2024-06-04T08:56:08.599Z

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Foto: Patten
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Stunde null bei Rasensport Weitmar I

Trainer, Kapitän und Spieler verlassen den Klub +++ Verein wird versuchen, mit drei Teams fortzufahren +++ Schröter, Schöps und Mietzner kommen zu Wort

Mit einer neu zusammengestellten Mannschaft wollte die Erstvertretung von Rasensport Weitmar in der Kreisliga B4 für Furore sorgen. Zur Winterpause hat dieses Vorhaben ein jähes Ende gefunden, denn neben dem Trainer verlassen auch der Kapitän und einige Spieler den Klub. Es kam zum Bruch.

Keine Unterstützung

"Wir haben einfach zu wenig Unterstützung bekommen", schildert Patrick Schöps, Ex-Spielführer. "Es gab Spieltage, an denen wir nur zu zehnt oder zu elft waren. Innerhalb der Mannschaft konnte man sich einfach auf zu viele Leute nicht verlassen. Es waren auch immer wenig beim Training."

Jan Schröter, der sein Amt als Übungsleiter niederlegte, schlägt in dieselbe Kerbe: "Problematisch am Verein fand ich von Anfang an das angespannte Verhältnis zu den anderen beiden Seniorenmannschaften. So bekamen wir beispielsweise bei unserem Auswärtsspiel beim SV Höntrop II, als wir aufgrund von Urlaub und Verletzungen auf lediglich zehn Spieler kamen, keine Unterstützung aus der zweiten und dritten Mannschaft."

Guter Start und schwierigen Voraussetzungen

Dabei lief es anfangs relativ gut: "Raspo" I startete hinter dem Führungstrio RW Stiepel III, TuS Hattingen II und SG Linden-Dahlhausen durch und belegte zwischenzeitlich Rang vier. Im Kreispokal war erst im Achtelfinale gegen den Bezirksligisten TuS Hattingen Schluss (0:7). Keine Selbstverständlichkeit, wie Schröter meint: "Als ich im Sommer als Trainer bei Raspo angefangen habe, bestand die damals aktuelle erste Mannschaft aus nur vier Spielern. In kürzester Zeit habe ich mit meinem Co-Trainer Thomas Diekmann und der Hilfe anderer Spieler eine Mannschaft zusammengestellt."

Angesprochen auf "fehlende Unterstützung" und etwaige andere Schwierigkeiten belässt es Geschäftsführer Bernd Mietzner bei einer salomonischen Antwort: "Warum es Probleme gab, soll intern bleiben." Seiner Meinung nach haben die "unterschiedlichen Charaktere" der Mannschaften "nicht zusammengepasst". Zudem teilt er die Meinung von Schöps: "Der Trainer hat gute Arbeitet geleistet. Durch die miserable Trainingsbeteiligung wurde er jedoch im Stich gelassen."

Wie geht es weiter?

Wie es nun mit der Erstvertretung weitergeht, steht noch nicht endgültig fest. Der Plan sieht aber vor, dreigleisig fortzufahren. Mietzner: "Wir wissen nicht, ob es klappt, aber wir werden es versuchen, mit allen drei Mannschaften weiterzumachen." Einen neuen Coach oder potenzielle Zugänge kann der Funktionär zu diesem Zeitpunkt nicht benennen. Klarheit soll allerdings bis Ende Januar herrschen. Beim SparkassenMasters wird wohl die dritte Mannschaft, die Tabellenführer in der Kreisliga C4 ist, als Erste auflaufen.

Schröter sucht neuen Verein, Sassenroth wohl in die Bezirksliga

Abmeldungen liegen nämlich noch keine vor - auch von Schöps nicht. Ihn wird es wohl zu einem anderen Klub in der B-Klasse ziehen, während Torjäger Tobias Sassenrorth (20 Tore in 14 Spielen) wahrscheinlich beim Bezirksligisten FC Neuruhrort aufschlagen wird.

Schröter hofft dagegen auf eine neue Aufgabe: "Ich persönlich möchte sobald wie möglich wieder aktiv als Trainer einsteigen, denn sportlich kann man mir bei Raspo nichts vorwerfen. Wenn es einen Verein gibt, der mich jetzt im Winter gebrauchen kann, vielleicht sogar mit Spielern, soll er sich gerne melden."

Versöhnliches Ende

"Es tut mir aber sehr leid", so Schröter, "wie es gekommen ist. Ich bin mit sehr viel Einsatz und Aufwand an diese Aufgabe herangegangen!". Ex-Trainer und auch -Spielführer wünschen Rasensport Weitmar "und allen Verantwortlichen alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft". Auch Mietzner sagt: "Ich wünsche dem Trainer und den Spielern alles Gute."

So scheint es tatsächlich darauf hinauszulaufen, dass bei Rasensport Weitmar zu viele "unterschiedliche Charaktere" zur falschen Zeit am falschen Ort versammelt waren. Wichtig ist nur, dass sich alle Beteiligten nach wie vor in die Augen schauen können - und das scheint hier der der Fall zu sein, obgleich die Zukunft der ersten Mannschaft noch in den Sternen steht.

Aufrufe: 018.12.2017, 11:00 Uhr
André NückelAutor