2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hinter den Fußballern des SV Mietingen liegt die perfekte Saison. Sie sicherten sich sowohl Meisterschaft als auch Pokal. Foto: Volker Strohmaier
Hinter den Fußballern des SV Mietingen liegt die perfekte Saison. Sie sicherten sich sowohl Meisterschaft als auch Pokal. Foto: Volker Strohmaier
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SV Mietingen kehrt ungefährdet zurück in die Landesliga

Fußball, Bezirksliga Riß: Der SV Mietingen wird eindrucksvoll seiner Favoritenrolle gerecht

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Mietingen / - Was Meisterfeierlichkeiten anbelangt, sind sie inzwischen "alte Hasen". Der SV Mietingen durfte am 18. Mai, drei Spieltage vor Saisonschluss in der Fußball-Bezirksliga Riß, seine dritte Meisterschaft innerhalb von vier Jahren feiern. Vor der Saison war der SVM als der große Meisterschaftsfavorit gehandelt worden und wurde diesen Vorschlusslorbeeren gerecht. Als Krönung einer grandiosen Saison packte der souveräne Meister den Bezirkspokalsieg drauf.

Jeder gut besetze Chor hätte am 30. Mai, kurz nach dem Schlusspfiff beim Pokalfinale in Dettingen zwischen dem SV Mietingen und den SF Schwendi, seine helle Freude gehabt. Einmütig stimmten die zahlreichen Mietinger Anhänger, ehemalige Akteure, Verantwortliche und Spieler Siegesgesänge an. Minuten zuvor hatten die schwarz-weißen Kicker den Höhepunkt unter eine denkwürdige Saison gesetzt, die den fünften Landesliga-Aufstieg und das erste Double seit dem Jahre 1987 brachte. Nachwirkungen von Feierlichkeiten waren beim SVM kaum zu spüren, auch in den verbleibenden Ligapartien gab der Meister Vollgas und verabschiedete sich mit einer Serie von 16 ungeschlagenen Partien aus der Bezirksliga.

Das war dann nach den Worten von Dominik Burry, der sich ab der Rückrunde mit Andreas Bösch als Spielführer abwechselte, auch das Ziel: " Wir haben immer von Spiel zu Spiel gedacht, jede gewonnene Partie hat uns noch mehr gepusht, wir wollten unbedingt zu Hause ungeschlagen bleiben und auch nach der Meisterschaft unsere Spiele sportlich fair durchziehen. Das ist uns gelungen. Für mich persönlich war es eine große Ehre, beim Pokalfinale als Kapitän den Pokal in Empfang nehmen zu dürfen."

Für seinen Trainer Reiner Voltenauer war die dritte gemeinsame Meisterschaft weitaus mehr als nur Pflichterfüllung. "Wir wussten vor der Saison, dass Konkurrenz da ist, nach dem unglücklichen Abstieg mussten wir erst mal wieder Fuß fassen. Es ist uns wohl gelungen, viele individuell gute Akteure zu einer echten Einheit zu formen, viele Spieler sind noch besser geworden. Christian Glaser hat als Co-Trainer auf dem Platz Verantwortung übernommen und hatte sagenhafte 40 Torbeteiligungen."

Auch für SVM-Abteilungsleiter Christian Dobler waren die Erfolge dieser Saison kein Selbstläufer. "Wir sind als Favorit in die Saison gegangen, unsere eigenen Ansprüche waren natürlich, vorne mitzuspielen. In vielen Partien waren wir von vornherein Favorit, von uns wurde erwartet, dass wir das Spiel machen. Unser Trainerteam hat die Mannschaft überragend durch die Saison geführt, wir hatten niemals eine richtige Schwächephase. Alle im Verein haben an einem Strang gezogen, der Pokalsieg war das I-Tüpfelchen."

Ab dem achten Spieltag vorn

Viele Mannschaften wären froh um einen echten Torjäger in ihren Reihen, beim SVM wütete ein Trio in den gegnerischen Strafräumen. Robin Ertle (26 Tore), Co-Trainer Christian Glaser (18) und Roland Mayer (12) waren für weit mehr als die Hälfte der insgesamt 88 erzielten Saisontreffer verantwortlich. In exakt der Hälfte der 28 Partien waren die SVM-Angreifer mindestens drei Mal erfolgreich. Kaum verwunderlich ist dann, dass auch der höchste Saisonsieg (9:0) auf das Konto des Meisters geht.

Die Liste der Liga-Bestwerte ist jedoch noch länger. Auf eigenem Platz wie auch auf gegnerischen Geläuf hatte der Meister die beste Bilanz vorzuweisen, in der gesamten ungeschlagenen Rückrunde ließ der SVM gerade noch zehn Gegentreffer zu. Als echte Schlüsselmomente der Saison nennt der Mietinger Meistertrainer den Sieg in Gutenzell vor der Winterpause, den Last-Minute-Sieg in Eberhardzell und letztlich zwei Erfolge über die Osterfeiertage. "Von da an wussten wir, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann." Unter dem Strich durfte man dann eine mehr als verdiente Meisterschaft mit 69 Punkten und 88:36 Toren und satten 13 Punkten Vorsprung auf den Zweiten Gutenzell der sehr umfangreichen Mietinger Vereinschronik zuordnen.

"Wir sind das gallische Dorf in der Landesliga, aber bestimmt auch der Farbtupfer", ist Voltenauer, wie auch das gesamte Mietinger Umfeld, voller Vorfreude auf die kommende Herausforderung. "Es werden Mannschaften auf uns zukommen, die 18 Vertragsspieler auf dem Spielberichtsbogen stehen haben oder kräftig aufgerüstet haben. Es ist eine Riesenherausforderung, aber auch die spannende Frage, wie weit uns die eigene Begeisterung mit unseren Mitteln und tollen Fans trägt und wo die Grenzen dann sind. Der Klassenerhalt ist das Ziel, keine Frage."

Keine Abgänge, zwei Zugänge

Die Landesliga umfasst in der kommenden Saison 17 Mannschaften, für den Nichtabstieg muss der SVM dann wohl sechs Teams hinter sich lassen. Das hält sein Abteilungsleiter für keineswegs unrealistisch. "Wir haben eine sehr gute Entwicklung genommen, Erfahrungswerte aus der letzten Landesligasaison könnten nun hilfreich für uns sein."

Abgänge hat der SVM keine zu vermelden, an Neuzugängen stehen bisher Martin Hauler vom SV Eberhardzell und Nico Wiemer vom SV Stafflangen fest. Trainingsauftakt ist beim SV Mietingen am 9. Juli.

Aufrufe: 028.6.2019, 11:28 Uhr
Schwäbische Zeitung / Gerhard KirchenmaierAutor