2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Henrik Martinschledde

SW Sende: "Wir können auch mehr!"

Beständigkeit und ein familiäres Umfeld sind die Stärken des Bezirksligisten, der sich über einen einstelligen Tabellenplatz freuen würde. FuPa Ostwestfalen sprach mit Trainer Jürgen Prüfer.

Der SV Schwarz-Weiß Sende geht in seine fünfte Bezirksliga-Saison, Jürgen Prüfer geht in sein sechstes Jahr als Sender Trainer. Mit FuPa Ostwestfalen sprach der 54-jährige Coach über den Zusammenhalt im Verein, die extra-lange Vorbereitung, die bisherigen Jahre in der Bezirksliga sowie die Ambitionen für die kommende Spielzeit.

Seit vier Wochen befindet sich die Mannschaft des Bezirksligisten aus Sende bereits im Training, bis zum Saisonauftakt beim TuS Brake am 29. August (plus Kreispokal am 25.08. beim VfL Rheda) stehen noch fünfeinhalb weitere Wochen Saisonvorbereitung auf dem Programm. "Nach der endlos scheinenden Zwangspause ist es ein schwerer Einstieg. Wir wollen daher vorsichtig sein und haben uns für eine längere Vorbereitungszeit entschieden. Es gilt, eine Menge aufzuarbeiten, und da weiß man zunächst kaum, wo man eigentlich anfängt", beschreibt Jürgen Prüfer den schrittweisen Weg zurück in die Fußballnormalität.

"Insgesamt zehn Wochen Vorbereitung, zwei mal pro Woche Training plus die Testspiele. Das Gefälle ist nach der langen Zeit groß, so viel ist nach den ersten Spielen klar." Vier Partien haben die Sender bereits bestritten, sechs weitere Testspiele werden in den nächsten Wochen noch folgen. "Auch die Vorbereitung gestaltet sich nicht optimal. Einige sind bezüglich Urlaub ausgehungert und wollen unbedingt nochmal wegfahren. Da mache ich den Jungs aber natürlich keinen Vorwurf."

An der Fitness wird also intensiv gearbeitet, Geschlossenheit ist im Kader hingegen bereits vorhanden. "Wir sind ja nicht dafür bekannt, dass wir jedes Jahr die halbe Mannschaft austauschen", betont Prüfer stolz die Beständigkeit im Sender Kader. "Zweieinhalb Spieler sind weg, und die Abgänge tun weh, aber wir haben das, so denke ich, ganz gut kompensiert und eine gute Truppe beisammen."

Mit Mavin Fernandes Vilas Boas konnte man sich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. "Ich hätte ihn gern gehalten", so Prüfer. "Rolf Hermann muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten und Justin Schütte steht uns lediglich als Standby-Spieler zur Verfügung."

Als Neuzugänge stoßen Mittelfeldspieler Julian Gawenda vom TuS Friedrichsdorf und der junge Rückkehrer Leon Morina, der aus der Sender C-Jugend über die Nachwuchsteams von Wiedenbrück und Verl nun zu den Senioren kommt, zum Sender Team. "Dann wäre da ja auch noch Hakan Erdem, der nach seinem Kreuzbandriss nun nach einem Jahr und acht Monaten Pause quasi als Neuzugang zählt. Der Rest der neuen Spieler sind fünf Jungs aus unserer eigenen Jugend. Das ist bei uns ja so üblich", betont der Sender Coach. Einer dieser Nachwuchsspieler ist Jürgen Prüfers jüngerer Sohn Luis, der bereits in der vergangenen Saison zu Einsätzen im Bezirksliga-Kader kam. Abwehrspieler Lennart Prüfer ist bereits seit Jahren fester Bestandteil der Sender Mannschaft.

"Der Zusammenhalt hat Sende immer ausgezeichnet"

Auf die Frage, wie der SV Schwarz-Weiß Sende die Pandemie überstanden habe, antwortet Jürgen Prüfer schlicht: "Mit Teamwork. Von den Vereinsoberen bis zur Jugendabteilung haben sich alle eingebracht. Wir haben hier ein familiäres Konzept, der Zusammenhalt hat Sende immer ausgezeichnet." Mit dieser Beständigkeit will man sich auch in der neuen Bezirksligasaison wieder beweisen und nach Möglichkeit auch einen kleinen Schritt weitergehen.

"Wir wollen eine ordentliche Rolle spielen und nicht bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen. Im ersten und zweiten Jahr hatten wir jeweils einen Katastrophenstart hingelegt, aber wir können auch mehr. Man kann ja nicht jedes Mal das Feld von hinten aufrollen, irgendwann geht sowas auch mal schief. Wir wollen von Beginn an konzentriert auftreten."

Die erste Saison im überkreislichen Fußball (2017/18) schloss Sende auf Rang 11 ab, gefolgt von Platz 13. Selbst in den beiden Corona-Spielzeiten standen die Schwarz-Weißen zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs (und zuletzt bei der Annullierung) auf den Plätzen 11 und 12 - das fällt wahrlich unter den Begriff "Beständigkeit". Ein einstelliger Tabellenplatz in der Bezirksliga wäre somit eine Premiere.

"Nach dieser langen Pause wird aber abzuwarten sein, wie die Vereine in die Saison starten. Wer es zu schnell angeht, wer zu schnell zu viel will, dem könnte es zum Verhängnis werden. Die Frage ist: Wie geht man mit der ganzen Sache um? Diesmal muss man für eine erste Bilanz vielleicht sogar zehn Spieltage abwarten", wagt Jürgen Prüfer einen Blick voraus.

Aufrufe: 022.7.2021, 06:00 Uhr
Björn Eimer / FuPa OstwestfalenAutor