2024-05-17T14:19:24.476Z

Team Rückblick
Anführer auf dem Platz: Am Ende einer langen Saison zeigte sich auch Kapitän Daniel Flottmann (l.), hier mit Mirko Schuster, weitgehend zufrieden.
Anführer auf dem Platz: Am Ende einer langen Saison zeigte sich auch Kapitän Daniel Flottmann (l.), hier mit Mirko Schuster, weitgehend zufrieden. – Foto: Noah Wedel

SV Rödinghausen: Solide Saison mit Wermutstropfen

Tabellenplatz sechs ist für die "Wiehenelf" nach dem großen Umbruch ein ordentliches Endergebnis. In manchen Bereichen gibt es aber Luft nach oben.

Die siebte Saison des SV Rödinghausen in der Regionalliga ist seit ein paar Tagen Geschichte. Mit 40 Meisterschaftsspielen war sie die längste Spielzeit, die der Klub vom Wiehen in der vierthöchsten nationalen Liga bis dato zu absolvieren hatte.

„Das war schon brutal. Jetzt müssen wir erst einmal durchatmen“, sagte Trainer Nils Drube, nachdem sein Team mit dem 4:1 am letzten Spieltag gegen Fortuna Köln den sechsten Platz in der Tabelle manifestiert hatte – einer Platzierung, mit der man im Vorfeld nicht unbedingt hatte rechnen können. „Wir hatten ja vor der Saison diesen gewaltigen Umbruch. Die neuen Spieler sind aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland gekommen. Auch die Corona-Situation hat das Zusammenwachsen nicht einfacher gemacht“, meinte Drube.

»Immer wieder Probleme gegen tief stehende Gegner«

Und der Auftakt war mäßig. Ganze zwei Punkte hatte der SVR nach vier Spieltagen auf dem Konto, hinzu kam das Aus im Westfalenpokal-Halbfinale in Meinerzhagen und die 0:4-Schlappe im Entscheidungsspiel um die DFB-Pokalteilnahme gegen den SC Wiedenbrück. „Uns war grundsätzlich klar, dass es schwierig würde. Wir hatten ja in der Vorsaison wirklich das Maximum herausgeholt und nun ein völlig neues Team auf dem Platz. Aber das wir so schwer in die Spielzeit kommen würden, hatten wir doch nicht erwartet“, sagte SVR-Geschäftsführer Alexander Müller rückblickend. Dann aber bekam Rödinghausen die Kurve. Die Rädchen griffen besser ineinander, und in den folgenden sieben Partien sammelte das Team 14 Punkte, was den Sprung ins obere Mittelfeld der Tabelle mit sich brachte. „Die Hinrunde war dann insgesamt auch in Ordnung. Und in der Rückrunde haben wir das dann ausgegebene Ziel, uns punktemäßig noch einmal zu steigern, letztendlich auch noch erreicht. Platz sechs hätten wir vor der Saison allemal unterschrieben“, sagte Müller.

Der Geschäftsführer wollte aber neben dem Positiven auch die Ansatzpunkte zur Kritik nicht aussparen. „Während auf unsere Abwehr wieder absolut Verlass war, gab es in der Offensive noch Luft nach oben. Auch bei Standardsituationen hätten wir gefährlicher sein können. Und ganz klar hatten wir immer wieder Probleme gegen tief stehende Gegner. Da haben wir – bei allem Respekt – gerade gegen Mannschaften von unten einiges liegen gelassen. Es hätte am Ende auch Platz fünf oder sogar vier sein können. Und dass die Mannschaft auch gegen die Top-Teams der Liga konkurrenzfähig war, hat sie in den Spielen gegen diese Mannschaften hinlänglich bewiesen.“

Zu den Hindernissen, die es für den SVR in der Saison zu bewältigen galt, gehörten sicherlich auch die langen Ausfälle von Julian Wolff, Mirko Schuster und Sebastian Haut. Auch das Fehlen von Kapitän Daniel Flottmann in fünf Spielen machte sich gerade zu Beginn der Saison negativ bemerkbar. „Alles wichtige Bausteine“, sagte Müller. Und nicht zuletzt brachte eine spielplan- und coronabedingte vierwöchige Spielpause zwischen dem 17. April und dem 15. Mai den SVR noch einmal aus dem Rhythmus. Das Team brauchte drei Partien, um wieder in Tritt zu kommen. Ärgerlicherweise war darunter auch die dritte verpasste Chance auf einen Einzug in den DFB-Pokal durch die Niederlage im Elfmeterschießen bei den SF Lotte – wobei man aber auch nicht übersehen sollte, dass die Lotter unter ihrem neuen Trainer Andy Steinmann insgesamt eine deutliche Leistungssteigerung zu verzeichnen hatten und in der Rückrunde mit 30 Punkten genauso erfolgreich waren wie der SVR.

„Wir haben in der Rückrunde vier Spiele verloren, in der Hinrunde waren es noch sieben“, verwies Trainer Drube auf eine Entwicklung im Team, das sich dann in den letzten drei Saisonspielen noch einmal von seiner richtig guten Seite zeigte. „Das war doch gerade wieder von Zuschauern noch einmal ein versöhnlicher Abschluss. Gerne öfter so“, freute sich Kapitän Flottmann vor allem auch darüber, das im Stadion endlich wieder so etwas wie Fußball-Atmosphäre herrschte.

Dass die Ränge in der nächsten Saison denn wieder regelmäßig gefüllt sind, hofft auch Alexander Müller, der auch schon die Vorbereitung auf die Serie im Blick hat. „Ab dem 3. Juli wird wieder trainiert, am 12. Juli fahren wir ins Trainingslager nach Delden, und die ersten Testspiele sind auch schon in Planung.“

»Der Kader kann sich noch verändern«

Ansonsten sondiert der SVR-Geschäftsführer weiterhin den Spielermarkt. „Der Kader kann sich noch verändern, vor allem im Offensivbereich soll es noch Verstärkungen geben“, sagt er, wobei es hier vor allem darum gehen wird, Ba-Muaka Simakala adäquat zu ersetzen. Der 24-jährige Top-Torjäger des SVR in der abgelaufenen Saison hat inzwischen mit dem Drittligisten VfL Osnabrück offenbar einen neuen Verein gefunden. Beim Zweitligaabsteiger aus Niedersachsen wird in der nächsten Saison mit Omar Haktab Traoré übrigens auch ein weiterer früherer SVR-Akteur spielen. Sein Wechsel vom KFC Uerdingen an die Bremer Brücke wurde am Montag bekannt gegeben.

Aufrufe: 015.6.2021, 10:00 Uhr
Thomas Vogelsang / FuPaAutor