2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
Ein Torjäger auf Beutejagd: Benedikt Bernd steht für den SV Winterbach kurz vor seinem 100. Tor.
Ein Torjäger auf Beutejagd: Benedikt Bernd steht für den SV Winterbach kurz vor seinem 100. Tor. – Foto: Sebastian Bohr/FuPa

SV Winterbach: Ruhestand mit Logenplatz

Benedikt Bernd hört zum Saisonende auf, behält den SVW aber genau im Blick

WINTERBACH. Viele Fußballplätze gibt es zwischen Nahe und Glan nicht mehr, auf denen er nicht schon gejubelt hat. Benedikt Bernd zählt hierzulande zweifelsfrei zu den prägendsten Torjägern der letzten Dekade. Im Sommer allerdings wird der Torjäger des SV Winterbach die Schuhe an den Nagel hängen und seine aktive Laufbahn beenden. „Eine schwere Entscheidung, die mir mit jedem Spiel nicht gerade leichter fällt, weil ich mit Fußball, Sport und Wettkampfdenken aufgewachsen bin”, gesteht der 36-Jährige.

Künftig liege der Fokus auf dem Hausbau – übrigens mit Blick auf den Sportplatz -, der Familie und dem Job, erklärt Bernd im Vorfeld des Gastspiels seiner Mannschaft bei der SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim an diesem Sonntag (15.30 Uhr). „Tino Häuser war schon in Lonsheim und bei der Eintracht mein Trainer”, freut sich „Bene“ auf das Wiedersehen mit dem 53-Jährigen und prophezeit: „Es könnte ein sehr körperliches Spiel werden.”

Wiedersehen mit Ex-Trainer Tino Häuser am Sonntag

Dennoch wollen die Schwarz-Weißen freilich an den erfolgreichen Auftakt anknüpfen. Beim 4:1 gegen die TSG Planig knipste Bernd direkt zweimal. Dabei kam der 36-Jährige gerade erst aus der Isolation, hatte lediglich eine Trainingseinheit absolviert. „Das Spiel steckt mir auch noch ganz schön in den Knochen, sagt Bernd und fügt lachend hinzu: „Ich habe Muskelkater im ganzen Körper.” Untypisch sei das eigentlich, denn trotz des fortgeschrittenen Fußballer-Alters fühlt sich der Angreifer nach wie vor gut. „Die Spritzigkeit habe ich immer noch auf den ersten Metern. Aber mittlerweile gibt es auch Sprints, die ich nicht mehr mache”, sagt der einstige Sportstudent, der gerade was die Themen Regeneration und Verletzungsprävention betrifft, vieles mitgenommen hat aus dieser Zeit.

Tolle Bilanz: 98 Tore in 179 Spielen

Dennoch sei es nun so weit, der jungen Generation eine Chance zu geben. „Solange ich körperlich noch gesund bin und nicht sportinvalide, musste ich diesen Schritt einfach gehen, auch um noch andere Sportarten und Aktivitäten ausprobieren zu können”, erklärt Bernd, den einst beim FSV Rehborn in der F-Jugend die Fußballleidenschaft packte. Über Sobernheim und Ebernburg ging es dann im ersten Aktivenjahr zurück zum FC Bad Sobernheim. Bernds Trainer damals: Murat Yasar. Lonsheim, Hassia Bingen und die Eintracht waren die nächsten Stationen, bevor es dann zum SV Medard ging. Von dort wechselte Benedikt Bernd im Sommer 2014 nach Winterbach.

Seine Erfahrung und sein unbändiger Wille machen ihn stark

179 Liga-Einsätze und 98 Tore lautet seitdem die eindrucksvolle Bilanz. Dem 36-Jährigen zufolge auch die Konsequenz einer steten Entwicklung: „Ich habe mich und mein Spiel über die Jahre verändert. Meine Selbstreflexion ist sehr stark ausgeprägt, auch weil ich relativ früh als Trainer tätig war.” Von 2017 bis 2020 spielte und coachte Bernd den SVW: „Wir sind über die Jahre zusammengewachsen, haben uns immer nur punktuell verstärkt. Da sieht man, dass sich etwas entwickeln kann, wenn man konstant und in Ruhe arbeiten kann.” Vor dem Tor zeichnet Benedikt Bernd vor allem ein unbändiger Wille aus. “Ich rechne immer damit, dass der Ball durchkommt”, erklärt er, was andere als Torriecher oder Schlitzohrigkeit bezeichnen: „Antizipieren ist meine Stärke, das haben heute nicht mehr viele Spieler.”

Seine Erfahrung gebe er gerne weiter, so Bernd, der bis zum Sommer aber auch noch so oft es geht auf dem Platz stehen will: “Dass in dieser Liga kein Weg an Hackenheim vorbeiführt, ist klar. Aber wir möchten sie so lange es geht ärgern und wenn wir bis zum Saisonende zuhause ungeschlagen bleiben, wäre das auch klasse.” Dass die Mannschaft von Michael Minke dabei auch auf die Tore von „Bene” angewiesen ist, liegt auf der Hand. Das gilt eben auch am Sonntag in Pfaffen-Schwabenheim, wo der 36-Jährige tatsächlich noch nie gespielt hat. Was er sich für das Spiel vornehme? “Ganz klar: drei Punkte und ein Tor”, grinst Benedikt Bernd, der mindestens noch sieben Spiele Zeit hat, sein Andenken in Winterbach und im Kreis Kreuznach zu vervollständigen.



Aufrufe: 02.4.2022, 13:00 Uhr
Martin ImruckAutor