2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

"Stolz statt frustriert"

Slawa Novikov in der Kolumne "Die WM und ich"

Zur Fußball-WM präsentieren wir Menschen mit regionalem Bezug, die von ihren Eindrücken und Erwartungen berichten. Heute: Slawa Novikov, vielseitig engagierter Trainer beim SSC Dodesheide mit russischen Wurzeln.
Herr Novikov, wie groß ist die Enttäuschung über Russlands WM-Aus?

Die Mannschaft hat mehr erreicht als erwartet. Insofern sind wir mehr stolz als frustriert.

Im Viertelfinale gegen Kroatien ging es wie gegen Spanien ins Elfmeterschießen…

Dass du gegen zwei solche Teams überhaupt ins Elfmeterschießen kommst, ist respektabel. Vor dem Achtelfinale gegen Spanien habe ich schon gedacht: Das war’s jetzt. Und dann liegst du gegen Kroatien in der Verlängerung hinten, kommst aber noch mal zurück und machst spät den Ausgleich. Da hat die Mannschaft richtig Moral gezeigt und Gas gegeben.

Also sind Sie vollauf zufrieden?

Vorher habe ich gesagt: Das Viertelfinale wäre ein Traum. Die Vorbereitung war nicht berauschend, die Gruppenspiele waren okay. In den Runden danach hat sich die Mannschaft großen Respekt verdient. Es war nicht zu erwarten, dass Russland so für Furore sorgt. Das ganze Land ist stolz. Das Team hat Großes geleistet. Die WM war für uns ein „Sommermärchen“.

Nun geht es ohne den Gastgeber weiter. Drückt das auf die Stimmung?

Ich glaube, es wird keinen Bruch geben. In den Städten, in denen noch gespielt wird, wird auf jeden Fall ordentlich Stimmung sein.

Und wer wird Weltmeister?

Ich hatte auf ein Finale Deutschland - Frankreich getippt. Aber jetzt habe ich im Gefühl: England macht’s. Ich würde es der Mannschaft gönnen. Sie sind eine junge Truppe, in der alles passt.

Aufrufe: 09.7.2018, 09:26 Uhr
NOZAutor