingen“, sagte SVS-Trainer Schweitzer. Auch er wusste: Im Angriff hatte sein Team am Mittwoch keine Durchschlagskraft.

Die Hausherren vom SV Tawern hätten leicht und locker noch den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können. Der eingewechselte Liam Vella scheiterte aber nach starker Einzelleistung aber am Außenpfosten (72.). Zwölf Minuten später parierte Stockreiser prächtig, nachdem Fabian Weber auf Eckenvorlage von Vogel aus vier Metern wuchtig geköpft hatte.

Kein Zweifel: Mit der Verpflichtung von Hurth hat das Tawerner Offensivspiel deutlich an Qualität gewonnen. Nach drei torlosen Auftritten ist er mittlerweile ins Rollen gekommen, was auch seine drei Treffer am Sonntag beim überraschenden 4:0 beim bisherigen Tabellenführer SG Kordel/Welschbillig untermauern.

„Was er am Ball kann – einfach super“, schnalzte sein Trainer mit der Zunge. „Dabei“, so Birtz, „hat Pascal genauso wie einige andere bei uns angeschlagen gespielt. Die Jungs haben es aber genial gemacht“, strahlte der frühere Luxemburger Nationalspieler – und verschwand in der lautstarken Tawerner Jubeltraube.

Kapitän Tobias Weber bilanzierte: „Das 1:0 hat uns in die Karten gespielt. Dann haben wir direkt nachgelegt. Wir waren sehr effizient vor dem Tor und haben am Ende absolut verdient gewonnen. In der A-Liga treffen wir jetzt noch auf Teams, die um den Aufstieg oder gegen den Abstieg spielen. Für uns selbst geht es um nicht mehr viel. Doch wir wollen Vollgas geben und uns ordentlich verabschieden.“

Kurioserweise geht’s in zweieinhalb Wochen schon wieder gegen Sirzenich: Am Sonntag, 15. Mai, 15 Uhr, stehen sich die beiden Teams in der Meisterschaft erneut in Tawern gegenüber.

SV Tawern – SV Sirzenich 4:0 (3:0)
SV Tawern: Mike Kratz - Fabian Weber, Tobias Weber, Michael Fantes, Fabian Densborn (64. Jonas Bock), Pascal Kirch, Jonathan Konrad (46. Carsten Vogel), Karim Yahia, Pascal Hurth (68. Liam Vella), Marco Ihl, Yves Dahm (79. Julien Wallerich)
SV Sirzenich: Patrick Stockreiser - Herbert Stuhlberg, Kevin Endres (62. Simon Klodt), Jannik Boost, Julio Ngangu, Luca Bierbrauer, Arthur Maier (45. Dominik Büscher), Aleks Klodt, Tim Brandscheid (66. Steffen Hausen), Tim Gottung (78. Tom Heylen), Kevin Walter
Schiedsrichter: Dominic Mainzer (Konz) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Pascal Hurth (25.), 2:0 Fabian Densborn (28.), 3:0 Karim Yahia (34.), 4:0 Yves Dahm (57.)

Tawerns Kapitän Tobias Weber:

Aufrufe: 027.4.2022, 23:38 Uhr
Andreas ArensAutor