2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

SV Rödinghausen: Auch der Pokal-Held verlässt das Meisterteam

Beim SV Rödinghausen behält man die Ruhe, obwohl nun auch Torhüter Niclas Heimann das Meisterteam verlässt. Neue Vereine für Schlottke und Knystock.

Seinen ganz großen Abend hatte Niclas Heimann am 4. September 2019 im Häcker-Wiehenstadion, als das Westfalenpokalspiel gegen den favorisierten Drittligisten Preußen Münster ins Elfmeterschießen ging. Heimann hielt einen Versuch von Heinz Mörschel, danach verwandelte Lars Lokotsch – der Rest war Jubel beim SV Rödinghausen und mittendrin sein Torhüter. Der wird bei der für September geplanten Fortsetzung des Westfalenpokals nicht mehr beim SVR dabei sein: Niclas Heimann wechselt zum SSV Ulm in die Regionalliga Südwest.

Dabei hatte der 29-jährige Torhüter seinen Vertrag beim Meister der Regionalliga West erst vor wenigen Monaten bis 2022 verlängert. Auf eigenen Wunsch strebt der Keeper, der 2017 von RW Essen an den Wiehen kam und in 88 Spielen (davon 31 ohne Gegentor) zwischen den Pfosten stand, nun aber eine Veränderung an. Verbunden mit einer Ablösesumme, die der SSV Ulm (Siebter der Regionalliga Südwest in dieser Saison) zu zahlen bereit war. „Wir haben für alle Seiten eine gute Lösung gefunden und sind mit den Modalitäten des Wechsels einverstanden. Ein guter Deal, der sehr seriös ablief“, fasst SVR-Geschäftsführer Alexander Müller zusammen.

Der muss nun auf die Suche nach einem neuen Torwart und Partner von Jan Schönwälder (seit 2011 beim SVR) gehen, doch das bringt den Sportlichen Leiter des Regionalliga-Meisters nicht aus der Ruhe. „Wir haben drei, vier Kandidaten in der engeren Wahl, alles interessante und sehr gut ausgebildete Torhüter, mit denen wir uns auf dieser Position verjüngen können“, so Müllers überlegen.

Björn Schlottke, der in fünf Jahren 120 Regionalliga-Spiele für den SV Rödinghausen absolvierte, wurde jetzt beim Oberligisten FC Gütersloh und von dessen Trainer Julian Hesse als „absoluter Top-Transfer“ vorgestellt. „Er ist offensiv flexibel einsetzbar, sehr zielstrebig zum Tor und einfach sehr, sehr fleißig. Gerade mit seiner Geschwindigkeit wird er uns helfen“, lobt Hesse den Neuzugang, der für ein Jahr im Heidewald unterschrieben hat.

Der Verjüngungsprozess beim SV Rödinghausen gilt auch für den gesamten Kader, der aufgrund von mittlerweile zehn Abgängen (Felix Backszat, Eros Dacaj, Simon Engelmann, Niclas Heimann, Nico Knystock,Linus Meyer, Franz Pfanne, Björn Schlottke, Nikola Serra, Haktab Omar Traore) ein neues Gesicht bekommen wird. „Es geht darum, die Struktur der Mannschaft zu verändern. Dafür holen wir heiße und hungrige Jungs, die sich bei uns entwickeln wollen, denen man dafür aber auch die nötige Zeit geben muss. Auch unser neuer Trainer Nils Drube ist bekannt dafür, gern mit jungen Spielern zu arbeiten, außer Frage steht aber, dass diese jungen Spieler auch die entsprechende Qualität mitbringen müssen“, unterstreicht Alexander Müller.

Bislang konnte er mit Seung-Won Lee (23 Jahre, FC St. Pauli II), Enzo Wirtz (24, RW Essen), Joerie Church (22, AZ Alkmaar II), Tobias Reithmeir (20, FC Bayern Alzenau), Jonathan Riemer (19, Schalke II) und Adrian Wanner (20, 2. Mannschaft) sechs Neuzugänge vermelden, die dieses Anforderungsprofil erfüllen würden. Daneben bleiben als Säulen des neuen Teams erfahrene Leistungsträger wie Kapitän Daniel Flottmann (35), Julian Wolff (28), Angelo Langer (27), Nico Buckmaier (27) und Christian Derflinger (26) erhalten. Offen sind beim SV Rödinghausen jetzt noch zwei Personalien, wobei bei Defensivakteur Laurin von Piechowski die Zeichen ebenfalls auf Abschied stehen. Mit Stürmer Lars Lokotsch (sein Vertrag läuft aus) laufen die Gespräche.

Darüber hinaus sucht man beim SVR jetzt noch einen Torhüter, einen Spieler für die linke Außenbahn und zwei Stürmer. „Im Moment passiert sehr viel. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass wir mit 19 bis 20 Spielern in die Vorbereitung gehen und ein, zwei Positionen offen lassen, um noch Möglichkeiten zu haben, wenn sich etwas tut. Schnellschüsse werden wir jedenfalls nicht machen“, betont der SVR-Geschäftsführer.

Laut Müller könne ein solcher Umbruch auch sehr spannend sein. „Beim SVR wird sicherlich eine neue Zeit anbrechen. Dafür haben wir mit Nils Drube einen neuen Trainer, der eine andere Ansprache und neue Reize finden wird. Trotzdem verfolgen wir weiterhin ehrgeizige sportliche Ziele und wollen in unserer Liga wieder in die Top Sechs. Dafür brauchen wir Jungs, die genau das wollen“, betont Alexander Müller und stellt trotz der vielen namhafte Abgänge eines klar: „Um uns muss sich keiner Sorgen machen!“



Aufrufe: 03.7.2020, 14:15 Uhr
Andreas GerthAutor