2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

SV Bischofshagen-Wittel ist nach 44 Jahren zurück

Der Kultverein feiert sein Comeback im Kreisoberhaus. Der Aufstieg in die Herforder Kreisliga A hat durchaus seine Herausforderungen.

Die Erfolgsspur des SV Bischofshagen-Wittel führt nach dem Aufstieg in die Herforder Kreisliga B1 in der Saison 2016/17 (C-Liga Meister mit 82 Punkten) schon vier Spielzeiten später in die sehr starke Kreisliga A zur neuen Saison 2020/21. Kontinuierlich und getragen von einem stabilen Teamgeist steigerten sich die Männer vom „Hagen“ unter der Regie von Trainer Ernst Vogt und stiegen als Tabellenerster 2019/20 nach dem Abbruch der Saison mit der zweitbesten Quote (sie hatten eine Partie mehr ausgetragen) neben Spenge auf.

Verdient allemal, denn die „Häger“ sammelten nach dem mühsamen Saisonstart (ein Sieg, zwei Niederlagen) 15 Siege in Serie, die erst mit dem letzten Saisonspiel, einem 2:2-Unentschieden bei TuRa Löhne II, riss. Die Quote reichte knapp vor dem SC Batman, und nach den Plätzen neun (Saison 2016/17), drei (Saison 2017/18) und schließlich zwei (Saison 2018/19) folgte nun der Aufstieg in die A-Liga nach 44 Jahren Abstinenz. Was für eine Herausforderung für die „Häger“.

Statt Bünder SV III kommt die 1. Mannschaft des Bünder SV. Statt TuRa Löhne II nun Grün-Weiß Pödinghausen oder der SV Enger-Westerenger. Das Tempo und die Passquote in der Herforder A-Liga sind ein anderes Kaliber, das wissen sie am „Hagen“. Trainer Ernst Vogt sagte es mit Ehrfurcht und Realismus: „Für ganz viele Spieler ist es das erste Jahr in einer A-Liga, so für Wulfmeier, Wiedecke, Tusche, Sieker oder Baumann, das wird eine echte Herausforderung“.

Neben den bisherigen Neuen (unter anderem Torjäger Chris Sebastian Lange) soll noch im Juni eventuell ein Innenverteidiger kommen, der Kader der Saison 19/20 hat laut Vogt komplett für die neue Saison zugesagt. Nur Torwart Tim Krüger tritt aus familiären Gründen etwas kürzer, bleibt aber als „Fan“ am Hagen – oder für den Notfall, falls sich beide Keeper gleichzeitig verletzen. Eventuell kommt noch ein Torwart-Trainer ins Team neben Vogt und seinem Co-Trainer Peter Koltzenburg. Vogt kennt neben den sportlichen Herausforderungen auch die strukturellen.

Die Parkplatzsituation rund um den „Hagen“ ist eine Katastrophe, es gibt oft Ärger mit den Anwohnern. Wenn Hiddenhausen, die Herforder Klubs, GW Pödinghausen oder gar der SV Löhne-Obernbeck zum Derby viele Fans mitbringen, droht Verkehrschaos. Auch taktisch wird sich Vogt, das deutete er an, was Neues einfallen lassen. Die „Häger“ wissen um die Herausforderung, nun müssen sie mental auch mal Niederlagenserien verarbeiten, gab es in den vergangenen drei Spielzeiten im Schnitt knapp 75 bis 90 Prozent gewonnene Spiele. Die Zeiten dürften vorbei sein.

Die besten Torschützen der Corona-Saison 19/20 waren Kevin Stahlsmeier (18 Tore, er trifft nun auf seinen Ex-Klub SV Löhne-Obernbeck), Lennart Paul Baumann (10 Tore) und Anton Cetverikov (8 Tore). Von seiner Gattin Marina (geborene Leickel, hat auch Fußball-Gene intus) bekam Ernst Vogt zum Aufstieg keine Blumen oder Ähnliches, sondern einen Spruch zu hören: „A-Liga! Dann bist du ja noch häufiger weg.“

Klar, Vogt nutzt jede freie Minute, um auf den Plätzen der Konkurrenz zu spionieren und sich Spieler anzuschauen. Auch er hat eine 100-Prozent-Fußball-DNA inne (eine blau-gelbe vom Hagen, und eine grüne des SV Werder Bremen). Die „Häger“ werden sie weiterhin brauchen.

Aufrufe: 027.5.2020, 14:30 Uhr
Wolfgang DöbberAutor