2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
Hätte die Offensive um Ryuya Aburaki (re.) Konter sauberer zu Ende gespielt, hätte Basara den Sieg einsacken können.
Hätte die Offensive um Ryuya Aburaki (re.) Konter sauberer zu Ende gespielt, hätte Basara den Sieg einsacken können. – Foto: hbz/Sämmer

Strafstoß kostet Sieg

SPIELBERICHT VERBANDSLIGA SÜDWEST +++ Basara kassiert gegen Morlautern spätes 1:1 +++ Ärger über Elfmeter-Pfiff

Mainz. Daisuke Fukuhara wirkte untröstlich. Die Mitspieler nahmen den kleinen Rechtsverteidiger des FC Basara Mainz in den Arm, einer nach dem anderen. Auch die Gäste des SV Morlautern spendeten Zuspruch. Doch Fukuhara blickte drein, als wäre gerade die Welt untergegangen. Dass die „Diamanten“ gegen den SV Morlautern nicht als Sieger vom Platz gingen, lag schlussendlich an der 87. Minute, als Fukuhara, keine 1,60 Meter groß, den bulligen Pfälzer Stürmer Erik Tuttobene im Strafraum festhielt. Nun setzt der Größenunterschied die Regeln nicht außer Kraft, den fälligen Elfmeter verwandelte Tuttobene selbst. 1:1 (1:0), weniger, als lange Zeit möglich schien.

Basara-Trainer Takashi Yamashita verstand die Welt nicht mehr, war doch seine Sturm-Kante Haris Beslic einige Minuten zuvor ebenfalls festgehalten worden. „Beide oder keinen.“ Streitpunkt Nummer drei, als Keeper Felix Pohlenz mit Tuttobene zusammengerasselt war (65.) und die Pfeife stumm blieb, gab später vielleicht den Ausschlag. Und kostete die Deutsch-Japaner einen Sieg, den sie allerdings mit sauberer zu Ende gespielten Kontern längst selbst hätten eintüten können. In Halbzeit eins waren sie tonangebend. Die Führung, schön per Außenrist-Ablage von Kento Hyodo vorbereitet und von Ryuya Aburaki aus zwölf Metern per Flachschuss vollendet (19.), passte.

In Durchgang zwei erhöhten die Pfälzer den Druck, doch zwingende Abschlüsse blieben trotz mehrerer brenzliger Szene aus. Wie schon gegen die im Vergleich der Top-Teams deutlich spielstärkeren Waldalgesheimer (1:2) vor Wochenfrist verteidigte Basara auf letzter Linie äußerst umsichtig. „Wir entwickeln uns“, betont Yamashita. „Basara spielt einen geilen Fußball“, hält Trainerkollege Daniel Graf fest, „sie sind sehr diszipliniert. Ihnen fehlt ein absoluter Knipser, dann sind sie ganz vorne dabei.“ Einer, der vielleicht mehr aus dem Gegenangriff in Minute 90 gemacht hätte als Retsuya Himeno, der aufzog, schlenzte – und aus 16 Metern deutlich daneben zielte.

Schade drum. Yamashita hadert ein wenig mit der japanischen Mentalität. „Die Deutschen geben im Training 70 und im Spiel 120 Prozent. Wir Japaner im Training 100 und im Spiel 90.“ Da wirken sie ab und zu gehemmt. Und nehmen sich Misserfolgserlebnisse sehr zu Herzen.

FC Basara Mainz: Pohlenz – Haas, Itjeshorst, Heo – Fukuhara, Ouachchen, Okuda, Himeno – Aburaki (62. Genc), Wolf (59. Beslic), Hyodo (84. Inamura).



Aufrufe: 08.3.2020, 19:43 Uhr
Torben SchröderAutor