2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Perouse (Mitte) – Bissingen II: Die Entscheidung fällt jetzt am grünen Tisch. Andreas Gorr
Perouse (Mitte) – Bissingen II: Die Entscheidung fällt jetzt am grünen Tisch. Andreas Gorr

SV Perouse klagt drei Punkte ein

Für den SV Perouse und den FSV Bissingen II hat das letzte Spiel des vergangenen Jahres ein Nachspiel am grünen Tisch

In der Bezirksliga hat Bissingen vier Spieler aus dem Oberligateam eingesetzt.

Mit 3:6 verlor der SV Perouse am 18. Dezember auf eigenem Platz gegen den FSV Bissingen II. Dabei setzten die Gäste mit Maurizio Macorig, Simon Lindner, Pierre Williams und Marius Kunde vier Akteure ein, die Stammspieler in der Oberligamannschaft sind. Alle vier waren in den unmittelbar vorangegangenen vier Pflichtspielen der Oberligamannschaft mindestens zweimal von Beginn an im Einsatz.

SV Perouse legt Protest ein

Die Verantwortlichen des SV Perouse legten aus diesem Grund Einspruch gegen die Spielwertung ein, bekamen in erster Instanz vom Bezirkssportgericht Recht und damit 3:0 Tore und drei Punkte. Der Verein begründete sein Vorgehen unter Bezugnahme auf § 16 b der Rechts- und Verfahrensordnung (RVO) des württembergischen Fußballverbandes, in dem es heißt: „Wegen eines Vergehens der Spielmanipulation ist zu bestrafen, wer in sonstiger Weise versucht, sportwidrig Einfluss auf den Spielausgang zu nehmen, z.B. durch den Einsatz von drei oder mehr Spielern einer höheren Mannschaft in einer unteren Mannschaft in der offenkundigen Absicht, sich einen sportwidrigen Vorteil zu verschaffen. Anzurechnen sind dabei die Spieler, die in den vier unmittelbar vorangegangenen Pflichtspielen (Meisterschaft und Pokal) der höheren Mannschaft mindestens zweimal von Beginn an zum Einsatz gekommen sind, und zwar ungeachtet ihres Alters und der jeweiligen Spieldauer.“

Bissingen wollte Nachteil ausgleichen

In seiner Stellungnahme hat der FSV Bissingen den Versuch der absichtlichen Spielmanipulation abgestritten. Der neue Betreuer Markus Haas sowie die Trainer hätten den entsprechenden RVO-Paragrafen nicht wahrgenommen, da eine „Tangierung einer Spielmanipulation fernab ihrer Vorstellungen lag“. Zum anderen seien die vier Oberligaspieler nur eingesetzt worden, um einen Nachteil der zweiten Mannschaft auszugleichen, der nur zehn Spieler zur Verfügung gestanden hätten.

Horst-Walter Schaefer, der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts, wies diese Ausführungen zurück. „Wenn die Argumentation des FSV 08 Bissingen in diesem Fall, . . . greifen würde, wäre der Sinn und Zweck des §16 RVO ad absurdum geführt“, gab er dem Einspruch des SV Perouse statt. In seiner Stellungnahme kündigte der FSV Bissingen an, dass der Vorstand gewillt sei, den Fall unter Ausschöpfung der Verbandsgerichtsbarkeit auch vor einem ordentlichen Gericht überprüfen zu lassen.

Tatsächlich liegt beim württembergischen Fußballverband inzwischen eine Berufung des FSV Bissingen vor. Der Abteilungsleiter Recht, Frank Thumm, bestätigte den Eingang. Das Verbandsgericht muss nun entscheiden, ob das per E-Mail geschickte Schreiben fristgerecht eingetroffen ist, und ob es der Argumentation des Vereins folgt und das Urteil aus erster Instanz kippt.

Die Tabelle in der Bezirksliga Enz-Murr in der Übersicht

1.
SV Salamander Kornwestheim (Ab) 19 14 2 3 48 : 26 22 44 2.
FC Marbach 19 12 3 4 48 : 20 28 39 3.
FV Löchgau II 19 9 7 3 41 : 30 11 34 4.
FSV 08 Bissingen II 19 9 3 7 34 : 26 8 30 5.
SV Germania Bietigheim 17 9 2 6 39 : 26 13 29 6.
TSV Schwieberdingen 19 8 5 6 43 : 31 12 29 7.
TSV Flacht 19 9 2 8 43 : 49 -6 29 8.
SKV Rutesheim II 19 8 4 7 41 : 31 10 28 9.
TSV 1894 Eltingen (Ab) 19 8 3 8 32 : 29 3 27 10.
SGM Riexingen (Auf) 18 8 2 8 30 : 34 -4 26 11.
TSV 1899 Benningen 17 7 4 6 34 : 28 6 25 12.
SV Perouse (Auf) 18 7 4 7 39 : 41 -2 25 13.
TSV Münchingen (Ab) 18 7 2 9 20 : 28 -8 23 14.
TV Aldingen (Auf) 19 5 4 10 29 : 40 -11 19 15.
SV Hellas Bietigheim 19 5 3 11 23 : 45 -22 18 16.
TSV Phönix Lomersheim 19 4 5 10 36 : 47 -11 17 17.
TSV Merklingen 19 5 1 13 31 : 61 -30 16 18.
FV Ingersheim (Ab) 18 4 2 12 20 : 39 -19 14

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Aufrufe: 013.1.2017, 11:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor