2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Horst Richter
Foto: Horst Richter

Sundhausen verliert Spiel gegen Jena in Hälfte eins

Vor allem in der ersten Hälfte erspielten sich die Gastgeberinnen klare Vorteile gegenüber dem TSV Sundhausen, der einiges vermissen ließ. Nach der Pause kamen die Gäste zwar besser ins Spiel, bekamen aber keinen Fuß mehr in die Tür.

Spielbericht von Julia Klein (TSV Sundhausen)

FC Carl Zeiss Jena - TSV Sundhausen 2:0
Nach dem wenig zufriedenstellenden Remis in der Vorwoche gegen die Frauen aus Bad Salzungen wollte der TSV Sundhausen an diesem 4. Spieltag gegen das neu gegründete Team FC Carl Zeiss Jena ein anderes Gesicht zeigen, um die Punkte aus der Saalestadt zu entführen.

Allerdings musste das Trainergespann T. und J. Meisel aufgrund einiger Ausfälle mal wieder konzeptionell umdenken und die Aufstellung an die Gegebenheiten anpassen. Beispielsweise gab so die junge M. Schuchardt, normalerweise als Außenverteidigerin aktiv, ungewollt ihr Debüt im Sundhäuser Kasten.
Was sich bereits in der Kabinenansprache vor Spielbeginn abzeichnete, trat dann auf dem Spielfeld ungeschönt zutage. Es mangelte an fast allem bei einem Großteil der TSV-Elf: Lauf- und Zweikampfbereitschaft, Einsatzwillen, Körperspannung, Ballannahme und -weiterverarbeitung, Durchsetzungsvermögen und Abschlusspräzision. Dieses traurige Bild wurde lediglich durch ein paar Offensivaktionen der in Normalform agierenden M. Chmiel und Juliane Klein durchbrochen, die allerdings wie so häufig in den letzten Wochen nichts Zählbares einbrachten. Jena versuchte die Sundhäuser Defensive vorrangig durch schnelle Angriffe über die Außenbahnen sowie Steilpässe in die Abwehr-Schnittstellen zu überwinden. Dass die Gäste dadurch nicht in Rückstand gerieten, war allein der Einsatzbereitschaft der TSV-Innenverteidigung zu verdanken, besonders Ersatzkapitänin Sandra Drehmann zeigte 100%igen Körpereinsatz. In der 22. Minute wurde S. Jähler nicht angegriffen und zog aus ca. 25m einfach mal ab. Ihr Schuss landete aus TSV-Sicht unglücklich zur 1:0 Führung der Gastgeberinnen im Tor. Daraufhin fand ein geordneter Spielaufbau, geschweige denn gezielte Angriffsaktionen durch die Sundhäuserinnen quasi nicht mehr statt. Stattdessen rollte eine Angriffswelle von Jena nach der anderen und die TSV-Frauen beschränkten sich zumeist aufs Zuschauen bzw. ein sporadisches Verteidigen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff, in der 43. Minute, zeigte sich die Lethargie Sundhausens in seinem ganzen Ausmaß: Flügelspielerin S. Patz hatte alle Zeit der Welt, um sich den Ball aus ungefähr 30m optimal vorzulegen, sich Schuchardt auszugucken und schnörkellos in den linken Winkel abzuziehen. Mit hängenden Köpfen ging es dann in die Kabine, wo Trainer T. Meisel seinem Unmut über die dargebotene Leistung seiner Mannschaft freien Lauf ließ.

Angesichts der ersten Halbzeit hätte man es nicht vermuten können, aber das Auftreten des gesamten Teams änderte sich von der ersten Minute an fast vollständig: die Zweikämpfe wurden endlich angenommen und die Körpersprache war eine ganz andere, was dem Gegner demonstrieren sollte, dass sie sich noch lange nicht aufgegeben hatten. Dadurch kam der TSV, wenn auch sehr verspätet, zu seinen Chancen. A. Köhler probierte es beispielsweise aus der Distanz, ihr Schuss wurde aber leider nur ins Toraus abgefälscht. Zwei weitere Möglichkeiten boten sich C. Bergmann, die jedoch auch ohne Erfolg blieben. Gegen Mitte der zweiten Hälfte führte Sandra Drehmann einen Freistoß an der linken Strafraumecke aus - ihren platzierten Schuss konnte FC-Torfrau A. Schüppel allerdings stark parieren. Bis zu diesem Zeitpunkt war der TSV die klar bessere und spielbestimmende Mannschaft, sie waren näher am Anschlusstreffer dran, als Jena am Ausbau der Führung. In den letzten zehn Spielminuten griff der FC Carl Zeiss wieder stärker ins Spielgeschehen ein und machte vor allem über die linke Flügelspielerin K. Steinmaus Druck nach vorne. Gegen Ende der Spielzeit hatte Juliane Klein die aussichtsreichste Torchance des Spiels, als sie nach einem Fehlpass alleine auf Schüppel zulief, welche den Winkel sehr klein machte und die Überlegung Kleins, sie zu überlupfen, antizipierte und die Tormöglichkeit vereiteln konnte. Fast im Gegenzug lief eine FC-Spielerin dann frei auf Schuchardt, welche das 3:0 durch einen gedankenschnellen Reflex verhinderte.

Festzuhalten ist, dass sich Sundhausen diese unnötige Niederlage aufgrund des desolaten Auftretens in der ersten Halbzeit selbst zuzuschreiben hat. Vielleicht trägt das kommende spielfreie Wochenende dazu bei, mal abzuschalten, das Mannschaftsgefühl bei der anstehenden Sundhäuser Kirmes wiederzuerlangen, um in der 2. Runde des Thüringenpokals am 1. Oktober gegen die Saalfeld Titans mit der nötigen Leichtigkeit aufzuspielen.


Schiedsrichter: Thomas Morak - Zuschauer: 43
Tore: 1:0 Sabrina Jähler (22.), 2:0 Sarah Patz (43.)

Aufrufe: 018.9.2017, 11:44 Uhr
Julia KleinAutor