2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Die DJK Don Bosco um Kapitän Markus Fischer (am Ball) und Daniel Schäffler (re.) muss sich im Frühjahr strecken, soll`s noch mit dem direkten Klassenerhalt klappen. F: Meier
Die DJK Don Bosco um Kapitän Markus Fischer (am Ball) und Daniel Schäffler (re.) muss sich im Frühjahr strecken, soll`s noch mit dem direkten Klassenerhalt klappen. F: Meier

»Tabelle lügt nicht, wir haben uns zu viele Fehler erlaubt«

Die DJK Don Bosco Bamberg steht zur Winterpause auf einem Abstiegs-Relegationsplatz +++ Simon Allgaier (22) kommt vom FV Illertissen II +++ Handicap: Zum Frühjahrsauftakt fehlen gleich fünf Studenten, die in Argentinien weilen

Die DJK Don Bosco Bamberg liegt zur Winterpause in der Bayernliga Nord auf einem Abstiegs-Relegationsplatz. Das ist wahrlich keine berauschende Bilanz und die Oberfranken müssen damit um den Klassenerhalt kämpfen. Aber die aktuelle Situation ist erklärbar. Zudem ist der Tabellenstand nicht aussichtslos, denn der Rückstand zu den rettenden Plätzen beträgt gerade einmal drei Punkte. Daher herrscht Zuversicht in der Domstadt, das Saisonziel Ligaerhalt im Frühjahr erneut erreichen zu können. Allerdings, darüber ist sich jeder im Klaren, warten auf die DJK noch zwölf Endspiele. Mit Defensivspezialist Simon Allgaier vom FV Illertissen II, Zweiter in der Landesliga Südwest, steht ein Winterneuzugang fest. Der 22-Jährige wird in Bamberg studieren.

Mario Bail, Trainer bei den Oberfranken, hat die bisher gespielte Runde seines Teams intensiv analysiert. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht sagt der 37-Jährige: "Wir haben bis auf ganz wenige Ausnahmen immer gut mitgespielt, waren in einigen Spielen das bessere Team. Aber wir haben uns in der Offensive oft zu viele Fehler im Abschluss erlaubt und hinten haben wir immer wieder einen Bock geschossen." Das macht in der Summe 20 Punkte aus. Das bisherige Abschneiden hat auch personelle Gründe, Bail klärt auf: "Wir hatten auf den entscheidenden Positionen immer wieder Ausfälle zu verkraften, was wir nicht kompensieren konnten." Will für den Angriff heißen: Alassane Kane kam verletzt von der SpVgg Bayern Hof, musste aber dennoch 18 Mal ran, konnte aber nie seine Bestform erreichen. Immerhin reichte es noch zu fünf Treffern. Mit Azizou Zoumbare wurde ein Stürmer vom SC Eltersdorf verpflichtet, der sich auch mit Verletzungen herumplagen musste und so nur auf sechs Einsätze (2 Tore) gekommen ist. Mit Kapitän Markus Fischer fiel ein weiterer Schlüsselspieler immer wieder aus, der extrem wichtig für das Bamberger Spiel ist. Der 27-Jährige stand 14 Mal zur Verfügung, konnte aber nur fünfmal über die volle Distanz spielen.

Bail: »Die Liga ist gegenüber der Vorsaison noch ein Stück stärker geworden.«

Neben den personellen Problemen hatte das Team in einigen Spielen Probleme mit sich selbst, was sich in den Ergebnissen niederschlug. Richtig daneben lag die Bail-Elf nur bei den beiden Niederlagen gegen Viktoria Aschaffenburg (0:3 und 0:4). "Wir konnten sonst auch gegen die oberen Mannschaften wie Eltersdorf und den Würzburger FV gut mithalten. Bezeichnend war das letzte Spiel gegen den TSV Aubstadt, als wir 4:0 hätten führen müssen, aber am Ende durch einen Fehler mit 0:1 verloren haben", erinnert Bail. So waren die Ergebnisse zumeist selbst verschuldet. Ein Spiel wurmt Bail ganz besonders. Bei der SpVgg Ansbach führte die DJK bis kurz vor Ende deutlich mit 3:0, hätte höher in Front liegen können. Aber die Bamberger straften sich selbst, ließen in den letzten Minuten noch drei Gegentreffer zu und kamen so nur zu einem 3:3-Unentschieden. Ein exemplarischer Spielerverlauf für diese Saison. "Da habe ich zum ersten mal erlebt, wie sich Sterben anfühlt", wählt Bail martialische Worte. So ist eines klar: Es wurden zahlreiche Punkte verschenkt und so ist das bisherige Zwischenergebnis nicht verwunderlich: "Nach rund zwei Dritteln der Saison lügt die Tabelle nicht. Wir stehen da, weil wir uns zu viele Fehler erlaubt haben, und zwar vorne wie hinten. Aber die Liga ist gegenüber der Vorsaison noch ein Stück stärker geworden. Wir in Bamberg haben da nicht so viele Möglichkeiten wie andere Vereine und daher ist es für uns nach wie vor ein Kampf ums Überleben. Aber diesen Kampf können wir immer noch erfolgreich gestalten. Der direkte Klassenerhalt ist noch möglich. Ansonsten müssen wir halt den Umweg über die Relegation nehmen und da müssen uns die anderen erst einmal schlagen", sieht Bail den restlichen zwölf Spielen optimistisch entgegen.

Glos, Esparza, Eckert, Körner und Niersberger verabschieden sich dreieinhalb Wochen lang nach Argentinien.

Am 23. Januar startet die Vorbereitung. Die ausgefallene Partie beim Schlusslicht FC Amberg wird am 3. März als erstes Spiel ausgetragen. Dann fehlen allerdings fünf Studenten, die mit einer Auswahl für dreieinhalb Wochen in Argentinien spielen. Bis etwas zum 25. März werden Stammtorhüter Julian Glos, Nicolas Esparza, Alexander Eckert, Martin Körner und Pascal Niersberger fehlen, was eine zusätzliche Hypothek für die Wildensorger ist. Doch auch damit wird Bail und sein Team umgehen müssen und die richtigen Lösungen finden. Bail rät für die restlichen Spiele: "Jeder muss erkennen, dass es für uns um den Klassenerhalt geht. Da muss jeder die richtige Einstellung an den Tag legen. In erster Linie müssen wir uns aber die Schnitzer und Defensive vermeiden und vorne müssen wir unsere Chancen besser nutzen." Personell ist erfreulich, dass sich mit dem 22 Jahre alte Simon Allgaier aus Schwaben vom FV Illertissen II, Zweiter in der Landesliga Südwest, ein Student für die Innenverteidigung anschließt. Es könnte noch weitere personelle Veränderungen geben, aber da ist noch nichts spruchreif. In Sachen Neuzugänge weiß Bail um eine Problematik: "Oft ist unser Kunstrasenplatz, der für uns sicher sehr positiv ist, bei dem einen oder anderen Spieler, den wir gerne verpflichten würden, der K.o.-Faktor. Das heißt: Einige kommen nicht zu uns, weil sie auf Kunstrasen trainieren und darauf auch die Heimspiele spielen müssen." Der Kunstrasen im Stadion der Rudi-Ziegler-Sportanlage, einst der große Vorteil, ist in dieser Saison kein Nachteil mehr für die Gäste. "Wir müssen alles versuchen, um unsere Heimschwäche abzulegen", weiß Bail. Denn bisher gab es nur zwei Erfolge und zwei Unentschieden bei acht Niederlagen. Es gibt also einiges zu tun bei den Domstädtern, die aber diese schwierige Saison noch erfolgreich abschließen können.


Aufrufe: 011.12.2017, 14:55 Uhr
Dirk MeierAutor