2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Tarik Serour erzielte im Spiel gegen den SV Linx das 2:0. Mit ihm freut sich Chris Loser (l.). Am Ende feierte der SV Göppingen einen 4:1-Sieg.  Peter Poller
Tarik Serour erzielte im Spiel gegen den SV Linx das 2:0. Mit ihm freut sich Chris Loser (l.). Am Ende feierte der SV Göppingen einen 4:1-Sieg. Peter Poller
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Tarik Serour: Rückkehr mit gutem Gefühl

SV Göppingen zu Gast in Ravensburg

Im Pokal fehlten bei Ravensburg einige Stammspieler, in Vollbesetzung haben sie riesige Qualität“, hat Tarik Serour gehörigen Respekt vor dem Gegner, der aber aufgrund dieser Verletzungssorgen mit acht Punkten den eigenen Erwartungen deutlich hinterher hinkt.

„Auswärts haben wir bisher nicht unsere besten Leistungen gebracht“, sagt der Neuzugang des Oberligisten SV Göppingen über die Auftritte auf fremden Plätzen und wäre deshalb „im Vorfeld mit einem Remis zu­frieden“.

Doch grundsätzlich seien in einer Liga, „in der jeder jeden schlagen kann“, drei Punkte immer das Ziel – und das sei auch möglich: „Coveli kennt jedes Team auswendig. Er hat immer einen super Matchplan, und wenn wir diesen befolgen, haben wir auch immer eine Chance“, lobt er den Göppinger Übungsleiter, der ein Hauptgrund für seinen Wechsel an die Hohenstaufenstraße war. Covelis Vorliebe für offensiven Ballbesitz-Fußball passt perfekt zum technisch beschlagenen Offensivspieler, der bis dato auf dem Flügel zum Einsatz kommt. „Viele Mannschaften in der Oberliga operieren mit langen Bällen und kommen über das Läuferische“, erklärt der 26-Jährige, „Coveli will viel mit Ball spielen, deshalb passe ich gut in das System.“

Als sich Coveli bei ihm meldete, stand sein Entschluss schnell fest und der Wechsel ging in kurzer Zeit über die Bühne. „In Ober­ensingen sind viele Kumpels und nach dem Aufstieg dachte ich eigentlich, dort einige Jahre zu bleiben“, blickt Serour auf die Sommerpause und seine Entscheidung zurück. „Ich weiß, ich kann fußballerisch in der Oberliga mithalten“, wagt er einen zweiten Anlauf in dieser Spielklasse, nachdem der erste Versuch beim SSV Reutlingen unter keinem guten Stern stand. „Die Situation war schwierig, weil mich der Vorstand holte, der Kader aber bereits stand und der damalige Trainer mich nicht wirklich wollte“, führt Serour, der damals beim FC Heiningen zum Verbandsliga-Torschützenkönig avancierte, aus und ergänzt: „Ich wurde in den ersten Wochen nur eingewechselt, womit mir Spielpraxis fehlte und dann kamen noch kleinere Verletzungen hinzu und ich erhielt keine Chance mehr, mich zu beweisen.“

Bei den Rot-Schwarzen genießt er die Rücken­deckung des Trainers („Coveli hat immer Akteure aus unteren Ligen eingebaut“) und will dieses Vertrauen zurückzahlen, so Serour, der Zinedine Zidane als Vorbild nennt. Wie der große Franzose hat auch Serour familiäre Wurzeln in Algerien („Die Familie kam nach Deutschland, als ich zwei war“) und wie sein Vorbild agiert Serour am liebsten aus einer zentralen Position, doch bisher ist das linke Mittelfeld sein Betätigungsfeld. „Ich habe auf dieser Position schon in Ebersbach und Heiningen gespielt und fühle mich dort auch wohl. Wenn Gianni will, spiele ich auch linker Verteidiger“, meint der Fan von Real Madrid, der seine Versetzung auf den Flügel nachvollziehen kann: „Im Zentrum spielen Leute, die die Abläufe und Covelis System seit langem kennen. Das wäre für mich in der Kürze der Zeit schwer zu lernen gewesen.“ Unabhängig von der Position will er torgefährlicher werden, so der schussgewaltige Techniker, der seine ersten Einsätze im SV-Dress als „zufriedenstellend“ einordnet – „wenn man berücksichtigt, dass ich ein Jahr auf Bezirksliga-Niveau trainiert und gespielt habe. Oberliga ist in jeder Hinsicht eine andere Welt.“ Deshalb sei er glücklich, gleich zum Stammpersonal zu gehören und hat sich vorgenommen künftig häufiger zu treffen.

Dies trifft sich gut, denn nach der langwierigen Verletzungspause von Domenico Botta sind die Göppinger auf der Suche nach einem neuen Torjäger.

Info Mitfahrgelegenheit im Teambus, Abfahrt um 10 Uhr am SV-Stadion.

Aufrufe: 028.9.2018, 08:25 Uhr
NWZ / Andreas BöhringerAutor