2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Talent träumt von Frankreich

Janice Sophie Hauschild lebt für den Fussball

Janice Sophie Hauschild aus Hammah träumt vom Profifußball. Hoffnungen darf sich die 14-Jährige machen. Ende Mai möchte sie mit der U14-Auswahl des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) beim Länderpokal in Duisburg antreten.

Eine Wand ist mit einer Fototapete beklebt, die ein Fantasiestadion zeigt, an einer anderen Wand hängt ein Bild ihres Idols Timo Werner, und in der Ecke stehen zahlreiche Pokale auf einem Tisch. Beim Betreten des Zimmers wird direkt klar: Janice Sophie Hauschild lebt den Fußball. Ein Mädchen, das davon träumt, gerne einmal in Lyon, beim aktuellen Champions-League-Gewinner, zu spielen. Dafür lernt die Achtklässlerin der Porta-Coeli-Schule in Himmelpforten bereits Französisch.

Nun aber trägt sie erstmal das Trikot des Niedersächsischen Fußballverbandes. Beim Länderpokal vom 29. Mai bis zum 2. Juni in Duisburg möchte sie zur Auswahl des Landesverbandes gehören. "Es ist das Höchste, was es in meiner Altersklasse gibt. Es sind die Deutschen Meisterschaften, etwas Besseres gibt es nicht", sagt Hauschild und blickt bereits auf die kommende Saison. Immerhin könnte sie dann als eine der jüngsten Spielerinnen im Sommer in den U17-Bundesligakader von Werder Bremen berufen werden. Dann würde auch das Trainingspensum zunehmen, und der Fahrdienst des Vereins sie in Sittensen abholen, um nach Bremen zu kommen.

Für Werder spielt Hauschild seit dieser Saison in der U15-Mannschaft. "Ich hatte per Mail angefragt, welche Möglichkeiten es gibt, um bei Werder zu spielen", sagt sie. Hauschild ging zum Probetraining, und bereits nach der ersten Einheit waren die Trainer von ihr, die auf der rechten Seite im Mittelfeld und im Sturm spielen kann, angetan. Zudem trainiert sie am Stützpunkt und mit ihrer Mannschaft, der JSG Altes Land. Bei der JSG spielt sie wie beim Stützpunkt zusammen mit Jungs. "Das macht mehr Spaß, weil mit mehr Körpereinsatz gespielt wird."

Mit dem Fußballspielen hat Hauschild mit fünf Jahren angefangen. Außerdem machte sie mehrere Jahre Leichtathletik, ehe sie sich vor zwei Jahren für Fußball entschied, sehr zur Freude ihres Vaters Mirko Przewloka. Als Jugendspieler war er ebenfalls beim Länderpokal in Duisburg; er spielte einst für den Hamburger SV. Im Herrenbereich gehörte der ehemalige Sechser unter anderem zur ersten Mannschaft der TuS Güldenstern Stade. "Ich beschwere mich nicht darüber, dass sie Fußball spielt. Immerhin finde ich es besser als Ballett oder Reiten", sagt Przewloka.

Vater und Tochter spielen auch so oft wie möglich gemeinsam im Garten. Dort stehen zwei kleine Tore, Plastikbälle, ein Spielball und ein Rebounder, eine Art aufgerichtetes Trampolin, das dabei helfen soll, die Technik zu verbessern. An den Stellen, wo die Tore beim Eins-gegen-eins-Spiel stehen, ist von der Grasnarbe nichts mehr vorhanden. "Beim Schuss kann er noch mithalten, aber nicht mehr bei der Schnelligkeit", sagt Hauschild über ihren Vater.

Wenn Janice Hauschild in ihrer Freizeit nicht gegen den Ball tritt, geht sie ins Freibad oder trifft sich mit Freunden. "Ich bin viel draußen, im Garten und in der Natur, da ich sehr neugierig bin", sagt Hauschild. Entsprechend hat sie auch bereits Vorstellungen, falls es mit dem Profifußball nicht klappt. "Polizei oder Zoll wären etwas für mich. Oder ich studiere Medizin."Dass Hauschild von einer Profikarriere träumen darf, war vor einiger Zeit nicht abzusehen. Nachdem sie erstmals für die U12-Auswahl des NFV nominiert worden war, wurde sie im vergangenen Jahr nicht berücksichtigt.

"Mir wurde gesagt, dass die Technik nicht meins sei und dass ich offener auf dem Platz werden müsse." Sie arbeitete daran. Als sie bei einem Hallenturnier mit der Stützpunkt-Mannschaft auffiel, wurde sie Anfang des Jahres wieder zu einem Lehrgang eingeladen. Seitdem geht es wieder bergauf.

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Aufrufe: 021.5.2019, 18:30 Uhr
Tageblatt / Von Lukas ReinekeAutor