2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Trübe Aussichten: Pullachs Trainer Orhan Akkurt fehlen momentan Routiniers im Kader; immerhin kehren Luis Heinzlmeier und Gilbert Diep zurück.
Trübe Aussichten: Pullachs Trainer Orhan Akkurt fehlen momentan Routiniers im Kader; immerhin kehren Luis Heinzlmeier und Gilbert Diep zurück. – Foto: Robert Brouczek

SV Pullach: Akkurt hadert mit Ausfällen - und jetzt kommt 6:0-Überraschungssieger Garching

Vor der eigenen Haustür kehren

Seit Dienstag dürfe der SV Pullach seinen anstehenden Gegner nicht unterschätzen: Da fegte der VfR Garching, der am Samstag (14 Uhr) bei den Raben gastiert, nämlich den SV Kirchanschöring mit 6:0 vom Feld.

Pullach – Die Garchinger gaben durch ihren zweiten Saisonsieg einerseits die Rote Laterne ab, andererseits verhinderten sie, dass die bis dahin ungeschlagenen Kirchanschöringer zu Spitzenreiter SpVgg Hankofen-Hailing aufschlossen. Und so war dieses Resultat unter den vielen Überraschungen der aktuellen Bayernliga-Spielzeit wohl die bislang allergrößte. Pullachs Trainer Orhan Akkurt hat in seiner aktiven Zeit allerdings so viel erlebt, dass ihn selbst so eine Sensation nicht erschüttern kann: „Von der Höhe war ich schon überrascht, aber es kann sein, dass Kirchanschöring einen rabenschwarzen Tag erwischt hat und Garching einen Supertag. Da geht es dann dahin, das ist im Fußball oft so.“

Gleichwohl könnte der VfR-Coup dem 36-Jährigen helfen, seine Mannschaft heiß zu machen. Zwar betont er: „Wir versuchen, jedes Spiel unabhängig von der Tabelle anzugehen und wir hätten sie auch nicht unterschätzt, wenn sie 0:6 verloren hätten.“ Aber er hatte vor einer Woche selbst noch vermutet, dass der Regionalligaabsteiger „offenbar noch nicht so in der Bayernliga angekommen“ sei. Nun sagt er: „Vielleicht war es ein Weckruf. Man sieht, wozu Garching in der Lage ist, wenn man sich nicht wehrt.“

Grundsätzlich folgt Akkurt, dessen Team zuletzt mit 1:5 in Landsberg unterging, aber dem Motto: „Bevor ich etwas zum Gegner sage, muss ich vor der eigenen Haustür kehren.“ Bitter ist nur, dass er fürs Kehren weiterhin kaum neue Besen zur Verfügung hat, oder anders gesagt: Die personelle Lage mit Ausfällen im zweistelligen Bereich bessert sich kaum. „Der September hat es gar nicht gut mit dem SV Pullach gemeint“, sagt Akkurt, der nach dem Monatswechsel zwar mit Luis Heinzlmeier nach abgebrummter Sperre und dem zuletzt aus privaten Gründen fehlenden Torjäger Gilbert Diep zwei Rückkehrer vermelden kann, nun aber den zweitbesten Schützen Max Zander, der auf einer Hochzeit ist, entbehren muss. „Das war schon lange abgesprochen, kommt jetzt aber natürlich ungelegen“, sagt Akkurt, der einmal mehr hoffen muss, dass sich die unerfahrenen Nachrücker wacker halten, wie zuletzt der 18-jährige Michael Dietl, Neuzugang aus der Jugend der SpVgg GW Deggendorf, bei seinem ersten Startelfeinsatz in Landsberg. „Wenn er 90 Minuten durchspielen muss, sagt das eigentlich schon alles. Die jungen Spieler brauchen Zeit, brauchen Kurzeinsätze und viele Trainingseinheiten“, weiß Akkurt, wie schwer der Sprung ins kalte Wasser ist, zumal nicht mehr viele Routiniers übrig sind, die die Jungen führen können: „Aufgrund der vielen Ausfälle fehlt es einfach an der Qualität.“ Wo der Gegner steht und wie er zuletzt gespielt hat, ist da beinahe schon nebensächlich. (Umberto Savignano)

SV Pullach: Krasnic – Burghard, Heinzlmeier, Bauer, Eck, Brändle, Amdouni, Gaigl, Lopes, Yildiz, Diep

Aufrufe: 01.10.2021, 13:31 Uhr
Umberto SavignanoAutor