2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Trainer Sven Schmidt ist mit dem SV Dringenberg auf Kurs.
Trainer Sven Schmidt ist mit dem SV Dringenberg auf Kurs. – Foto: Rene Wenzel

SV Dringenberg: Der Aufstieg ist (noch) kein Thema

Der SV Dringenberg ist super in die neue Saison gestartet. Trotzdem will Trainer Sven Schmidt nichts von einem möglichen Aufstieg wissen.

Einzig am 1. Spieltag kassierte der SV Dringenberg eine Niederlage. Seitdem ist der SVD ungeschlagen und fuhr in den folgenden neun Partien 25 von 27 möglichen Punkten ein. Keine andere Mannschaft war im gleichen Zeitraum erfolgreicher. Mit einem Spiel weniger rangiert das Team von Sven Schmidt auf dem 2. Platz und weist nur einen Zähler Rückstand auf Tabellenführer Post TSV Detmold auf. Dringenberg hinterließ von allen Teams bis dato den besten Eindruck der noch jungen Saison.

Friede, Freude, Eierkuchen beim SVD

„Wir sind natürlich sehr zufrieden“, antwortet Coach Schmidt auf die Frage nach dem Verlauf des Saisonstarts. „Wir haben schon in Detmold am 1. Spieltag ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, verlieren aber am Ende unglücklich (1:2). Danach haben wir in unseren Auftritten eine gewissen Konstanz reinbekommen – im Punkte sammeln und auch in der Art und Weise, wie wir spielen. Es gab den Punktverlust in Lügde, wo wir zu Recht nur unentschieden (1:1) spielen. Aber ansonsten gewinnen wir die Spiele, die wir gewinnen, auch verdient. Insgesamt ist unser ganzes Auftreten in dieser Serie bislang einfach schön anzusehen“, blickt der 39-Jährige erfreut auf die ersten zehn Partien zurück.

Dass der SVD ambitioniert ist und über einen guten Kader verfügt, war bereits im Vorfeld der Spielzeit klar. Dass der Start nach der Corona-Pause aber so gut verläuft, hat selbst die Verantwortlichen unter der Burg etwas überrascht. Schmidt sieht eine Weiterentwicklung als Grund für die aktuellen Resultate: „Erfolg kann man nie erwarten. Als Mannschaft musst du Woche für Woche immer Leistung bringen. Wenn das passiert, ist die Chance groß, dass man belohnt wird. Wir sind auch letztes Jahr gut gestartet, haben aber dann in einigen Spielen viel zu oft eine Führung aus der Hand gegeben. Das passiert uns dieses Jahr nicht. Die Mannschaft in sich ist gefestigter als letztes Jahr. Sie hat keine Schwankungen mehr und legt in dem was wir machen wollen und wie wir es machen wollen eine gewisse Konstanz an den Tag. Deshalb gewinnen wir unsere Spiele verdient.“

Großer Kader mit viel Qualität

Besonders imponiert den Coach, wie seine Mannschaft bislang den gezwungenen Personalrochaden trotzt. „Wir konnten noch kein einziges Mal mit derselben Elf zwei aufeinanderfolgende Spiele bestreiten. Seit dem 1. Spieltag müssen wir Woche für Woche eine andere Stammformation auf das Feld bringen – aufgrund von Verletzungen, Urlauben oder sonstigen Dingen. Und dass wir das bislang in dieser Art und Weise mit dieser Punkteanzahl hinbekommen haben, ist ehrlich gesagt richtig, richtig gut. Wir haben natürlich einen großen Kader, trotzdem ist es in so einer Situation keine Selbstverständlichkeit, die Siege einzufahren. Das spricht für die Qualität der gesamten Mannschaft.“

Eine große Schwäche war beim SVD in den bisherigen Partien nicht auszumachen. Dass die Burg-Kicker „erst“ dreimal in der Defensive die Null hielten, ist für Schmidt kein Zeichen für eine verbesserungswürdige Abwehrarbeit: „Wir haben erst drei oder vier Gegentreffer aus dem Spiel heraus bekommen, der Rest fiel durch Standartsituationen. Darunter waren zwei Elfmeter und ein direkt verwandelter Freistoß. Wir lassen in den Spielen eigentlich unheimlich wenig an Torchancen zu und stehen an sich sehr stabil. Da hatten wir in der Vergangenheit Jahre, wo es deutlich schlechter war im Vergleich zu jetzt.“

Schmidt erwartet einen spannenden Aufstiegskampf

Seit der Saison 2014/15 spielt der SVD durchgehend in der Bezirksliga. Eine Spielzeit zuvor gab der Klub seine Visitenkarte in der Landesliga ab. Trotz des guten Starts verschwenden die Verantwortlichen keinen Gedanken an einen neuerlichen Abstecher eine Liga höher. „Wir haben uns noch nicht mit der Thematik einer neuen Zielsetzung auseinandergesetzt. Wir wissen, dass wir eine enorme Qualität innerhalb der Mannschaft haben und dass wir damit ins obere Tabellendrittel wollen. Das gelingt uns momentan sehr gut. Aber der Aufstieg ist aktuell überhaupt kein Thema“, wiegelt Schmidt die Meisterschaftsambitionen ab.

Der Coach kennt das Geschäft. Zwar lässt er sich eine Hintertür offen, will seinem Team aber keinen Rucksack aufladen: „Dafür ist es auch noch viel zu früh, dafür muss mindestens erst einmal die Hinrunde gespielt sein. Vielleicht kann man sich in der Winterpause hinsetzen und gucken, was vielleicht möglich ist. Aber momentan setzen wir uns damit nicht auseinander. Wir wissen natürlich, wo wir stehen und das wir einen guten Lauf haben. Aber im Fußball kann sich das alles auch ganz schnell in eine andere Richtung drehen. Von daher sind wir gut beraten, in dieser Hinsicht erst gar keinen Druck aufzubauen.“ Dass die beiden Top-Teams Detmold und Dringenberg den Titel unter sich ausfechten, glaubt Schmidt im Übrigen nicht: „Es werden definitiv noch andere Mannschaften oben eingreifen. Viele direkte Duelle der hochplatzierten Teams stehen ja auch erst noch an. Ich gehe davon aus, dass Höxter und Lemgo sehr lange oben mitmischen werden.“ Die Worte des SVD-Trainers lassen auf einen spannenden Aufstiegskampf hoffen …

Aufrufe: 011.11.2021, 09:00 Uhr
André WinkelhagenAutor