2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Tag der vergebenen Chancen

Bezirkspokal: A/O/Heeslingens U16 verliert überraschend - Zevens U19 geht ebenfalls leer aus

Von Andreas Meier und Manfred Krause ROTENBURG. Überraschung in Rotenburg: Der VfL Lüneburg bezwang am Donnerstag im Bezirkspokalfinale die U16 des JFV A/O/Heeslingen mit 1:0 (0:0). Die U19 des TuS Zeven erspielte sich gegen den VfL Westercelle eine Vielzahl an Chancen, ließ diese jedoch ungenutzt und musste ebenfalls eine 0:1 (0:0)-Endspielniederlage hinnehmen.

Da hatte der JFV so viele gute Möglichkeiten, aber ein Tor wollte nicht fallen. ,,Mir fehlen die Worte", so JFV-Coach Dennis Drechsel. ,,Ich kann meiner Mannschaft eigentlich gar keinen Vorwurf machen. Sie hat sehr gut gespielt, sich viele Chancen herausgespielt, aber wir haben einfach unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Was für eine bittere Niederlage." A/O/Heeslingen galt als der große Favorit und so spielte der Tabellenführer der Landesliga lange Zeit auch: ,,Wir haben das Spiel bestimmt, hatten bestimmt sechs, sieben hundertprozentige Chancen", so der JFV-Trainer, dessen Mannschaft bisher eine überragende Saison spielt.

Ausgerechnet dieses große Finale sollte sich aber zu einem Pokaldrama - aus Sicht des JFV - entwickeln. Das lag aber nicht nur an der schlechten Chancenverwertung, sondern auch daran, dass das Drechsel-Team auf einen Gegner traf, der sich zu wehren wusste. ,,Wir wussten, dass Lüneburg ein gefährlicher Gegner ist. Sie haben läuferisch und kämpferisch alles gegeben."

Nur: In der 31. Minute spielte sich eine Szene ab, die das Spiel auf den Kopf stellen sollte. Nach einem langen Ball der Lüneburger versuchte sich Kaan Karatas mit einem Torschuss, vielleicht war es auch eher eine Flanke: Jedenfalls segelte der Ball genau in der Winkel des JFV-Tores. ,,Vielleicht etwas glücklich, aber wunderschön gemacht", so Lüneburgs Trainer Steffen Winkler.

Dieses Endspiel nahm nun einen geradezu klassischen Verlauf: Auf der einen Seite der große Favorit, der ins Wanken kam, in der Folgezeit zunehmend verzweifelter versuchte, doch noch den Ausgleich zu schaffen, auf der anderen Seite der unterklassige Außenseiter, der merkte: Hier ist die Sensation möglich.

,,Gut, wir wussten vor dem Finale schon, dass wir hier nicht chancenlos sind. Aber wirklich damit gerechnet, dass wir hier das Ding gewinnen können, haben wir eigentlich nicht", so Winkler, dessen Team den knappen Vorsprung leidenschaftlich verteidigte. ,,Ein ganz großes Kompliment an unsere Mannschaft."

Und der Gegner? In der Schlussphase schwächte sich der JFV selbst. Tom Sethmacher und Olivier Fabiszewski sahen die Rote Karte. ,,Es ist schade", so Drechsel. ,,Ich glaube, wir haben in dieser Saison in jedem Spiel mindestens einmal getroffen - nur ausgerechnet in diesem Pokalendspiel nicht."

Früher Aluminiumtreffer

Nicht viel besser war die Stimmung bei der U19 aus Zeven. Die Niederlage des Landesligisten gegen Westercelle war ärgerlich und überflüssig. Allerdings: Der Tabellendritte der Parallelstaffel, der aus einer verstärkten Deckung agierte, hätte früh das 1:0 erzielen können, scheiterte an Zevens Keeper Maurice Meyer, der einen Freistoß an die Latte lenkte (5.).

,,Wir haben klar die Spielrichtung bestimmt, die Akzente gesetzt und uns beste Chancen herausgearbeitet", sagte TuS-Trainer Thomas Fehlandt, der im Fünf-Minuten-Takt gute Abschlüsse notierte. Den größten Hochkaräter ließ Finn Brunkhorst liegen (20.). ,,Wir hätten deutlich führen müssen", sagte Fehlandt, der ergänzte: ,,Es ist einfach so: Wenn man die Chancen nutzt, rächt sich das."

Seine Mannschaft spielte auch nach der Pause nach vorn, vergab aber beste Chancen. So traf Fynn Graß mit einem Distanzschuss nur das Lattenkreuz, Niklas Fehlandt scheiterte am starken Torhüter (51./60.). Dann lag die Kugel im Netz (63.). Doch der Treffer von Brunkhorst wurde vom Schiedsrichter aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben.

,,Der Gegner stand nur hinten drin, schaffte es nicht einmal Konter zu setzen", so Fehlandt, der jedoch in der 75. Minute das 0:1 sah. Nach einem abgewehrten Ball kam ein VfL-Stürmer an die Kugel, setzte sich gegen drei Verteidiger durch und schloss überlegt ab. ,,In den Schlussminuten haben wir umgestellt, die Abwehr aufgelöst und alles versucht", so Fehlandt.

Selbst mit der Brechstange, allerdings erfolglos. ,,Wir hätten früh die Weichen auf Sieg stellen müssen", sagte Fehlandt, der nach dem Spiel ein Lob in Richtung der Verantwortlichen des JFV Rotenburg schickte. ,,Die Veranstaltung war sehr gut organisiert."

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Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung

Aufrufe: 06.5.2016, 16:07 Uhr
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