2024-05-10T08:19:16.237Z

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Paul Thomik: Die Zukunft des Routiniers ist noch nicht geklärt. Foto: Robert Geisler
Paul Thomik: Die Zukunft des Routiniers ist noch nicht geklärt. Foto: Robert Geisler

SV Heimstetten: Wie geht es weiter mit Routinier Paul Thomik?

"Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“

Beinahe wäre Paul Thomik an diesem Nachmittag ein Tor gelungen – allein dieser Treffer hätte so gar nicht zu seiner Leistung gepasst.

Heimstetten – Denn in der 74. Minute des Regionalligaduells seines SV Heimstetten gegen die SpVgg Greuther Fürth II will der Abwehrspieler eine Flanke von seiner Brust zurück zum Torwart tropfen lassen. Doch weil dieser schon aus dem Kasten geeilt ist, hoppelt der Ball plötzlich aufs leere Tor zu – ehe der Keeper ihn soeben noch per Hechtsprung vor der Linie erwischt.

In diesem Moment ist wohl auch dem 34-jährigen Thomik bange geworden. Ansonsten aber liefert der Routinier beim 2:0-Erfolg seines SVH eine abgeklärte Vorstellung in der Dreierkette ab – und eine formidable. Nicht nur gewinnt er fast alle Zweikämpfe und spielt kluge Pässe nach vorne, sondern vor allem fällt Thomik als lautstarker Dirigent und Motivator auf. „Ich bin jetzt 34 und habe bei uns die meisten Zweitligaspiele gemacht“, sagt der Routinier, der einst in Osnabrück und bei Union Berlin gekickt hat. „Natürlich ist es da meine Aufgabe, die jungen Spieler anzuleiten.“

Diese Aufgabe hat Thomik seit seinem Wechsel zum SVH 2017 jedoch nicht allzu oft erfüllen können. Der Grund: Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück – so auch in der Hinrunde. Doch zuletzt hat Thomik die komplette Vorbereitung mitgemacht, „und das merkt man ihm an“, sagt sein Trainer Christoph Schmitt. „Er tut uns sehr gut, auch weil er lautstark auf dem Platz ist und seine Mitspieler anweist.“

Gerade im Abstiegskampf ist der Oldie für den SVH Gold wert mit all seiner Erfahrung – schon als Teenager spielte der in Polen geborene Thomik für die deutschen U17- bis U20-Nationalteams und nahm an zwei Europa- sowie einer Weltmeisterschaft teil. Bleibt nur die Frage, wie lange der Routinier noch die Fußballschuhe schnüren wird. Denn zum einen arbeitet Thomik in Vollzeit bei einem Autohersteller, zum anderen hat er eine Frau und zwei kleine Kinder, „die manchmal etwas zu kurz kommen“, wie er selbst einräumt. Und das sei dann auch der einzige Grund, der ihn als „Fußballverrückten“ dazu bringen könnte, nach der Saison einen Schlussstrich zu ziehen, sagt Thomik, ehe er betont: „Aber eine Entscheidung, wie‘s bei mir weitergehen wird, ist noch nicht gefallen.“

Aufrufe: 09.4.2019, 09:00 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor