2024-06-14T14:12:32.331Z

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Daniel Supper hat klare Vorstellung vom Coachen: „Jeder Spieler benötigt eine andere Art der Ansprache, man kann nicht alle über einen Kamm scheren" Foto: Schmidt
Daniel Supper hat klare Vorstellung vom Coachen: „Jeder Spieler benötigt eine andere Art der Ansprache, man kann nicht alle über einen Kamm scheren" Foto: Schmidt

Supper: Erste Station als Spielertrainer in Deckenpfronn

28-jähriger Nufringer will Verantwortung übernehmen +++ Ein Mann für klare Ansagen

Verantwortung übernehmen, das sei sein Ding. Das sagt Daniel Supper. Er ist 28 Jahre alt, und er ist seit dieser Saison der neue Coach des Bezirksligisten SV Deckenpfronn. Als Spielertrainer wurde er vom SVD geholt, es ist sein erster Posten dieser Art. Zuvor war Supper neuneinhalb Jahre Spieler beim FC Gärtringen, hat dort Aufstiege in die Verbandsliga erlebt und Abstiege aus dieser Klasse und den letztlich erfolgreich geführten Abstiegskampf in der vergangenen Runde in der Landesliga.

Bisher immer nur in Gärtringen gekickt

Neugier habe er verspürt, auch eine gewisse Anspannung vor dem ersten Training mit seiner neuen Mannschaft. Erstmals war Daniel Supper nicht als Spieler zu einer Übungseinheit gekommen, erstmals war er verantwortlich dafür, was in der Übungseinheit trainiert wird, wie sie abläuft, wie die Spieler miteinander harmonieren oder ob sie gegeneinander arbeiten. Vor gut sechs Wochen hat Supper sein neues Amt als Spielertrainer des SV Deckenpfronn angetreten. Er ist nun verantwortlich für die sportlichen Geschicke der Mannschaft, für Erfolg, aber auch für Misserfolg. Supper ist 28 Jahre alt, seine gesamte aktive Zeit hat er zuvor beim FC Gärtringen verbracht.

Wieland war prägend mit seiner akribischen Art

Dort landete Supper noch als A-Jugendlicher, er spielte aber sofort bei den Aktiven, war rasch Bestandteil der ersten Mannschaft, stieg unter Trainer Martin Oßwald in die Verbandsliga auf. Und auch wieder ab. Dietmar Seethaler, Jörg Wieland und Hanjo Kemmler waren die weiteren Trainer in der Laufbahn von Supper. „Von Martin habe ich unheimlich viel an fußballerischer Cleverness gelernt. Er hatte auf dem Spielfeld eine unheimlich tolle Ausstrahlung“, sagt Supper, „er hat mich auch mal zur Seite genommen und mir einiges erklärt.“ Dietmar Seethaler sei zu kurz beim FCG gewesen, als dass er sich von ihm habe etwas abschauen können. Jörg Wieland hingegen war prägend für Supper hinsichtlich der akribischen Art und Weise, wie Wieland sein Team auf die Gegner vorbereitete, wie strukturiert die Trainingsinhalte waren. „Er gab uns taktische Varianten mit, das war mit das Beste, was ich beim FCG erlebt habe“, sagt Supper.

Fairer Umgang mit den Spielern

Leider sei aber viel auf der Strecke geblieben aufgrund des problematischen Umgangs von Wieland mit einigen Spielern, das habe sehr viel überschattet. Supper hat mithin von Wieland gelernt, wie man sich Spielern gegenüber nicht verhält, gelernt, dass es „nichts bringt, draufzuschlagen und immer wieder dieselben Spieler zu kritisieren“. Und dann ist da noch Hanjo Kemmler. Er war Mitspieler von Supper, unter Wieland Co-Trainer und dann Trainer beim FC Gärtringen. „Anfangs war das schon komisch, als er mein Trainer war“, erzählt Supper, Kemmler habe es geschafft, nach der Zeit mit Wieland wieder den Spaß am Fußball zurückzubringen, er pflege einen fairen Umgang mit den Akteuren.

"Ich erwarte Ehrlichkeit"

Nun ist es an Supper, der von seinen Spielern an seinem Verhalten gemessen werden wird. Supper ist ein kommunikativer Typ. Ihm ist eine ehrliche Ansprache wichtig, jeder Spieler solle wissen, woran er sei. „Ich erwarte umgekehrt aber auch von den Spielern Ehrlichkeit. Es gibt klare Richtlinien beispielsweise beim Thema Pünktlichkeit und klare Vorgaben, die ich einfordere. Jeder Spieler benötigt auch eine andere Art der Ansprache, man kann nicht alle über einen Kamm scheren.“ Die Spieler müssten wissen, wie weit sie gehen können, auf dem Platz, aber auch neben dem Platz. „Ich spreche viel mit den Jungs. Die Ansagen müssen Hand und Fuß haben, ich will und muss Lösungen anbieten, ich will keine Phrasen raushauen“, betont Supper, der gerne Verantwortung übernehme und der sich ehrgeizige Ziele setze. Das gelte für den Sport wie für den Beruf. Bei Ensinger in Nufringen, seinem Heimatort, ist Supper im Produktmanagement tätig, mit 28 Jahren ist er ein vergleichsweise junger Spielertrainer. Er sei dankbar, dass Deckenpfronn ihm die Chance gegeben habe, als Trainer Fuß zu fassen, sich vielleicht in den kommenden Jahren zu etablieren.

Kappus: Zu 100 Prozent verlässlich

Supper ist nicht nur als Trainer, sondern auch als Spieler gefordert. Seine Leistung sollte dabei möglichst außer Diskussion stehen, will er seinem Team gegenüber glaubwürdig auftreten. Supper weiß das, er könne damit umgehen. Er muss für sich entscheiden, auf welcher Position er der Mannschaft optimal helfen kann und er muss in der Lage sein, seine Erfahrung auf dem Feld, aber auch außerhalb, weiterzugeben. In Dustin Kappus steht ihm ein spielender Co-Trainer zur Seite, der ebenfalls vom FCG nach Deckenpfronn wechselte. Supper: „Ich habe mit Dustin drei Jahre zusammengespielt und kann mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Mir war von Anfang an wichtig, einen Co-Trainer an meiner Seite zu haben. „Für mich ist Dustin ein Glücksfall, wir ticken fußballerisch gleich, er bringt sich voll ein“, sagt Supper. Die Deckenpfronner Verantwortlichen hoffen hingegen, dass Supper für den SV zu einem Glücksfall wird. Sie werden sicherlich neugierig sein, wie die Mannschaft in der kommenden Saison abschneiden wird.

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Aufrufe: 023.8.2018, 19:46 Uhr
Thomas Oberdorfer, Gäubote Autor