2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Rocco Bartsch

Stützpunkttrainer macht sich Luft

Mit deutlichen Worten wendet sich Stützpunkttrainer René Köhler an den neugewählten Vize-Präsidenten des Thüringer Fußball-Verbandes Mike Noack.

René Köhler ist Stützpunkttrainer in Sonneberg und schon viele Jahre im Fußball unterwegs. Dass er auch polarisieren kann, weiß er, wie er im Gespräch mit FuPa Thüringen erklärt. Nun hat Köhler einen offenen Brief an Mike Noack den Vize-Präsidenten des TFV verfasst, in dem er klare Worte in Richtung der Verantwortlichen schickt.

Vor allem die Rückkehr des Nachwuchsfußballs in den Trainingsbetrieb beschäftigt René Köhler dabei. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, kritisiert er zudem, dass – seiner Meinung nach – zu passive Vorgehen des Verbandes, um eine Rückkehr auf die Fußballplätze zu forcieren.

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Auszug aus dem offenen Brief:
(Für den Inhalt des offenen Briefes ist ausschließlich der Verfasser verantwortlich)

"...Es ist verstörend und ernüchternd zugleich, wie zurückhaltend und intransparent sich der Vorstand des Thüringer Fußballverbandes e.V. gegenüber den "Entscheidern" der Landesregierung verhält, wenn es um das Thema "Schneller Re-Start - zurück zur Normalität des Trainings-und Spielbetriebs" geht. Da wird zwar ein Schreiben an die Regierungszentrale verfasst, aber die öffentliche Fußballbasis nicht mit einbezogen. Es werden Umfragen gestartet, aber die Ergebnisse kaum veröffentlicht bzw. diese nicht als Druckmittel gegenüber den von uns gewählten "Entscheidern" aufgeboten. Neben diversen virtuellen Sitzungen von Vorstand und Ausschüssen, die Ergebnisse wie Schulterzucken und Ratlosigkeit hinterlassen, erfährt der ruhiggestellter Sportler und Ehrenamtliche so gut wie nichts!

Mir ist das viel zu wenig, was von Eurer Seite passiert! Wo ist Euer unbedingter Wille und Kampf, etwas wieder in Richtung "Normalität" zu verändern? Oder ist es Euch nicht wichtig genug, das vor allem die Kinder -und Jugendlichen wieder regulär Sport treiben können und speziell Fußball spielen dürfen? Seid Ihr euch bewusst, welche "Einschläge" und massive Schäden diese seit einem Jahr herrschende Situation der verordneten "Ruhe" und teilweisen "Einsperrung" hinterlässt? Tut was! Setzt die Regierung unter Druck mit Fakten, die Du ja auch tagtäglich als Schulleiter siehst! Bewegungsmangel, Unausgeglichenheit, Antriebslosigkeit und und und....und da rede ich explizit nur von Kindern-und Jugendlichen! Über die Folgen im Bereich des Ehrenamts will ich mich an dieser Stelle gar nicht auslassen. Da könnt Ihr Ehrenkodexe aufstellen, wie Ihr wollt, aber der braucht dann auch noch Personen, die sie einhalten sollen...“

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Trainerkollege Hans-Jürgen Herbst, der beim ESV Lok Meiningen gut 70 Mädchen und Frauen unter seiner Verantwortung hat, steht inhaltlich hinter dem Brief von René Köhler, wie er im FuPa-Gespräch bestätigte. Der erfahrene Übungsleiter macht sich große Sorgen um den Fußballnachwuchs und wünscht sich lieber heute als morgen eine rasche Rückkehr zurück auf den Platz.

Konzepte gibt es, sagt Herbst. Die haben im Frühjahr wunderbar funktioniert und seine Mädels haben sich ausnahmslos darangehalten. Zudem sieht er eine Chance in den Schnelltests, die nun an Schulen stattfinden sollen. Wenn dort regelmäßig getestet wird, dürfte doch auch einer Rückkehr ins Training nichts mehr im Wege stehen. Durch Impfungen von Übungsleitern könnte man zusätzliche Sicherheit im Sport schaffen, so Herbst. Dabei meint er nicht nur seinen Verein oder den Fußball, sondern das gelte für alle Sportarten.

Aufrufe: 023.3.2021, 20:00 Uhr
FuPa ThüringenAutor