2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Avancierte zum Pokalhelden: Torwart Alexander Eickhorst.
Avancierte zum Pokalhelden: Torwart Alexander Eickhorst.

SV Bad Laer gewinnt den Kreispokal

Thomas-Elf siegt im Elfmeterschießen gegen BW Merzen

Es war zwar nicht immer hochklassig, dafür aber spannend und intensiv: Im Finale des Krombacher Kreispokals Osnabrück Land setzte sich der Vierte der Kreisliga Süd, SV Bad Laer, denkbar knapp mit 5:2 nach Elfmeterschießen beim Nord-Zweiten BW Merzen durch. In den 90 zuvor gespielten Minuten fand sich nach einem gerechten 1:1 noch kein Sieger.

Um 19:20 Uhr am Samstagabend stemmte Kapitän Nicolas Rinklake die Trophäe, die den Gewinn des Kreispokals symbolisiert, in die Höhe und wurde dabei von einer Vielzahl an Fans, vor allem aber von seinen Mannschaftskameraden des SV Bad Laer akustisch unterstützt. Ausgelassen feierte die Elf von Trainer Jörg Thomas den gelungenen Abschluss einer spannenden Pokalsaison der Bad Laerer.
Nur wenige Meter daneben saßen die geschlagenen Gastgeber von BW Merzen enttäuscht auf dem Boden und sahen den Gästen beim Feiern zu. Nachdem die Mannschaft des zum Saisonende scheidenden Trainers Bruno Graw bereits sechs Tage zuvor beim 1:4 im Spitzenspiel gegen Kalkriese wohl sämtliche Chancen auf die Meisterschaft und den direkten Wiederaufstieg in die Bezirksliga verspielt hatte, entglitt den Merzener Löwen nun auch noch mit dem Kreispokal die letzte Chance auf einen Titelgewinn und einen versöhnlichen Abschluss einer erst hinten raus enttäuschenden Saison.

Keine Tore vor der Pause

Vor über 300 Zuschauern entwickelte sich auf der Löwenkampfbahn schnell ein, wie sagt man so schön, "intensiver Pokalfight", der zwar mit Torraumszenen, nicht dafür mit Engagement der beiden Teams geizte. Merzen griff dabei vor allem auf lange Bälle zurück, während Bad Laer das Spiel in der Mitte an sich zu reißen versuchte. Entsprechend verteilt waren die Spielanteile, auch wenn die Gäste aus dem optischen Übergewicht im Mittelfeld wenig Ertrag herausschlugen. "Die Ansätze waren gut, der letzte Pass jedoch oft schlecht und die Abschlüsse fehlten", lautete dass Pausenfazit von Trainer Jörg Thomas. Die beste Chance hatte jedoch kurz vor dem Halbzeitpfiff Merzen, Florian Dirkes fiel im Fünfmeterraum auf den Ball und bekam ihn im Gestochere nicht an Torhüter Alexander Eickhorst vorbei über die Linie. Das 0:0 zur Pause gab zumindest die Torgefährlichkeit beider Mannschaften gut wieder.

Keeper Holstein greift daneben – 0:1

Daran änderte sich nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff jedoch etwas, als erstmalig Gästejubel über den Sportplatz hallte. Den Treffer erzielte Goalgetter Yannik Seete, zu großen Teilen ging das Tor jedoch auf die Kappe von BW-Torhüter Mirko Holstein, der den schwachen und unplatzierten Versuch Seetes aufnehmen wollte – ihn jedoch durch die Hände ins Tor gleiten ließ. "Das passiert den Besten", machte sein Trainer Bruno Graw dem jungen Rückhalt keinen Vorwurf, zumal das Gegentor die Merzener wachzurütteln schien, die sich von nun an spielerisch mehr und mehr Anteile erkämpften. In der 70. Minute hätte Bad Laer nach vermeintlichem Foul an Timo Beck einen Elfmeter bekommen können, auf der anderen Seite verfehlten Daniel und Christian Holstein den Ausgleichstreffer nur knapp.

Ausgleich und offener Schlagabtausch in den letzten Minuten

Deutlich besser und traumhaft schön machte es zwei Minuten vor dem Ende Merzens Dennis Wessling, der einen zu kurz abwehrten Freistoß an der Strafraumkante erst mit der Brust herunternahm, einmal auftropfen ließ und anschließend das Spielgerät mit Wucht im linken WInkel versteckte. Mitten in den Jubel des späten Ausgleichs hätte auf beiden Seiten sogar der noch spätere Siegtreffer fallen können: Bad Laers beste Chance im Spiel vergab Maik Rolf aus kürzester Distanz kläglich, da er eine scharfe Seete-Hereingabe freistehend über den Kasten setzte, während Simon von der Haar für Merzen aus halblinker Position das Ziel knapp verfehlte. So musste das Elfmeterschießen herhalten und dort erwiesen sich die Gäste als das coolere Team.

Entscheidung im Elfmeterschießen

Nicolas Rinklake, Dominink Thomas und Marius Paul trafen für Bad Laer gegen Mirko Holstein; Holsteins Brüder Christian, Marcel und Daniel traten für Merzen an den Punkt, Zweiterer traf – die anderen beiden fanden ihren Meister in Alexander Eickhorst. Als der vierte Bad Laerer Schütze Yannick Seete den Ball über die Linie drückte war das Spiel entschieden und Trainer Thomas überglücklich, der vorher schon ein gutes Gefühl hatte: "Alexander Eickhorst ist ein Elfmeterkiller und unsere Schützen in der Regel sehr sicher." Dem Gegner sprach er dennoch ein Lob aus: "Das Tempo war schon eine andere Nummer als bei uns in der Liga." Danach stürzte er sich wieder mit dem Versprechen, dass am Abend "die Post noch richtig abgehen" werde wieder in die Traube seiner feiernden Spieler. Geknickt wirkte indes Bruno Graw, der vor allem im ersten Durchgang technische Mängel seiner Mannschaft beschrieb und zudem mit mehreren knappen Abseitsentscheidungen gegen Merzen haderte. Man merkte ihm und seinen Spielern die Enttäuschung über die desaströse letzte Woche an – hervorgehoben durch den Kontrast der ausgelassen feiernden Gäste.

Aufrufe: 019.5.2018, 21:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor