2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dem HSV treu: Siegfried Möhlmeyer. Foto: Winfried Beckmann
Dem HSV treu: Siegfried Möhlmeyer. Foto: Winfried Beckmann

»Immer mehr Hemmnisse durch Bürokratie«

Durch-und-durch-Hunteburger Siegfried Möhlmeyer: Alles familiär, nichts anonym, offen für junge Menschen

Seit fünf Jahren 1. Vorsitzender, davor 2. und 3. Vorsitzender, Fußball-Obmann sowie stellvertretender Jugendwart, seit 43 Jahren Mitglied im Hunteburger SV, seit 29 Jahren in einer Funktion als Durch-und-durch-Hunteburger – Siegfried Möhlmeyer (54), im Beruf als Qualitätsmanager bei BASF, im Interview unserer Serie mit 1. Vorsitzenden der Wittlager Sportvereine.

Herr Möhlmeyer, in den letzten Jahreshauptversammlungen fielen junge Menschen in der Vorstandsarbeit auf. Wie haben Sie junge Menschen dafür gewinnen können?

Ohne Ehrenamt geht es nicht. Da ist auch der Nachwuchs wichtig. Der Unterbau stimmt bei uns mit mehr als 30 jungen Leuten in verschiedenen Posten, auch im Vorstand mit Felix Schiewe sowie Alischa Sander und Eva-Maria Schwarzmeier als zwei jungen Damen. Man muss junge Menschen einfach ansprechen. Wir sind offen, nicht hochgestochen. Junge Menschen werden bei uns für voll genommen. Sie fühlen sich verstanden, ernst genommen, akzeptiert, weil ihnen eine Chance gegeben wird.

Und das in einem Groß verein mit 1400 Mitgliedern bei 3500 Einwohnern in Hunteburg. Wie ist die Größe noch überschaubar?

Trotz der Größe ist alles bei uns familiär, ein offener Umgang miteinander. Die meisten kennen sich auch untereinander. Die machen auch sonst in der Freizeit viel gemeinsam, wie eine verschworene Gemeinschaft. Das sieht man auch an der Sportwerbewoche, am wieder eingeführten Sportlerball. Bei uns ist nichts anonym. Bei uns wird noch zusammengesessen.

Und das in einem Verein, der auf reichlich Breitensport setzt und auf Vielfalt.

Klar bekennen wir uns zum Breitensport. Leistungssport mit Geld geht bei uns nicht, denn wir bezahlen nichts mit Ausnahme von Übungsleitern. Unser Aushängeschild ist Karate. Natürlich auch die große Gruppe Fußball. Da haben wir ja schon mal Bezirksklasse gespielt, sind dann aber in die Kreisklasse abgerutscht. Kreisliga jetzt ist gut für uns – alle Hunteburger Jungs, denn die möchten die Zuschauer sehen. Da kann sich jeder den anderen ansprechen und mitfiebern.

In den letzen Jahren haben Sie einiges auf der weitläufig einladenden Anlage zum Beispiel mit Spielfeldern, Gebäuden und Sportgeräten getan. Zufrieden oder noch reichlich Pläne?

Mit dem, was wir geschafft haben, sind alle gut zufrieden. Deshalb muss ich auf die Frage antworten: Mir fällt nichts mehr ein. Wir haben den Umkleidetrakt umgebaut, die Versorgungsstation geschaffen, Sprunggrube neu und Leichtathletik-Ring angelegt und mehrere Spielfelder geschaffen.

Und wie sähe es mit einem Kunstrasen aus?

Ich bin kein Fan davon, nicht nur finanziell gesehen. Wir haben nicht die Firmen, die das möglich machen und helfen. Auch die Folgekosten sind nicht gering. Was nützt Kunstrasen, wenn doch nicht gespielt wird? Wir sind glücklich mit unseren beiden Plätzen. Vor Jahren war die Rede vom Rumpelacker in Hunteburg. Das sieht jetzt völlig anders aus.

Und wo drückt der Schuh?

Was uns fehlt? Die öffentliche Förderung des Ehrenamtes. Außerdem wird uns die Arbeit immer schwieriger gemacht, immer mehr Hemmnisse durch Bürokratie. Wir haben einen Ordner angelegt, damit wir wissen, woher was kommt, das wir bei unserer Sportwerbewoche zum Beispiel zum Essen anbieten.

Aufrufe: 08.7.2018, 08:00 Uhr
Wittlager KreisblattAutor